Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
mir todernst. Und außerdem wird er schon wieder. Schau, er bewegt sich ja bereits. Sieht aus, als ob er zu sich kommt.“ Gabrielle zeigte auf Dio. „Außerdem geschieht es ihm recht dafür, wie er dich behandelt hat. Du hast keinerlei Verpflichtung, dich um ihn zu kümmern.“ Sie stand auf und wischte sich die Hände an ihrer Hose ab.
„Wir können ihn doch nicht einfach so liegen lassen.“
„Du kannst machen, was du willst. Wenn du ihm also helfen willst, dann mach nur! Aber wenn ich du wäre, wüsste ich, was ich tun würde. Lass ihn leiden!“ Ein dünnes Lächeln erschien auf ihren Lippen. „Männer lassen sich ständig in Schlägereien verwickeln. Ich habe schon Schlimmeres gesehen, glaub mir! Er wird morgen wieder ganz in Ordnung sein. Ein paar Pflaster sind alles, was er braucht. Und vielleicht etwas Eis.“
Sie drehte sich um und verschwand wieder in der Bar.
Ari atmete schwer aus. Sie wollte nicht der Grund dafür sein, dass Gabrielle ihre Schanklizenz verlor. Sie würde niemandem so etwas antun wollen. Oder hatte Gabrielle bei der Warnung des Gewerbeaufsichtsamtes übertrieben? Konnte es wirklich so schlimm aussehen?
Ari blickte zurück auf Dio, der sich jetzt regte und ein tiefes Stöhnen von sich gab. Sie zog ein Taschentuch aus ihrer Handtasche und tupfte die Wunden auf seinen Lippen ab. Der Stoff war sofort von Blut getränkt, und er wandte seinen Kopf schnell zur Seite, um ihre Berührung zu vermeiden.
„Autsch!“ Seine Augen flogen auf. Das intensive Blau stand in krassem Gegensatz zu seinem blutigen Gesicht, als er sie jetzt anstarrte.
„Halt still, oder es wird noch mehr weh tun!“, riet sie ihm, verärgert über sein Verhalten. Undankbarer Mistkerl! Er sollte froh sein, dass sie ihm half!
Dio ergriff ihre Hand und hielt sie davon ab, ihm noch einmal mit dem Taschentuch zu nahe zu kommen. Als er sich in eine sitzende Position hochzog, breitete sich ein Ausdruck von Schmerz auf seinem Gesicht aus. Tiefe Falten bildeten sich auf seinem normalerweise faltenlosen Gesicht. Als er schließlich sprach, schien es mit großer Anstrengung zu sein.
„Was ist passiert?“
„Es sieht so aus, als ob du zusammengeschlagen worden wärst. Du bist wahrscheinlich in eine Schlägerei geraten“, murmelte sie.
Dio ließ ihre Hand los und wischte sich über sein Gesicht. Als er seine Verletzungen eine nach der anderen prüfte, zuckte er zusammen. „Ach, Mist!“ Dann fuhr er sich mit der Hand durch sein zerzaustes Haar und starrte sie an. Seine Augen durchdrangen sie, als ob er sie zum ersten Mal sah. Sie wanderten von ihrem Gesicht zu ihrem Oberkörper und zu ihren Beinen, dann wieder nach oben.
„Warst du dabei, als es passiert ist?“ Seine Stimme war etwas undeutlich, als ob seine blutige Lippe es unmöglich machte, klare Worte zu bilden.
Ari schüttelte den Kopf. „Wir – ich habe dich danach gefunden.“
Er nickte, dann starrte er auf das blutige Taschentuch, das sie noch immer in ihrer Hand hielt. „Und wem darf ich für meine Rettung danken?“
Sie fühlte, wie sich ihre Stirn in Falten legte, als sie den Sinn seiner seltsamen Worte auszumachen versuchte. „Was meinst du damit?“
Dio versuchte zu lächeln, aber stattdessen stöhnte er nur. „Dein Name. Ich will deinen Namen wissen, damit ich mich richtig dafür bedanken kann, dass du einem Fremden geholfen hast.“
Der Schock ließ sie erstarren und für einige Sekunden sprachlos werden. Wie konnte er nur so grausam sein und so tun, als würden sie sich nicht kennen? Sie starrte ihn an, aber ein überraschter Blick war seine einzige Antwort. Wie konnte er sie so angaffen, als ob er nicht einmal wüsste, wer sie war?
Mit einer ruckartigen Bewegung erhob sie sich. „Ich kann nicht glauben, dass du so etwas tust.“ Und sie hatte versucht, nett zu sein, indem sie ihm half.
„Was tun?“ Als er ebenfalls aufstehen wollte, zuckte er jedoch vor Schmerz zusammen.
„Du tust so, als ob du mich nicht kennen würdest!“
„Aber ich kenne dich doch nicht.“ Dann grinste er und seine geschwungenen Lippen brachten eines seiner verheerendsten Lächeln zustande. „Aber ich hätte nichts dagegen, dich näher kennenzulernen.“
„Dio! Du ... du –“
Er packte ihre Hand. „Wer ist Dio?“
Ihr nächster Atemzug blieb in ihrer Brust stecken. Konnte es möglich sein? Nein, diese Dinge passierten doch nicht wirklich, oder doch? Sie warf einen Blick auf die Verletzungen, die er sich zugezogen hatte. Dann hob sie ihre Hand und
Weitere Kostenlose Bücher