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Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)

Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)

Titel: Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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ersten Ort, den er sich auf einem Stück Papier notiert hatte. Er hatte sämtliche Schubladen seines Schreibtisches durchwühlt und beschlossen, alle Adressen aufzusuchen, die er auf Visitenkarten, Notizen und Rechnungen gefunden hatte. Vielleicht würde ihm etwas Vertrautes auffallen, wenn er diese Orte besuchte, etwas, das seinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen würde. Es war einen Versuch wert. Außerdem war es besser, als in seiner Wohnung herumzusitzen und nachzugrübeln, was er mit Ariadne anstellen wollte: Jede seiner Ideen beinhaltete sie beide in verschiedenen Stadien der Nacktheit. Es war schon heiß genug in seiner Wohnung, er musste mit seinen Gedanken nicht noch mehr Hitze hinzufügen.
    Dio sah von seiner Adressliste auf und betrachtete das Gebäude vor sich. Es war ein Blumenladen, aber das Schild an der Tür wies darauf hin, dass das Geschäft wegen eines Notfalls in der Familie geschlossen war. Er spähte durch das Fenster, aber der Laden war nichts Besonderes. War er öfter hierher gekommen und hatte Blumen für Ariadne gekauft? Der Gedanke, dass er ein aufmerksamer Verlobter war, gefiel ihm.
    Ganze fünf Minuten stand er vor dem Laden und ließ die Eindrücke auf sich wirken. Er atmete die Luft ein, las die Schriftzüge auf den großen Fenstern und auf der Markise darüber und ließ seinen Blick über die Geschäfte und Wohnungen daneben schweifen. Aber nichts erschien ihm vertraut.
    Mit einem Seufzer konsultierte Dio seinen Stadtplan und machte sich auf den Weg zur nächsten Adresse auf seiner Liste. Er hatte mehr als ein Dutzend Adressen aufgeschrieben und wenn er sich beeilte, würde er wahrscheinlich sechs davon heute schaffen. Und wenn er Glück hatte, würde er sich bei einer dieser Adressen an etwas erinnern und so sein Gedächtnis wiedererlangen. Er musste nur Geduld haben.
    Doch als der Abend nahte, musste er sich geschlagen geben. Bei keiner dieser Adressen hatte es irgendwelche Anzeichen gegeben, dass er schon jemals dort gewesen war. Kein Gefühl eines déjà-vus machte sich breit, nicht einmal ein Hauch einer Erinnerung. Aber er durfte nicht aufgeben. Ariadne würde heute Abend seine Fragen beantworten, wenn sie ihn besuchte.
    Dio versuchte, der Anspannung in seinem Körper Herr zu werden und nahm eine Flasche Rotwein aus seinem Weinkühlschrank. Er entkorkte sie, und während er sich ein Glas einschenkte, fragte er sich, ob er ein großer Weinliebhaber war, wenn er bedachte, dass er einen Weinkühlschrank mit mehreren Dutzend Flaschen besaß. Als er den ersten Schluck trank und den Wein in seinem Mund schwenkte und mit Luft vermischte, explodierte das Aroma der Trauben auf seiner Zunge: Dunkle Kirschen und Schokolade mit einem Hauch von Gewürzen rollten über seine Kehle. Das schmeckte ihm – das schmeckte ihm sogar sehr! Doch da war noch etwas anderes: Bilder leuchteten in seinem Geist auf, zuerst sehr schwach, aber wenn er noch einen Schluck nahm, vielleicht würden dann noch mehr Erinnerungen zurückkehren.
    Er setzte seine Lippen wieder an das Glas und trank noch einen Schluck der reichhaltigen, roten Flüssigkeit. Er ließ den Wein jeden Winkel seines Mundes erreichen, bevor er ihn schluckte. Dio schloss die Augen und ließ die Eindrücke, die der Wein ihm schenkte, auf sich wirken. Ein schwacher Umriss eines Hügels erschien vor seinem geistigen Auge. Wolken hingen tief am Himmel. Sein Blick wanderte über das Bild und nahm Olivenbäume und niedrige Büsche wahr. Dann zwang ihn sein inneres Auge nach oben zu blicken und etwas in den Wolken zu suchen. Der Schock ließ ihn zurückschrecken. Er packte die Küchentheke und öffnete die Augen. Dort auf der Wolke hatte er einen Mann in einem kurzen, weißen kittelähnlichen Überwurf gesehen. Er hatte einen Köcher und einen Bogen über seiner Schulter hängen gehabt und Dio zugewunken.
    Halluzinierte er? War das vielleicht eine Begleiterscheinung der Amnesie? Dio schüttelte den Kopf. Nein, das Bild war deutlich gewesen und der Mann kam ihm vertraut vor. Es konnte keine Halluzination sein. Vielleicht ein Traum?
    Dio leerte das Glas und goss sich ein weiteres ein. Er musste experimentieren. Vielleicht brauchte er nur mehr Wein, um diese Erscheinungen auszulösen. Es war offensichtlich, dass der Geschmack des Weines Erinnerungen zurückbrachte, die mit seiner Vergangenheit zu tun hatten. Das war zumindest ein Anfang.
    Bis die Flasche fast leer war, hatte er die seltsame Vision mehrmals hervorgezaubert, jedes Mal klarer und mit

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