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Ein gutes Jahr für Zwerge?

Ein gutes Jahr für Zwerge?

Titel: Ein gutes Jahr für Zwerge? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sich vor einer
Weile voneinander und nahmen verschiedene Namen an — Gloria Staron und Jodie Rimmel .«
    »Moment mal! Das ist doch das
Mädchen, das mir Davis Davis absolut einreden wollte.
Sie kennen doch Davis Davis ? Er ist im Augenblick
einer der heißesten Kapitalanlagen in der Stadt .«
    »Soweit es die Filmbranche
betrifft«, zitierte ich, »war neunzehnhundertneunundsechzig ein sehr gutes Jahr
für Zwerge .«
    »Ich sehe, Sie kennen ihn .« Freddie nickte. »Er brachte sie vor zwei Monaten zu mir.
Eine große Blonde, mit einer Figur, wie Sie sagen, aber sie hatte keinerlei
Talent, deshalb konnte ich sie nicht brauchen .«
    »Soviel ich gehört habe, ist
sie der Star von Calverts letztem Filmepos .«
    »Seit wann braucht man dazu
Talent ?« Er zuckte heftig die Schultern. »Alles, was
sie hatte, war ihr Aussehen und eine Bombenfigur. Heutzutage zieht sich so
ziemlich jedermann, einschließlich Ihrer lieben Großmutter, auf offener Straße
aus und benutzt schweinische Ausdrücke als Koseworte .«
    »Pech für Jodie«, sagte ich
mitfühlend.
    »Jodie?« Er sah mich verdutzt
an. »Wer spricht von Jodie? Ich rede von der anderen—«, er schnippte scharf mit
den Fingern, »von Gloria Staron , von der !«
    »Sind Sie da sicher ?«
    »Vernichten Sie nicht eine
schöne Freundschaft, alter Kumpel. Was Talente betrifft, bin ich immer sicher .«
    »Gloria Staron — eine Blondine?«
    »Ganz recht !«
    »Und Davis Davis brachte sie in Ihr Büro ?«
    »Stimmt ebenfalls .«
    »Ich bin nicht nur verblüfft«,
murmelte ich, »sondern auch verwirrt und wahrscheinlich verhext .«
    »Früher oder später erwischt es
uns alle«, sagte er großmütig. »Nur eins soll man im Dasein nie vergessen,
Rick. Gehen Sie mit einem Lächeln auf den Lippen durchs Leben; aber vergessen
Sie nie Ihren Stockdegen, um die Drecksäcke auf dem Gehsteig erstechen zu
können, ehe sie Ihnen selber ans Leder gehen. Wie der kleine Kerl sagt: Je
größer, desto schlimmer .«
    Nach diesem bewegenden
Ratschlag fehlten mir die Worte, und das ließ mir Zeit, mir eine Zigarette
anzuzünden.
    »Tun Sie was für mich, Freddie.
Dafür werde ich Sie sogar bezahlen! Finden Sie alles über die drei Namen — die
>Cushing Sisters <, Jodie Rimmel und Gloria Staron — bei Ihren Kontaktleuten in Miami
heraus und stellen Sie fest, wieviel sie dort unten
gearbeitet haben und wann .«
    »Für Sie tue ich alles«, sagte
er höflich. »Und wenn Sie zahlen, sogar schnell. Wenn Sie mir meine Zeit und
die Ferngespräche bezahlen, müßte ich eigentlich bis heute abend alles
Einschlägige erfahren haben .«
    »Abgemacht«, sagte ich. »Und
noch mal vielen Dank, Freddie.«
    Die blaß aussehende blonde neue
Sekretärin spähte über die Ränder ihrer Großmutterbrille hinweg zu mir herüber,
als ich ins Vorzimmer trat, und wagte ein zitterndes Lächeln.
    »Amanda Hell«, ich schüttelte
betrübt den Kopf, »ich kann mich nur wundern, wie viele unedle und
leidenschaftliche Wünsche in Ihrer eingesunkenen Brust lauern !«
    »Das ist in Wirklichkeit nichts
als eine optische Täuschung«, murmelte sie. »Ich habe das Kleid so machen
lassen, weil ich nicht möchte, daß Mr. Hoffman sich meinetwegen Rosinen in den
Kopf setzt, jedenfalls nicht so schnell. Ich habe Größe 36 C — das heißt, wenn
ich überhaupt einen BH trage. Im Augenblick trage ich ihn bloß, wenn ich Tennis
spiele, denn man fühlt sich so albern, wenn man sich selber dauernd unters Kinn
bumst. Und die meisten meiner leidenschaftlichen Wünsche sind mehr grundlegend
als unedel. Aber es hat mich doch gereizt, als Sie drohten, mich über den
Schreibtisch zu werfen und es mit mir zu treiben. Das klang so hübsch
altmodisch! Die Leute verwenden solche Sätze heutzutage einfach nicht mehr .«
    »Wie alt komme ich Ihnen
eigentlich vor ?« brummte ich. »Ungefähr ebenso alt wie
ich Ihnen: alt genug.« Die rosige Zungenspitze zuckte über ihre Oberlippe, die,
wie ich plötzlich bemerkte, kurz und dick war. »Übermorgen abend gegen acht wäre mir recht, wenn es Ihnen auch recht ist. Ich würde vorziehen,
bei Ihnen zu Hause zu Abend zu essen; ich nehme also ein Taxi. Beverly Hills
ist nicht der richtige Hintergrund für Sie, und ich verspreche Ihnen, keine
Blumen ins Haar zu stecken, falls Sie das in Verlegenheit bringen sollte .«
    »Woher wissen Sie, wo ich wohne ?« sagte ich mit erstickter Stimme.
    »Ich habe in den vertraulichen
Unterlagen nachgesehen, die Mr. Hoffman so ziemlich über alle Leute hat — in
den

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