Ein Grieche im 7. Himmel
verschwinden und später wiederkommen.
„Irgendetwas?“, fragte Penny mit zweifelnder Stimme.
Er war kurz davor, den Kopf zu schütteln, als etwas auf dem Bildschirm seine Aufmerksamkeit erregte. Er verlangsamte das Band und spulte es ein paar Sekunden zurück. Dann deutete er mit dem Finger auf den Monitor.
„Ist das nicht dein Vater?“, fragte er und drehte sich zu Penny um.
Penny starrte mit weit geöffnetem Mund auf den Monitor. Auf dem Bildschirm war Pennys Vater im Gespräch mit Kenton zu erkennen.
„Kennt er Kenton?“, fragte Hermes.
Sie riss ihren Blick vom Bildschirm los und starrte ihn direkt an. „Bitte lass meinen Vater nichts damit zu tun haben!“, flehte sie, aber an ihrem Gesichtsausdruck erkannte Hermes, dass sie vermutete, dass ihr Vater in die Sache verwickelt war.
„Es gibt nur einen Weg, das rauszufinden.“
Hermes schloss das Fenster auf dem Monitor und stand auf, nahm Penny am Oberarm und zog sie hoch. „Wir müssen gehen. Die Sicherheitsbeamten werden jeden Moment zurück sein.“
Sichtlich verstört nickte sie und erlaubte ihm, sie aus dem Büro in den Gang zu führen, gerade als die zwei Wachmänner zurückkamen. Beide sahen deutlich verärgert aus.
„Wenn ich diese Studentin erwische!“, grummelte einer von ihnen.
Und der andere fügte hinzu: „Das klang viel zu gut, um wahr zu sein.“
Hermes zog Penny um die Ecke und hielt an. „Ich werde Kenton damit konfrontieren. Warte in deinem Büro auf mich!“
Sie schüttelte den Kopf, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Nein, ich will dabei sein. Ich will es wissen!“
„Du musst das nicht tun. Ich erzähle dir später alles.“
„Nein, ich muss es ihn sagen hören.“
Für einen langen Moment sah er sie an. Dann nickte er. „Na gut.“
Sie marschierten zurück zu Kentons Büro, und wie zuvor klopfte Hermes nicht an. Stattdessen stieß er einfach die Tür auf und stürmte hinein.
Kenton blieb sofort wie angewurzelt stehen. Der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben.
Hermes überrumpelte ihn sofort und schleuderte ihn gegen das Bücherregal, bevor er ein einziges Wort sagen konnte.
„Lass uns noch mal reden, und dieses Mal möchte ich die Wahrheit hören!“
Hermes griff nach dem griechischen Dolch, der an der Wand hing, und hielt ihn hoch. Kentons Augen wanderten zu der Waffe und weiteten sich voller Furcht.
„Das können Sie nicht tun“, jammerte er.
„Ich kann noch viel mehr tun.“ Hermes kniff die Augen zusammen. „Was haben Sie Sonntagabend mit Pennys Vater besprochen?“
„Ich habe nichts – “, versuchte Kenton zu protestieren.
„Ihr wurdet gefilmt!“, zischte Hermes. „Also versuchen Sie nicht, es noch länger abzustreiten. Ich schlage vor, Sie versuchen es diesmal mit der Wahrheit, oder ich muss den hier benutzen.“ Er deutete auf den Dolch in seiner Hand.
Kenton warf Penny einen Blick zu. „Du kannst das nicht zulassen!“
Penny stellte sich neben Hermes. „Ich lasse es nicht nur zu, ich werde ihn auch noch anfeuern, dass er dafür sorgt, dass es wirklich wehtut.“
Als Kenton erkannte, dass er keinen Verbündeten in ihr hatte, senkte er den Kopf.
„Ich wollte sie nicht stehlen. Ich wollte sie nur genauer begutachten.“
Hermes verdrehte die Augen. Wo hatte er das schon einmal gehört? „Leider habe ich Ihre Ausleihprivilegien gerade aufgehoben. Also geben Sie mir jetzt meine Sandalen wieder!“
„Das würde ich ja tun“, sagte Kenton und hob seine Hände. „Aber ich habe sie nicht.“
Mit einem Arm über Kentons Brust und dem Dolch unter Kentons Kinn drückte Hermes ihn fester an den Schrank. „Habe ich erwähnt, dass ich nicht sehr geduldig bin?“
Kenton blickte zu Penny. „Pennys Vater hat sie genommen. Ehrlich!“
Hermes hörte, wie Penny scharf einatmete, und sah sie von der Seite an. Enttäuschung breitete sich wie ein Lauffeuer auf ihrem Gesicht aus, und das brach ihm das Herz. Er blickte weg und funkelte Kenton an. „Ich will die ganze Geschichte, und zwar schnell!“
„Ich hatte von Barts nicht gerade sauberer Vergangenheit gehört. Sie wissen schon, Diebstahl. Ich dachte, ich könnte ihn dazu bringen, die Sandalen für mich zu stehlen, natürlich nur, damit ich einen genaueren Blick darauf werfen könnte“, fügte Kenton schnell hinzu. „Also habe ich ihm erzählt, dass ich gesehen hatte, wie Penny die Sandalen ins Labor hinunterbrachte. Ich hatte schon überlegt, wie ich selbst unbemerkt in das Labor kommen könnte, aber ich wusste nicht
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