Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
sich verändert. Wenn er noch immer der kalte, herzlose Mistkerl von früher wäre, dann hätte ich keine Skrupel, ihn weiter anzulügen, aber die Person, die er jetzt ist... Ich kann diese Person nicht weiter anlügen.“ Sie konnte nicht mit sich selbst leben, wenn sie dies täte. Der neue Dio verdiente es nicht, so bestraft zu werden. Er verdiente die Wahrheit.
„Bist du darauf vorbereitet, ihn zu verlieren?“
Diese Worte schnitten ihr Herz entzwei. Und ihre nächste Erkenntnis warf die zwei Hälften in einen Mixer und machte den Schalter an. „Er hat mir von Anfang an nicht gehört.“ Sie hatte sich einfach die letzten paar Tage von einem Leben geliehen, das ihr nicht gehörte. Es war an der Zeit, zu ihrer eigenen Realität zurückzukehren, zu einem Leben ohne Dio. „Manche Dinge sollen einfach nicht sein.“ Ari zerrte an dem Ring, um ihn von ihrem Finger zu ziehen, aber Natalie hielt sie davon ab.
„Vielleicht gibt es noch eine andere Lösung.“
Ein Blick auf Natalie bestätigte, dass der Vorschlag, den ihre Freundin hatte, nicht beinhaltete, sich an die Spielregeln zu halten. Ari kniff die Augen zusammen. „Ich werde nicht einen Betrug durch einen neuen ersetzen.“
„Es wird kein Betrug sein. Eher eine Verführung.“ Natalie bot ihre Idee mit der Art Lächeln an, mit dem Eva Adam im Paradies dazu verführt haben musste, den verbotenen Apfel zu pflücken.
„Du willst, dass ich ihn verführe? Und wo lande ich damit?“ Vermutlich noch tiefer in der Hölle, wo sie dann für ihre Sünden bezahlen müsste.
„Zuerst mal in seinem Bett.“
Ari stieß einen Atemzug aus. „Schon mal gemacht. Das wird nichts ändern.“ Es würde nur dafür sorgen, dass ihr Herz noch mehr schmerzte. Noch eine Nacht mit ihm würde das Unvermeidliche nur aufschieben.
„Im Gegenteil. Dieses Mal wird es anders sein.“
„Wie denn?“ Manchmal konnte sie dem Gedankengang ihrer Freundin wirklich nicht folgen.
„Dieses Mal ist er in dich verliebt. Verführe ihn, und wenn ihr etwa zehn Sekunden davon entfernt seid, miteinander zu schlafen, dann sag ihm die Wahrheit!“ Natalie unterstrich ihren Plan mit einer blumigen Handbewegung, als ob sie ein Kunstwerk enthüllte, und führte sie damit noch weiter auf einen Pfad, den Ari eigentlich unbedingt verlassen wollte.
„Das kann nicht dein Ernst sein!“
„Es geht nur um das richtige Timing. Wenn er nicht klar denken kann, weil er einen Augenblick davor steht, dich zu vögeln, stürzt du dich quasi auf die Gelegenheit und sagst ihm, dass du ihn angelogen hast.“
„Ich stürze mich auf die Gelegenheit?“ Das klang nach einer Tigerin auf der Jagd und nicht wie etwas, wofür sie geeignet wäre.
Natalie nickte eifrig. „Er wird so geil sein, dass er sich um nichts scheren wird. Er wird einfach sagen: Hey, ist doch jetzt egal, Schatz. Lass uns ins Bett gehen .“
„Du bist unmöglich! Absolut hundert Prozent unmöglich!!“
Natalie zuckte die Achseln. „Also, machst du’s?“
30
Ariadne zog die Träger ihres Kleides gerade. Das rote Material umspannte ihre Brust, akzentuierte ihren Busen und gab ihr eine Taille, die sie seit der zehnten Klasse nicht mehr gehabt hatte. Sie nahm einen tiefen Atemzug und klingelte an Dios Haustür. Dann trat sie einen Schritt zurück und versuchte sich zusammenzureißen. Als sie zu den Fenstern hinauf sah, bemerkte sie nur ein ganz schwaches Licht, das aus der Küche kam, aber sonst bewegte sich nichts im Inneren. Sie seufzte. Vielleicht hätte sie ihn zuerst anrufen sollen.
Enttäuscht drehte sie sich auf ihren roten Fick-mich Stöckelschuhen um und stieß gegen eine kräftige Figur.
„Habe ich eine Verabredung vergessen?“ Dios raue Stimme ließ sie trotz der warmen Abendluft erzittern, als er seine Arme um sie schlang und sie mit seinen harten Muskeln gefangen nahm.
„Hallo“, war alles, was ihre Stimmbänder erzeugen konnten.
„Ich sah deine Silhouette im Licht der Straßenlaterne und wollte mich schon dafür züchtigen, dass ich ein paar Tage vor meiner Hochzeit scharf auf eine andere Frau bin, als mir klar wurde, dass meine zukünftige Frau das Objekt meiner Begierde ist. Sag mal, meine Liebe, warum hast du diesen Körper vor mir versteckt?“ Er küsste die erhitzte Haut entlang ihres Halses. „Ich glaube nicht, dass ich dich je in diesem Kleid gesehen habe.“
„Ach, dieser alte Fetzen?“
Er glitt mit seinem Finger unter einen Träger und schob ihn von ihrer Schulter. Er schmunzelte. „Ja, dieser
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