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Ein gutes Jahr für Zwerge?

Ein gutes Jahr für Zwerge?

Titel: Ein gutes Jahr für Zwerge? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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etwas von den Cushing Sisters gehört hat und ebensowenig von Jodie Rimmel und Gloria Staron . Ich
kann mir bloß noch vorstellen, daß sie unsichtbar und gratis aufgetreten sind .«
    »Trotzdem vielen Dank,
Freddie«, sagte ich.
    »Wofür ?« fragte er niedergeschlagen.
    »Warum müssen Sie ganz einfache
Dinge immer komplizieren ?« schrie ich und legte
schnell auf.
    Ich goß mir einen Drink ein und
dachte so lange an ein Abendessen, bis mein Magen mich warnend zwickte und mich
an das pappige Hühnerfrikassee erinnerte, das ich zum Lunch gegessen hatte. Es
klingelte an der Haustür, und das bewies, daß es in meinem Leben keinen
Augenblick der Langeweile geben würde, sofern ich es mir lange genug erhalten
könne, um diese Tatsache zu genießen.
    Gloria Staron stand mit zerknirschtem Gesichtsausdrude unter dem
Vordach, als ich öffnete. Sie trug einen weißen Haremsanzug aus eng anliegendem
Seidenjersey, der die eine kupferfarbene Schulter frei ließ. Ein fünfzehn
Zentimeter breiter, mit Schmucksteinen besetzter Gürtel betonte ihre Taille,
und ihre Hüften schwankten bei jedem Schritt wie die eines betrunkenen
Matrosen.
    »Was ist los ?« brummte ich. »Hat Sie der Sultan gehen lassen müssen, und ist um diese
Jahreszeit Sklavenmarkt ?«
    »Ich bin gekommen, um mich
wegen gestern abend zu entschuldigen, Rick«, antwortete sie unsicher. »Alles,
was Sie sagten, war eine logische Möglichkeit. Und warum ich so wütend auf Sie
war, weiß ich gar nicht .«
    »Kommen Sie herein«, sagte ich
kalt. »Wollen Sie vor der Nachbarschaft meine Armseligkeit beweisen, weil ich
mir nur nachts eine Sklavin leisten kann, während die anderen einen
vierundzwanzigstündigen Service haben ?«
    Ich folgte ihr ins Wohnzimmer,
und sie ließ sich automatisch auf einem Barhocker nieder. Ihre dunklen Augen
beobachteten mich aufmerksam, als ich um die Bartheke herumging.
    »Was trinken Sie ?« fragte ich.
    »Haben Sie mir verziehen, Rick ?«
    »Natürlich«, sagte ich in
wohlwollendem Ton, »solange Sie sich nicht von irgend jemandem einreden lassen,
daß ein dünner Wollpullover, auf dem falschen Körperteil getragen, von hinten
nicht romantisch aussähe .«
    »Oh, Sie Mistvieh!« Sie lachte
mit tiefer Stimme. »Das hatte ich schon beinahe vergessen. Und ich möchte einen Daiquiri haben, weil ich das Gefühl habe, wieder in
romantische Stimmung zu geraten .«
    Ich warf einen Blick auf meine
Uhr. »Das bedeutet, daß in ungefähr einer Stunde die Bullen eintreffen werden .«
    »Was sind Sie denn — ein
Pessimist ?« Ihr breiter Mund verzog sich flüchtig zu
einem spöttischen Grinsen, dann sah sie aufmerksam zu, wie ich ihren Daiquiri und meinen Bourbon auf Eis zurechtmachte. Sie nahm
einen Schluck und stellte das Glas wieder auf die Bar.
    »Das ist gut .« Sie schmatzte anerkennend. »Wie war Ihr heutiger Tag ?«
    »Arbeitsam.« Ich berichtete ihr
schnell von Ed Harpers Haus in Bel Air und meinem Aufenthalt in dem Café in Venice . Sie lauschte fasziniert und aufmerksam, bis ich
geendet hatte, und schüttelte dann verwundert den Kopf.
    »Ist das nicht unglaublich? Ich
meine, daß zwei Herb Jaroffs in die Sache verwickelt
sein sollen ?«
    »Unglaublich reicht gar nicht
aus«, sagte ich. »Schon ein einziger Herb Jaroff ist unglaubhaft .«
    Sie zog die Brauen in heftiger
Konzentration zusammen. »Ich glaube, ich verstehe nicht recht, was Sie damit
meinen, Rick .«
    »Dieser Bursche muß ein Phantom
oder so was sein«, sagte ich spöttisch. »Er ist derjenige, der von vornherein
allen Ärger verursacht hat, weil Davis ihn beschuldigt, Jodie gezwungen zu
haben, das Liebesnest zu verlassen und die bevorstehende Heirat aufzugeben. Und
was geschieht dann? Er verschwindet in einer Rauchwolke, zusammen mit Ihrer
Schwester. Ich bin es, der sich wegen gestern abend bei Ihnen entschuldigen
sollte. Zumindest Sie wissen, daß Sie eine Schwester haben; und Davis weiß es,
weil er sie heiraten möchte. Selbst Clark Calvert würde keine nicht existierende
Person in seinem derzeitigen Film beschäftigen. Aber wer weiß, ob Jaroff
wirklich existiert? Davis hat ihn nie gesehen. Klar, Gary Pierce behauptet, für
ihn zu arbeiten, aber damit könnte auch ein anderer gedeckt werden. Oder
vielleicht nimmt er seine Befehle von einer Stimme aus dem Telefon in Empfang .«
    »Rick, Schätzchen«, sagte sie
mit eisiger Ruhe, »vergessen Sie dabei nicht was? Sowohl Jodie als auch ich
haben ihn viele, viele Male getroffen !«
    »Hier in Los Angeles?«
    Sie zögerte

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