Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
angesehen hatte, als sie miteinander geschlafen hatten. Sein Blick war voller Zuneigung gewesen, und sie konnte nicht glauben, dass das eine Täuschung gewesen war. Vielleicht waren die Dinge einfach zu schnell für ihn gelaufen. Vielleicht war sie zu früh anhänglich geworden. Dieses Mal würde sie darauf achten, nicht noch einmal den gleichen Fehler zu machen.
„Und wie willst du sicherstellen, dass das nicht geschehen wird? Insbesondere, da du ihm gesagt hast, dass ihr verlobt seid.“
„Ich habe ihm gesagt, dass wir warten wollen.“
„Warten?“ Natalie blieb der Mund offen stehen.
„Ja, dass wir abstinent sind.“
Natalies Augen weiteten sich wie Untertassen. „Du willst mich wohl verarschen. Lass mich das mal klarstellen: Du erzählst ihm, dass ihr zwei vereinbart habt, keinen Sex zu haben? Für wie lange?“
„Bis wir verheiratet sind.“
Natalie brach in Gelächter aus.
„Was?“, fragte Ari fordernd nach. „Was ist daran so lustig?“
Natalie hob ihre Hand, um darauf hinzuweisen, dass sie noch einen Moment benötigte, um sich zu sammeln. Als ihr Lachen endlich verstummte, wurde Natalies Ausdruck ernst. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass das funktionieren wird. Ein Kerl wie Dio stimmt so einer Idee nicht einfach zu. Verdammt, 99 Prozent aller Männer, die ich kenne, würden solch einem Unsinn nie zustimmen! Wir leben nicht mehr in den Fünfziger Jahren, und selbst damals …“
„Er wird’s akzeptieren müssen. Ich mache die Regeln.“
Natalie schüttelte ungläubig den Kopf. „Welche anderen Regeln hast du noch?“
Ari zuckte die Achseln, da sie sich ein wenig ratlos fühlte. Wie würde sie überhaupt in der Lage sein können, ihren Plan tatsächlich durchzuziehen? „Dies ist unser Neubeginn. Siehst du das nicht? Außerdem“, fügte sie hinzu, „braucht er eine Lektion.“ Diese Worte hatten sie die ganze Nacht lang in ihren Träumen geplagt.
„Was für eine Lektion?“ Natalie wandte sich wieder dem Geschirrspüler zu, nahm die sauberen Gläser heraus und stellte sie in die Regale an der Wand.
„Ich weiß es nicht. Ich will nur sichergehen, dass er lernt, wie man eine Frau richtig behandelt.“
„Ja, viel Glück damit!“ Eine große Portion Sarkasmus lag in den Worten ihrer Freundin.
„Du glaubst wohl, ich bringe das nicht zustande, oder?“ Ärger stieg in Ari hoch. Nicht einmal ihre Freundin hatte genug Vertrauen in sie. Es war schlimm genug, dass sie selbst an sich zweifelte. Wie war sie nur auf diese Idee gekommen? Alles, was sie wirklich wollte, war, eine zweite Chance mit Dio zu bekommen.
„Die Sache wird auffliegen.“
„Du bist so eine Pessimistin.“
„Ich bin nur Realistin. Eines Tages wird er sein Gedächtnis wieder zurückgewinnen, und dann wird er stinksauer auf dich sein. Und was hast du dann damit erreicht?“
„Bis dahin wird er sich verändert haben.“ Und er würde sich hoffentlich so sehr in sie verliebt haben, dass er ihr ihre Täuschung verzeihen würde.
„Lass mich dir mal etwas über Männer erzählen: Sie ändern sich nicht! Sie sind, wie sie sind. Also lieben wir sie entweder so wie sie sind oder gar nicht. Glaub nicht, dass du den größten Schürzenjäger in einen zahmen Kater verwandeln kannst!“
Nein, sogar Ari wusste, dass sie ihn nicht wirklich zähmen konnte, aber könnte sie ihn zumindest in den Mann verwandeln, der sie liebte? Könnte sie den Moment noch einmal erleben, als Dio sie seine Liebe genannt hatte?
11
Dio verließ das Haus und notierte sich im Kopf seine Adresse, um sicherzugehen, dass er später wieder dorthin zurückfinden würde. In seiner Brieftasche hatte er einen Führerschein sowie mehrere Kreditkarten auf den Namen Dionysos Theos gefunden. Großartig: Er hatte nicht nur einen vollkommen ungewöhnlichen Vornamen, auch sein Nachname klang nicht viel besser. Und sein Führerschein hatte ihn auch erstaunt: Er war in Kalifornien ausgestellt worden und enthielt eine Adresse in Napa. Bedeutete dies, dass er hier nur zu Besuch war? War Charleston vielleicht gar nicht sein fester Wohnsitz?
Aus irgendeinem Grund wollte er das Ariadne gegenüber nicht erwähnen. Es war besser, wenn er erst selbst mehr über sein Leben herausfand, bevor er ihr mitteilte, was er entdeckt hatte. Er spürte den merkwürdigen Drang, bestimmte Aspekte seines Lebens verbergen zu müssen, und dieser Gedanke beunruhigte ihn. Warum würde er etwas vor seiner Verlobten verbergen wollen?
Nach fünfzehn Minuten erreichte er den
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