Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
Dieses Mal würde Ariadne nicht das unglückliche Opfer dieses Schürzenjägers werden. Dafür würde sie sorgen. Sie hatte bereits einige Vorschläge in den Geist der jungen Frau gesetzt, damit diese wusste, was sie tun musste, um dem Gott des Weines eine Lektion zu erteilen, die dieser so dringend nötig hatte.
Leider hatte Ariadne ein weiches Herz – sie dazu zu bringen, Dio anzulügen und ihm zu sagen, dass sie seine Verlobte war, hatte einen massiven Kraftaufwand von Hera erfordert. Es war immer schwierig, ehrenvolle und reine Menschen zu beeinflussen. Sie klammerten sich zu sehr an ihre Skrupel.
Es war viel einfacher gewesen, die beiden Kunden von Ariadne zu beeinflussen, damit sie Dionysos angriffen. Alles, was sie hatte tun müssen, war, den Ärger in ihren Köpfen zu verstärken, dass sie sich fühlten, als wären sie Ariadnes Brüder, die sie beschützen müssten.
Aber sie würde Ariadne auch noch auf ihre Seite ziehen: Bald würde das Mädchen mit Dionysos’ Gefühlen spielen, wie er mit ihren gespielt hatte. Dann würde ihr übler Stiefsohn endlich selbst ein gebrochenes Herz haben. Und all die Frauen, die er verletzt hatte, würden gerächt sein.
Ariadne würde ohne Schaden überleben. In der Tat würde sie sich zu einer stärkeren Frau entwickeln, die nicht zulassen würde, dass ein Mann sie jemals wieder herumschubste.
Und solange Hera Ariadnes Güte und ihre unerträglichen Skrupel unterdrücken konnte, indem sie ihr ihre eigenen Gedanken und Anregungen aufdrängte, würde alles prima klappen. Und die zweite Chance mit Dionysos, an die Ariadne zu glauben schien? Alles hing davon ab, ob die Liebe auf einem Untergrund von Lug und Trug erblühen und ihre Wurzeln tief genug schlagen konnte, um den Ort zu erreichen, wo Reinheit und Wahrheit begraben waren. Hera bezweifelte, dass eine solche Leistung möglich war.
7
Dio beäugte seine schöne Samariterin und genoss den Anblick. Ihre langen, dunkelblonden Haare fielen über ihre Schultern. Ihre grünen Augen blitzten ihn mit mehr als nur einer Frage an. Ihre Kurven waren voller als die anderer Frauen. Anderer Frauen? Nun, er hatte sicher andere Frauen gehabt. Sein Körper musste gewisse Sinneserinnerungen bewahrt haben.
Sie war schön, seine Verlobte. Er probierte den Namen aus. „Ariadne.“ Seine Zunge schien das Wort zu erkennen. Er hatte den Namen früher schon einmal ausgesprochen. Er fühlte sich richtig an.
„Und ich bin Dio.“ Ja, irgendwie hatte der Name etwas Vertrautes an sich, jetzt als er ihn laut aussprach, jedoch kam keine wirkliche Erinnerung in ihm auf. Er fühlte sich wie ein neugeborenes Baby ohne Erinnerungen. Sein Gehirn versuchte etwas zu finden, woran er sich festhalten konnte, doch die Ranken von Informationen blieben außerhalb seiner Reichweite.
„Ich erinnere mich an nichts“, gab er zu.
„Bist du dir sicher?“ Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, und Sorgenfalten bildeten sich auf ihrer Stirn.
„Ich weiß gar nichts. Wenn du mir nicht meinen Namen gesagt hättest, würde ich nicht einmal wissen, wie ich heiße. Es ist so, als ob mein Gedächtnis vollkommen ausgelöscht worden wäre. Es sieht aus wie ein weißes Blatt Papier.“
Sie zögerte, dann drückte sie seine Hand. „Wie fühlt sich dein Kopf an?“
„Gut.“
„Ich glaube, wir sollten dich ins Krankenhaus bringen, damit sie dich untersuchen. Vielleicht hast du eine Gehirnerschütterung.“
Aus irgendeinem Grund gefiel ihm der Gedanke, in ein Krankenhaus zu gehen, nicht. Hatte er dort eine schlechte Erfahrung gemacht, oder warum ließ ihn der Gedanke daran rebellieren? Er ließ sich von seinem Instinkt leiten, als er ihr antwortete. „Nein. Es geht mir gut. Ich brauche kein Krankenhaus.“
„Aber, Dio –“
Er lehnte ihren Protest ab. „Kein Krankenhaus. Ich verspreche dir, ich bin in Ordnung.“ Obwohl er die Worte gesprochen hatte, um sie zu beruhigen, wusste er instinktiv, dass sie der Wahrheit entsprachen. Er wusste, dass es ihm morgen wieder gut gehen würde. Es würde keine nachhaltigen Auswirkungen seiner Verletzungen geben. Zwar schmerzte sein Gesicht von den Schnittwunden und Prellungen, jedoch erkannte er, dass diese nur oberflächlich waren.
„Wenn du es sagst“, räumte Ariadne widerwillig ein.
„Lass uns nach Hause gehen.“ Dann machte er einen Schritt in Richtung Ausfahrt des Parkplatzes, blieb jedoch sofort wieder stehen. „Ich habe keine Ahnung, wo wir wohnen.“ Er fühlte sich verletzlich, als er sein Manko
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