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Ein gutes Jahr für Zwerge?

Ein gutes Jahr für Zwerge?

Titel: Ein gutes Jahr für Zwerge? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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einen Augenblick
und schüttelte dann den Kopf. »Nicht hier in Los Angeles — aber in Miami. Wir
haben dort in seinem Klub gearbeitet. Erinnern Sie sich ?«
    »Nicht in Miami«, sagte ich
ruhig.
    Ihre Augen glitzerten wie
kalter Stahl. »Wollen Sie mich vielleicht zufällig als Lügnerin bezeichnen ?«
    »Aber nicht zufällig«, sagte
ich. »Ich habe heute einen der Spitzenfilmagenten in dieser Stadt gebeten, sich
mit seinen Kontaktleuten in Miami ins Benehmen zu setzen. Er rief mich ungefähr
fünf Minuten vor Ihrem Eintreffen an. Er hatte nicht das geringste
herausbringen können .« Ich zählte an den Fingern ab.
»Niemand hat je von den >Cushing Sisters <
gehört, oder sie je in irgendeinem Nachtklub in Miami engagiert. Dasselbe gilt
für Jodie Rimmel und — aber nicht aus Mangel an Talent — auch für Gloria Staron .«
    Sie nahm ihr Glas, leerte es
und stellte es allzuhart wieder auf die Bar. »Sind
Sie da sicher ?« fragte sie matt. »Ich meine, ist
dieser Filmagent, den Sie beauftragt haben, wirklich einer der besten in der
Stadt, mit wirklich guten Beziehungen zu Miami ?«
    »Freddie Hoffman«, sagte ich
und wartete ein paar Sekunden, bevor ich meinen zweiten Pfeil abschoß . »Sie erinnern sich doch an ihn, Gloria? Davis Davis brachte Sie doch vor gar nicht langer Zeit mal zum
Vorsprechen zu ihm? Nur erinnerte sich Freddie recht deutlich daran, daß Sie
damals blond waren .«
    Sie warf mir einen betroffenen
Blick zu und wandte dann schnell den Kopf ab, als ihr Tränen aus den
Augenwinkeln quollen .
    »Nun fangen Sie nicht an zu
heulen«, sagte ich barsch. »Das ist immer die letzte Zuflucht für Lügnerinnen,
wenn sie ertappt worden sind .«
    »Ich fühle mich so verdammt
beschämt«, flüsterte sie. »Ich möchte sterben! Ich möchte an Ort und Stelle
sterben !«
    »Ihr zwei wart niemals in
Miami«, knurrte ich, »weder Jodie noch Sie. Wo haben Sie also das Phantom,
Jaroff, kennengelernt? In seinem Phantomklub, in dem Sie nie aufgetreten sind?«
    »O Rick, jetzt ist’s genug,
bitte .« Sie hob den Kopf und blickte mich trotz der
beiden brennendroten Flecken auf ihren Backenknochen und der über ihr Gesicht
rinnenden Tränen fast herausfordernd an.
    »Für mich ist es nicht genug,
Gloria«, sagte ich gelassen. »Da haben Sie wahrscheinlich recht .« Ihre Unterlippe bebte und straffte sich dann plötzlich
wieder. »Keine von uns beiden war je in Miami! Wir hielten uns die ganze Zeit
im Umkreis von Los Angeles auf, angefangen von Santa Barbara bis nach Santa
Anna. Nennen Sie irgendeine große Stadt; wir waren irgendwo während der letzten
fünf Jahre dort. Jodie hat ein kleines schauspielerisches Talent; sie kann im
richtigen Rhythmus tanzen, wenn der Schritt nicht zu kompliziert ist; und sie
kann einigermaßen richtig singen, wenn auch ihre Stimme in den oberen Registern
nicht allzu kräftig ist. Deshalb fand sie meistens Arbeit in einem Klub. Und
wenn es ganz schlimm wurde, kam sie als Ersatz in einer der Strip-Shows unter .«
    »Sie meinen, Sie selber hätten
gar kein Talent ?« fragte ich.
    »O doch, ich habe durchaus
Talent .« Ihre Stimme klang spröde vor Ironie. »Nur
liegt mein Talent zufällig auf einem anderen Gebiet. Während Jodie in den Klubs
arbeitete, arbeitete ich jeweils in den örtlichen Call-girl-Ringen. Sie wären
überrascht von meinem beruflichen Ansehen in vielen dieser Gemeinden! Es gibt
da immer noch einen Haufen Leute, der fragt, wann dieses schwarzhaarige
Frauenzimmer zurückkäme, denn eine Nacht mit ihr sei besser als eine Woche mit
dem größten Teil des übrigen Angebots .« Sie schloß ein
paar Sekunden lang fest die Augen. »Habe ich nicht vorhin was davon gesagt, daß
ich mich so romantisch fühle ?«
    »Erzählen Sie mir von Jaroff ?« sagte ich.
    »Er war Geschäftspartner in
einem Klub in Santa Anita«, sagte sie leise. »Der Manager engagierte Jodie als
Showgirl, weil er fand, sie sei groß genug, um dekorativ für zwei auszusehen,
und das sparte ihm ein Gehalt. Jaroff flog gleich auf sie; und nach einer Weile
entstand eine ernsthafte Beziehung zwischen den beiden. Er war älter als Jodie,
aber nicht so viel, daß es ein Problem gewesen wäre; und er hatte eine Menge
Geld. Alles lief ausgezeichnet. Er schenkte ihr einen Platinring, und das Datum
für die Hochzeit war festgelegt. Dann, als der Tag näher kam, entschied Jaroff,
er müsse sich noch mal ausleben, und ließ sich ein Callgirl für die Nacht
kommen. Dreimal dürfen Sie raten, wen er bekam ?«
    »Was geschah

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