Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
klarer Gedanke, bevor die Dunkelheit ihn verschlang und in die Tiefe zog.
6
Ariadne trocknete ihre Tränen und warf Gabrielle einen dankbaren Blick zu. „Danke. Ich bin normalerweise nicht so nah am Wasser gebaut, aber das hat mich wie aus dem Nichts getroffen.“ Mit Dios Kälte konfrontiert zu werden war zu viel für ihre angeknackste Psyche.
Gabrielle tätschelte ihre Hand. „Glaub mir, es hätte mich genauso getroffen. Wenn es dich beruhigt, dann werde ich ihn aus meiner Bar rausschmeißen.“
„Das musst du nicht tun. Ich wette, er ist einer deiner besten Kunden.“
Gabrielle zuckte die Achseln. „Spielt keine Rolle. Du bist meine beste Lieferantin. Manchmal muss man eben eine Wahl treffen.“
Ari nickte. Gabrielle kaufte Wein von ihr, seit sie ihr Geschäft eröffnet hatte, und ihre professionelle Beziehung war immer freundschaftlich gewesen. Allerdings überraschte es sie, dass Gabrielle ihr anbot, Dio den Zugang zu ihrer Bar zu verbieten, nur weil er sie verletzt hatte. Manche Menschen konnten sie immer noch überraschen. „Es geht mir schon besser.“
„Komm, ich begleite dich hinaus. Wir gehen durch die Hintertür. Er muss ja nicht sehen, dass du geweint hast.“
Dankbar für ihr Verständnis drückte Ari ihre Hand. Zurück durch die Bar zu gehen und Dio möglicherweise nochmals zu sehen, wenn er weiter mit den beiden Frauen flirtete, war etwas, das sie jetzt nicht ertragen konnte. „Ich schicke dir eine Kiste der neuen Lieferung aus Dry Creek gratis.“
„Das ist doch nicht nötig. Ich bin froh, dass ich helfen konnte. Typen wie er sollten mit so etwas nicht davon kommen.“ Gabrielle führte sie durch einen Flur und vorbei an einem Vorratsraum, bevor sie in einem Foyer mit mehreren Türen standen. Zwei davon waren Zugangstüren zu den Toiletten, die dritte führte nach draußen.
„Danke“, sagte Ari.
„Ich komme mit raus. Ich will sowieso schnell eine rauchen. Leider darf man ja in der Bar nicht mehr rauchen, seit die Stadt das Rauchverbot erlassen hat.“
Als sie nach draußen auf den dunklen Parkplatz gingen, fühlte Ari trotz der warmen Nachtluft kalte Schauder über ihre Haut laufen. Sie zitterte sofort und rieb sich die Arme.
„Was zum Teufel?“, entfuhr es Gabrielle.
Ari folgte ihrem Blick. Etwa zehn Meter entfernt von der Tür sah sie einen Mann auf dem Boden liegen, doch die Sicht auf seinen Oberkörper war von Gabrielle verdeckt.
„Gott, wie ich es hasse, wenn die Betrunkenen es nicht einmal bis nach Hause schaffen. Und die Happy Hour ist noch nicht mal vorbei!“, schimpfte sie. „Lass uns mal sehen, ob wir ihn aufwecken können.“
Ari folgte ihr und näherte sich dem Mann. In dem Moment als ihr Blick an Gabrielle vorbei auf den Betrunkenen fiel, sah sie zuerst, dass er blutete und offensichtlich niedergeschlagen worden war. Dann erkannte sie den Mann.
„Oh Gott, nein!“ Ari fiel neben ihm auf die Knie.
„Wenn man das nicht Karma nennt“, murmelte Gabrielle neben ihr.
Sie ignorierte Gabrielles Kommentar, obwohl ein winziger Teil von ihr zustimmte. Der andere, mitfühlendere Teil konnte nicht anders, als zusammenzuzucken: Dios Gesicht sah aus, als ob es mit einem Rammbock eingeschlagen worden wäre. Um seine Augen herum waren Schwellungen, seine Nase schien gebrochen zu sein, und seine Lippen waren aufgeplatzt. Blut sickerte aus seiner Nase und aus den Schnitten auf seinem Gesicht. Seine Fingerknöchel waren ebenso blutig und bewiesen, dass derjenige, mit wem auch immer er gekämpft hatte, auch ein paar Verletzungen erlitten hatte.
„Wir müssen ihm helfen. Ruf einen Krankenwagen!“
Gabrielle legte ihr die Hand auf den Arm. „Er sieht nicht so schlecht aus. Ich glaube nicht, dass wir Sanitäter brauchen.“
Ari warf ihr einen ungläubigen Blick zu. Wie konnte sie so etwas sagen? „Er sieht schrecklich aus. Er braucht einen Arzt.“ Sie fischte in der Handtasche nach ihrem Handy und zog es heraus.
Einen Augenblick später legte sich Gabrielles Hand um ihr Handgelenk. „Wenn wir einen Krankenwagen rufen, dann kommt auch die Polizei. Und das kann ich mir im Moment nicht leisten.“
„Wovon redest du?“
„Nach der riesigen Schlägerei letzte Woche hat sich das Gewerbeaufsichtsamt eingeschaltet und mich verwarnt. Die behalten mich jetzt im Auge. Wenn ich nicht in meiner Bar für Ruhe und Ordnung sorgen kann, dann entziehen sie mir meine Schanklizenz.“
Aris Stirn legte sich in Falten. „Das kann doch nicht dein Ernst sein.“
„Das ist
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