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Ein guter Blick fürs Böse

Ein guter Blick fürs Böse

Titel: Ein guter Blick fürs Böse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Name? Tapley? Sie waren überrascht, dass er nicht selbst hier wohnte, in so einem schönen Haus. Ob es denn keine anderen Tapleys gäbe, die hier leben wollten? Und was ihn veranlasst hätte auszuziehen? Wo er jetzt lebte?«
    Major Griffiths gab einen Ton von sich, der wie ein Knurren klang. »Auf die letzte Frage erwiderte ich, dass ich überhaupt keine Idee hätte, wo der Besitzer lebte, und dass ich nicht selbst mit ihm korrespondierte. Ich war inzwischen sehr darauf erpicht, die beiden loszuwerden, und bedauerte zutiefst, dass ich ihrer Bitte überhaupt nachgegeben hatte. Ich empfahl ihnen, sich mit Newman und Thorpe in Harrogate in Verbindung zu setzen, falls sie mehr über Mr. Tapley zu erfahren wünschten, und führte sie zur Tür. Offen gestanden, nachdem sie erkannten, dass ich nicht wusste, wo Tapley zu finden war, zeigten sie keinerlei Interesse mehr, noch länger zu bleiben, jedenfalls hatte ich den Eindruck. Sie verabschiedeten sich ziemlich hastig, und ich instruierte Hartwell, meinen Wildhüter, der im Pförtnerhaus wohnt und den Sie bei Ihrer Ankunft wohl gesehen haben, dass er sie nicht wieder hereinlassen sollte, falls sie noch einmal auftauchten. Außerdem schrieb ich einen Brief an Thorpe hier, in dem ich ihm von der Begebenheit berichtete. Ich warnte ihn, dass sie möglicherweise in seinem Büro auftauchen würden.«
    »Aber das geschah nicht«, sagte Fred Thorpe, der die ganze Zeit über zustimmend genickt hatte. »Wir haben darüber gesprochen, mein Vater und ich, und uns gefragt, ob wir deswegen mit Jonathan Tapley in Verbindung treten sollten. Wir wussten schließlich auch nicht, wo Thomas Tapley steckte. Wie ich bereits erklärt habe, hatte er mir seine gegenwärtige Adresse trotz gegenteiligen Versprechens nicht mitgeteilt, aber wir dachten, dass Jonathan vielleicht Bescheid wusste. Letzten Endes haben wir uns aber nicht an ihn gewandt, wie ich gestehen muss, weil wir eigentlich nichts Spezifisches zu berichten hatten. Das Paar hatte die Gegend wieder verlassen. Ich hatte mich davon überzeugt, indem ich Erkundigungen einzog. Die beiden waren zumindest nicht mehr in Harrogate. Vielleicht waren sie tatsächlich Besucher, wie sie behauptet hatten, und wenn ihr Verhalten auch merkwürdig erschien, sie waren Ausländer. Wir haben alle möglichen Arten von Leuten hier in Harrogate, wie der Major schon sagte, und die Umgebung ist jederzeit einen Besuch wert. Alle möglichen Leute kommen hierher, Künstler, Poeten, und … und Touristen.«
    Jetzt war die Reihe an Major Griffiths, zustimmend zu nicken. »Das ist richtig«, sagte er. »In der Woche, bevor dieses seltsame Paar auftauchte, hatte Hartwell gemeldet, dass er einen Burschen mit einer zusammengeklappten Staffelei über der Schulter und einem Beutel für Farben und so weiter in der Hand im Moor getroffen hatte, wo er die Vögel aufscheuchte. Er hat ihn weggeschickt. Wären die Guillaumes zu Fuß gekommen, er hätte sie ebenfalls weggeschickt. Aber sie trafen mit einer Kutsche ein, und das brachte den armen Burschen aus der Fassung. Er nahm an, dass es Herrschaften waren.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. »Ich bin sehr froh, Major, dass Sie mir das alles erzählt haben.«
    »Ich dachte mir, dass Sie es erfahren sollten«, erwiderte Griffiths. »Und ich bin froh, dass ich es endlich aus dem Kopf habe.«
    »Um ehrlich zu sein, Ross – ich wünschte, ich hätte Jonathan Tapley wegen der Guillaumes angeschrieben«, vertraute Thorpe mir an, als wir allein draußen vor dem Haus standen und auf das Eintreffen unserer Kutsche warteten. »Gut möglich, dass ich einen Fehler begangen habe.«
    »Es hätte keinen Unterschied gemacht«, tröstete ich ihn. »Jonathan wusste ebenfalls nicht, wo sein Cousin lebte. Er hat versucht, ihn zu finden.«
    »Wie dem auch sei, letztendlich war es Jonathan, der sich an uns wandte und wissen wollte, ob wir wüssten, wo er seinen Cousin erreichen kann. Wir mussten seine Anfrage verneinen. Jonathan Tapley hatte, wie es aussah, vergeblich versucht, mit seinem Bruder unter der französischen Adresse in Kontakt zu treten. Er gab an, er hätte nicht gewusst, dass sein Cousin zurück in England war. Ich fürchte, wir erwecken den Eindruck, nachlässig gewesen zu sein.« Der Anwalt schüttelte zerknirscht den Kopf.
    »Wenn jemand verschwinden will, dann zeigt er bemerkenswerten Einfallsreichtum, das ist meine Erfahrung als Polizeibeamter«, sagte ich zu ihm. »Thomas Tapley ist Ihnen durch die Lappen gegangen, wie wir

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