Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
„Das ist ein Haufen Scheiße!“
Zeus stand auf und klopfte sich den Sand von der Kleidung. „Wirklich? Warum hast du dann all diese Regeln für dich aufgestellt?“
„Welche Regeln?“
„Deine berühmte Nur-für-eine-Nacht-Regel. Ich verstehe, warum du das tun musstest.“
Dio schnaubte. „Da muss ich dich enttäuschen, aber es gibt keinen besonderen Grund für diese Regel. Ich erfand sie, um die Jungs zum Lachen zu bringen.“
Zeus schüttelte den Kopf. „Hör auf, dich selbst zu belügen! Du hast diese Regel erfunden, damit du nie erfahren musst, was Liebe ist, damit dein Herz sich nie jemandem gegenüber öffnen muss.“ Er stieß seinen Finger in Dios Brust. „Weil du eine Scheißangst hast, dass du genauso lieben wirst wie deine Mutter: mit Körper und Seele, ohne Vorbehalte. Und es macht dir Angst, dass du dich in eine Frau verlieben könntest, die deine Gefühle nicht erwidert.“
Dio stolperte ein paar Schritte zurück, sein Magen verkrampfte sich und seine Knie knickten ein. „Nein ... nein ...“ Sein Atem verließ ihn. „Du irrst dich.“
„Ich kenne dich besser als jeder andere. Du bist mein Sohn, aber du bist nicht wie ich. Ja, du hast deinen Charme von mir, aber dein Herz, das hast du von deiner Mutter. Es ist an der Zeit, dass du dir das eingestehst.“
„Ich bin ein Frauenheld. Ich bin untreu ... Ich bin nicht gut für Frauen ... Ari, sie ist ohne mich besser dran.“ An diese Dinge hatte er sein ganzes Leben lang geglaubt. Er war, was er war. „Ich werde ihr wehtun, genauso wie du sämtliche Frauen in deinem Leben verletzt hast.“
Zeus lächelte und legte seinen Arm um Dios Schultern. „Lass mich dir etwas gestehen. Jeder glaubt, dass ich all diese Frauen verließ, nachdem ich gehabt hatte, was ich wollte und von ihnen gelangweilt war. Die Wahrheit ist, es gab ein paar Frauen, die mit mir Schluss gemacht haben. Nur gehe ich mit diesen Dingen nicht hausieren.“
Fassungslos starrte Dio seinen Vater an.
„Und wenn du jemals ein einziges Wort darüber verlierst, werde ich dir den Garaus machen.“
„Aber du bist ein Schürzenjäger.“
„Ja, sicher, ich habe ein Problem damit treu zu sein, aber nur, weil Hera nicht die Liebe meines Lebens ist. Wir heirateten, weil wir eine wichtige Allianz schmieden mussten, aber wenn ich eine Wahl gehabt hätte, hätte ich aus Liebe geheiratet.“
„Willst du damit sagen, dass du glaubst, du wärst zur Treue fähig, wenn du die richtige Frau geheiratet hättest?“
Er nickte. „Ich glaube es nicht nur, ich weiß es.“
Die Worte brachten Dio zum Schweigen. Dies änderte alles. Er war nicht dazu prädestiniert, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Zeus’ Sohn zu sein bedeutete nicht, dass Frauen ohne ihn besser dran wären, und es bedeutete nicht, dass er sie automatisch verletzen würde.
Dio blinzelte. „Ich kann Ari lieben.“ Und er könnte ihr treu sein. Er war dazu fähig. Aber würde sie ihn lieben? Er hatte so viele Fehler gemacht. „Aber was, wenn sie mich nicht liebt?“
„Das ist das Risiko, das wir alle eingehen. Aber solange du dein Herz nicht öffnest und deine Gefühle nicht zeigst, wirst du es nie erfahren.“
Dann tauchte wie aus dem Nichts ein beunruhigender Gedanke auf. „Steht Ariadne noch unter Heras Einfluss?“
„Ab und an. Ich versuche, Hera so viel ich kann abzulenken, aber selbst ich brauche gelegentlich eine Verschnaufpause.“
„Wie soll ich dann wissen, wer die wahre Ari ist und wann sie unter Heras Einfluss handelt?“
„Du musst an Aris Inneres appellieren, um ihr Vertrauen in dich zu stärken, damit Heras Einfluss schwindet.“
Dio seufzte. „Vertrauen? Wenn ich ihr sage, dass ich mein Gedächtnis wiedererlangt habe und ich weiß, dass sie mich angelogen hat, werde ich das bisschen Vertrauen zerstören, das sie in mich hat.“ Er erinnerte sich an den Moment, nachdem er den Jungen im Park gerettet hatte, wie Ari ihn mit Bewunderung und Zuneigung angesehen hatte. Er wusste, dass sie sich zurückziehen würde, wenn er sie jetzt mit ihrer Täuschung konfrontierte. Er musste erst dafür sorgen, dass sie sich in ihn verliebte, bevor er ihr die Wahrheit gestehen konnte. „Sie wird entsetzt sein, beim Lügen erwischt worden zu sein, obwohl Hera sie manipuliert hat.“
„Dann sag’ ihr die Wahrheit noch nicht! Ein paar Tage mehr werden schon keine Rolle spielen.“
Er hoffte, dass Zeus damit recht hatte.
***
Dio fand schließlich die beiden Kerle in der gleichen Bar, hinter der
Weitere Kostenlose Bücher