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Ein Grieche im 7. Himmel

Ein Grieche im 7. Himmel

Titel: Ein Grieche im 7. Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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wie. Außerdem darf ich nicht erwischt werden. Ich würde meinen Job verlieren. Aber Bart, er hatte eine Idee.“
    „Was für eine Idee?“, fragte Penny.
    Kentons Augen landeten auf Penny. „Er hat sich zusammengereimt, dass selbst das Labor ab und zu geputzt werden muss. Also hat er den Schlüssel aus dem Schrank des Hausmeisters gestohlen.“
    „Wenn er das Schloss zum Wandschrank des Hausmeisters aufbrechen konnte, warum ist er nicht gleich zum Labor gegangen und hat dort das Schloss geknackt? Warum musste er den Schlüssel stehlen?“, wunderte sich Hermes.
    „Man braucht für das Labor zusätzlich zum Schlüssel einen Zugangscode, sonst geht der Alarm los. Der Hausmeister hat die Zugangscodes für alle Labore und Sicherheitsbereiche auf einem Zettel, der sich auch in seinem Wandschrank befindet, notiert“, erklärte Kenton.
    „Was passierte dann?“, bohrte Hermes nach.
    „Ich war nicht hier, als er einbrach. Ich musste ja ein Alibi haben, darum war ich mit Freunden zum Essen aus. Bart sollte mich später am Abend treffen, aber er ist nicht aufgetaucht. Ich habe ihn auf seinem Handy angerufen, aber er ist nicht rangegangen. Er hat mir die Sandalen nie gegeben.“
    „Er hat Sie also hintergangen, wie?“ Hermes schüttelte den Kopf.
    „Wie konnte er mir das nur antun?“, sagte Penny mit ausdruckloser Stimme.
    Kenton schnaubte. „Er hat es mir angetan! Er sollte mir die Sandalen geben. Ich hätte sie in meine Forschungsarbeit einbauen können! Und jetzt, was soll ich jetzt machen?“ Er warf Penny einen verzweifelten Blick zu. „Ich brauche die Festanstellung.“
    Hermes schüttelte den Kopf. Er hatte recht gehabt: Blinder Ehrgeiz war Kentons Motiv. Er ließ von Kenton ab. „Ich vermute, Bart hat herausgefunden, dass er mehr Geld herausholen könnte, wenn er die Sandalen verkauft, anstatt sie Ihnen zu geben.“
    Hermes sah zu Penny, die ihren Kopf niedergeschlagen hängen ließ. Aber er würde sie nicht weinen lassen, nicht vor Kenton. Als er sich zu dem Schönling umdrehte, setzte er wieder einen wütenden Gesichtsausdruck auf, um seiner nächsten Drohung Nachdruck zu verleihen.
    „Ein Wort davon zu irgendjemandem und Sie können sich von Ihrer Karriere verabschieden. Ist das klar?“
    „Ohne die Festanstellung werde ich meinen Job sowieso verlieren.“
    Hermes musterte ihn verdutzt. Kenton verhielt sich offensichtlich gerne melodramatisch. „Ein Wort über die Sandalen“, wiederholte Hermes, „und ich werde – ”
    „Sie haben mein Wort“, unterbrach ihn Kenton und ließ sich frustriert in seinen Bürostuhl fallen.
     

25
     
    Penny versuchte, das unbehagliche Gefühl, das ihre Arme kribbeln ließ, zu verscheuchen, indem sie sie rieb, als sie gefolgt von Hermes in das Schlafzimmer ihres Vaters trat. Während der gesamten Rückfahrt von der Universität hatte sie kaum gesprochen, und Hermes hatte sie nicht gedrängt. Sie versuchte immer noch, sich mit der Neuigkeit über ihren Vater abzufinden. Wie der Vater, so die Tochter. Aus dem gleichen Holz geschnitzt.
    „Ich weiß nicht, warum ich überrascht bin. Ich wusste, dass er sich nicht geändert hat. Er ist immer noch derselbe Gauner, der er immer war.“ Wie ironisch es doch war. Ihr Vater hatte die Sandale gestohlen, die sie zuerst gestohlen hatte. Machte sie das zu rivalisierenden Dieben? „Warum habe ich das nicht kommen sehen?“
    Als Hermes seine Hand auf ihren Arm legte, sah sie verwundert auf.
    „Mach dir deswegen keine Vorwürfe! Du bist nicht für die Taten deines Vaters verantwortlich.“
    „Nein, aber ich werde dafür sorgen, dass er nicht ungestraft damit davonkommt“, antwortete sie und seufzte, als ihr plötzlich klar wurde, wie sie klang. „Was für eine Heuchlerin ich doch bin. Ich schimpfe über meinen Vater, weil er ein Dieb ist! Und was ist mit mir? Ich bin doch auch nicht besser; ich bin genauso wie er!“
    Hermes‘ Hände umfassten ihre Schultern, und er schüttelte sie kurz. „Sag das nicht! Du bist nicht wie er. Du bist überhaupt nicht wie er. Deine Motive waren .°.°. anders.“
    „Hah!“, schnaubte sie. „Anders? Wer fragt am Ende nach den Motiven? Ein Diebstahl ist ein Diebstahl.“
    „Ich“, stellte Hermes klar und beugte sich näher, wobei sein Kopf sich zu ihr senkte. Seine Augen schienen sie durchdringen zu wollen, und sie blickte abrupt weg.
    „Wir durchsuchen lieber sein Zimmer, bevor er zurückkommt.“ Sie zögerte. „Wenn er zurückkommt.“ Jetzt, da er die Sandale hatte und sie an den

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