Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
einem Schild zufolge die Rezeption befand, war aus dunklem Holz und knarrte unter seinen Füßen. Ein vertrauter Duft von frisch gebackenen Plätzchen wehte in seine Richtung und vermischte sich mit dem reichhaltigen Geruch von altem Holz. Er war schon einmal hier gewesen.
Oben an der Treppe angekommen, wandte er sich nach links und steckte seinen Kopf durch die erste offene Tür. Ein Mädchen von kaum siebzehn Jahren saß hinter einem Computer, ihr Handy an ihr Ohr geklebt. Es sah so aus, als müsste dieses eines Tages operativ entfernt werden.
„Das habe ich ihm auch gesagt“, plauderte sie ins Telefon, während sie die Maus des Computers bewegte. „Wirklich? ... Verarsch mich doch nicht! ... Das ist ja verrückt!“
Ihm wurde sofort klar, dass sie ihn nie bemerken würde, wenn er nicht auf sich aufmerksam machte, da sie offensichtlich ein furchtbar wichtiges Gespräch führte. Dio machte einen weiteren Schritt in den Raum und räusperte sich. „Entschuldigen Sie bitte.“
Das Mädchen warf ihm einen genervten Blick zu und sprach erneut in ihr Telefon. „Ich muss gehen und was tun!“ Sie lauschte einen Moment ins Telefon. „Ja, so ein Mist!“, fügte sie noch hinzu und legte auf.
„Kann ich Ihnen helfen?“
Ihr gelangweilter Ausdruck verhieß nichts Gutes für seine Strategie, sie mit seinem Charme dazu zu bringen ihm mitzuteilen, was er wissen wollte. Vielleicht würde Bestechung eher funktionieren. Sie ging bestimmt noch zur Schule, und so wie sie aussah, brauchte sie wahrscheinlich immer Geld, um Klamotten zu kaufen. Die Kleidung, die sie trug, konnte nicht billig sein.
Dio zwang sich ein falsches Lächeln auf sein Gesicht und schlenderte in Richtung ihres Schreibtisches. „Ganz sicher können Sie das.“ Er zog die Einladung heraus und zeigte sie ihr. „Wegen dieser Hochzeit ...“
Sie blickte darauf, dann zu ihm zurück. „Da sind Sie aber ein paar Tage zu spät dran. Können Sie das Datum nicht lesen?“
Großartig, diese Göre war nicht nur gelangweilt, sie war auch noch unhöflich! Dio zwang sich, freundlich zu bleiben. „Ich weiß, dass die Hochzeit bereits stattgefunden hat. Was ich gerne wissen möchte ist, wo ich das glückliche Paar finden kann.“
Das Mädchen legte ihren Kopf zur Seite und warf ihm einen seltsamen Blick zu. „Ehemaliger Liebhaber?“ Sie grinste vielsagend und wirkte plötzlich viel älter.
Er schüttelte den Kopf. „Nur ein Freund.“ Dann fragte er: „Wir kennen uns nicht, Sie und ich, oder?“
Sie hob die Augenbrauen und klimperte unerwartet mit ihren Wimpern. Glaubte sie jetzt, dass er sie anmachte? „Ich bin nur auf Zeitarbeit hier, für eine Woche. Ich glaube nicht, dass wir uns schon begegnet sind. Und Triton und Sophia, die sind gerade nicht hier.“
„Das dachte ich mir schon. Wo sind sie denn?“
Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Auf ihrer Hochzeitsreise natürlich. Wo sonst?“
Daran hatte Dio nicht gedacht. Natürlich, das war logisch. „Oh. So ein Mist!“ Vielleicht würde das Mädchen etwas zuvorkommender werden, wenn er ihre Sprache sprach.
„Ja, total, nicht wahr?“
Er fühlte sich wie ein Narr, als er ihr zustimmte: „Total.“
„Aber keine Sorge. Sie sind in drei Tagen wieder da.“
Diese Nachricht klang gut. „Kann ich sie vorher irgendwie erreichen?“
„Nee. Die einzige, die ihre Nummer für den Notfall hat, ist Alice, und die ist gerade einkaufen gegangen. Ich bezweifle sowieso, dass sie Ihnen die Nummer geben würde. Sie lässt niemanden an die beiden ran, wenn Sie mich fragen.“
Wollte er wirklich fragen? „Alice?“
„Die Köchin. Sie kümmert sich um die Pension, während die beiden weg sind.“
„Triton und Sophia wohnen hier?“
„Die Pension gehört ihnen.“
Erleichterung breitete sich in ihm aus. Volltreffer! Er hatte Freunde, und sie lebten in Charleston. Alles, was er jetzt tun musste, war zu warten, bis sie wieder zurück waren. Obwohl er ungeduldig war, konnte er dies tun. „Sie kommen in drei Tagen wieder, haben Sie gesagt?“
Sie nickte. „Ja. Wollen Sie eine Nachricht hinterlassen?“
Sie schien erleichtert zu sein, als er den Kopf schüttelte. Offensichtlich wollte sie nicht mehr Arbeit tun, als sie bereits tat. Armer überarbeiteter Teenager!
„Nein, danke. Ich komme noch einmal wieder, wenn sie hier sind.“
Beschwingten Schrittes und innerlich jubelnd verließ er das Haus und trat hinaus in die Sonne. Er hatte endlich Fortschritte gemacht. Alles, was er jetzt brauchte,
Weitere Kostenlose Bücher