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Ein Grieche im 7. Himmel

Ein Grieche im 7. Himmel

Titel: Ein Grieche im 7. Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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Höchstbietenden verkaufen konnte, brauchte er sie und Oma nicht länger. Er würde genauso schnell wieder aus ihrem Leben verschwinden wie er aufgetaucht war. Sie hatte wenig Hoffnung, dass die Sandale irgendwo im Haus war. Wahrscheinlich verpfändete er sie gerade irgendwo.
    Hermes ließ ihre Schultern los und blickte sich im Zimmer um. „Gut, lass uns den Raum durchsuchen!“
    Ihr Vater war erst ein paar Tage zuvor eingezogen und hatte es schon geschafft, dass das Zimmer so aussah, als lebte er schon sein ganzes Leben hier. Kinkerlitzchen zierten die Kommode. Fotos von ihr und Oma standen auf dem Nachtkästchen. Penny nahm eines hoch, das sie als Kind mit ihrem Vater zeigte und das sie noch nie zuvor gesehen hatte. Es sah so aus, als wären sie auf einem Volksfest, und sie hielt ein großes Stofftier und lächelte breit. Ein Moment der Trauer überkam sie. Trauer wegen all dessen, was hätte sein können. Und was niemals sein würde.
    „Etwas gefunden?“, fragte Hermes und riss sie damit aus ihren Gedanken.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Noch nicht.“
    Sie stellte das Bild wieder zurück und ging schnell die Schübe der Kommode durch, als Hermes mit dem Wandschrank fertig wurde.
    „Die Sandale ist nicht hier“; sagte er.
    „Warte!“ Penny eilte zum Schub des Nachtkästchens, in der Hoffnung, dass sie dort wäre. Doch das war sie nicht. Sie ging in die Hocke und spähte unter das Bett.
    „Irgendetwas?“, fragte Hermes.
    Sie schüttelte den Kopf. Außer ein paar Staubflocken war nichts unter dem Bett. Sie ergriff Hermes‘ helfende Hand und stand auf.
    „Ich verstehe das nicht. Warum hat er alles zurückgelassen, wenn er nicht wieder zurückkommt?“
    „Wer sagt, dass er nicht zurückkommt?“, fragte Hermes.
    „Warum sollte er zurückkommen, wenn er die Sandale hat? Er wird sie verkaufen und abhauen. Ich kenne ihn.“ Sie musterte nochmals den Raum. „Seltsam“, sagte sie plötzlich, als sie ihre Augen wieder schweifen ließ. „Hast du seinen Seesack gesehen?“
    Hermes schüttelte den Kopf. „Ich habe keinen Seesack gefunden.“
    „All seine Kleidung ist hier, also warum ist sein Seesack weg?“, wunderte sie sich.
    „Vielleicht hat er ihn woanders im Haus verstaut?“, fragte Hermes.
    Penny drehte sich zur Tür, während sich die Rädchen in ihrem Kopf plötzlich zu drehen begannen. „Oh, dieser Scheißkerl!“ Sie rannte aus dem Zimmer.
    „Was?“, rief Hermes ihr nach und rannte ihr hinterher.
    „Er muss sich gedacht haben, dass ich sein Zimmer durchsuchen würde, wenn ich ihn wegen irgendeiner Missetat verdächtige.“ Sie trat in das Zimmer ihrer Großmutter. Wie sie vermutet hatte, war es leer, weil Rose ihre Großmutter zur Physiotherapeutin gebracht hatte. „Er benutzt das Zimmer meiner Großmutter, um seine Beute zu verstecken!“
    Während Penny unter dem Bett nachschaute und dann die Schübe der Kommode ihrer Großmutter öffnete, öffnete Hermes den Wandschrank und durchstöberte ihn. „Deine Großmutter hat aber sehr viele Kleider.“
    Penny lächelte wehmütig. „Sie war in ihren jungen Jahren eine ziemliche Schönheit. Und sie liebte es, gut angezogen zu sein und auszugehen. Sie machte sich sogar für einen Spaziergang im Park fein. Solche Eleganz sieht man heutzutage nicht mehr. Das war eine andere Ära.“
    „Es muss hart für sie sein, so ans Haus gebunden zu sein“, meinte Hermes.
    Penny drehte sich zu ihm um und lächelte aufgrund seines einfühlsamen Kommentars. Warum hatte sie ihn nur bestohlen? Wenn sie es nicht gemacht hätte, hätten sie vielleicht eine Chance auf eine Beziehung gehabt. Aber so wie die Sache stand, hatte sie diese Chance im Keim erstickt.
    Natürlich war da immer noch die Frage bezüglich Hermes‘ Geisteszustandes. Obwohl er in den letzten paar Stunden keine weiteren Kommentare dazu abgegeben hatte, dass er oder seine Freunde Götter wären, hatte sie seine verrückte Behauptung nicht vergessen.
    „Sieh an, sieh an“, sagte Hermes plötzlich und riss sie aus ihren Gedanken.
    Penny sah, wie er einen Seesack vom obersten Regal zog und auf den Boden fallen ließ.
    „Gehört der deinem Vater?“
    „Mit Sicherheit würde meine Großmutter nicht damit verreisen wollen“, antwortete sie trocken und hielt den Atem an, als Hermes den Sack öffnete und ausleerte.
    Die ganze Luft verließ auf einen Schlag ihre Lunge. Der Seesack enthielt keine Sandale, stattdessen fielen Geldbündel auf den Teppich.
    „Hast du eine Ahnung, woher er das Geld

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