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Ein gutes Omen

Ein gutes Omen

Titel: Ein gutes Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Terry; Gaiman Pratchett
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folgte Crowley.
    Er wedelte die
schwarzen Schwaden beiseite, blinzelte und winkte freundlich.
    »Hallo!« rief
er. »Wie läuft’s? Hat der Weltuntergang schon begonnen?«
    »Der
Wächter will uns nicht passieren lassen, Crowley«, erwiderte Madame Tracy.
    »Bist du’s,
Erziraphael?« fragte der Dämon. »Hübsches Kleid«, fügte er halbherzig hinzu. Er
fühlte sich nicht sonderlich gut. Während der letzten dreißig Meilen hatte er
allein mit Gedankenkraft versucht, tausend Kilogramm brennendes Metall, Gummi
und Leder in ein voll funktionsfähiges Auto zu verwandeln, und der Bentley
leistete seiner Phantasie erheblichen Widerstand. Als besonders schwer erwies
es sich, den Wagen in Bewegung zu halten, als die Gürtelreifen weggebrannt
waren.
    Crowley strich
die imaginären Reifen aus seiner Vorstellung, und daraufhin sank der Bentley
mit einem klagenden Knirschen auf verrußte Felgen.
    Der Dämon
klopfte auf die Kühlerhaube, die heiß genug war, um Eier darauf zu braten.
    »Ach, solche
Autos werden heute nicht mehr gebaut«, sagte er liebevoll.
    Die anderen
starrten ihn an.
    Er hörte ein
leises elektronisches Klicken.
    Das Tor glitt
beiseite. Der Elektromotor im nahen Gehäuse gab ein mechanisches Stöhnen von
sich und kapitulierte dann vor wesentlich stärkeren Kräften.
    »He!« entfuhr
es Sergeant Deisenburger. »Wer von euch Typen hat das gemacht?«
    Zipp.
Zipp. Zipp. Zipp. Und ein kleiner
Hund, die Beine kaum mehr zu erkennen.
    Vier Augenpaare
(Erziraphael kann hier nicht mitgezählt werden) sahen vier energisch in die Pedale
tretenden Kindern nach, die sich unter dem Schlagbaum hindurchdrückten und dann
im Camp verschwanden.
    Der Sergeant
riß sich zusammen.
    »He!« sagte er
etwas leiser. Und: »Hatte eins der Kinder einen freundlichen kleinen Alien im
Fahrradkorb?«
    »Nein, ich
glaube nicht«, antwortete Crowley.
    »Dann sind sie
in echten Schwierigkeiten«, stellte Deisenburger fest und hob das Gewehr. Wird
Zeit, daß wir diesen Unfug beenden, dachte
er. Ein Stück gelbe Seife schob sich vor seine inneren Augen. »Und das gilt
auch für euch.«
    »Ich farne
Schie …«, begann Shadwell.
    »Wir haben
bereits genug Zeit verloren«, sagte Erziraphael. »Crowley, bitte sorg dafür,
daß wir nicht noch länger aufgehalten werden.«
    »Hmm?« machte
Crowley.
    » Ich bin der Gute«, erklärte Erziraphael. »Du
kannst wohl kaum von mir erwarten, daß ich … Ach, zum Teufel damit! Man
versucht dauernd, nett zu sein, und was hat man davon?« Er schnippte mit den
Fingern.
    Es gab ein Plopp wie von einer jener alten Blitzlichtbirnen,
und Sergeant Thomas A. Deisenburger war verschwunden.
    »Äh«, sagte
Erziraphael.
    »Hascht du das
geschehen, Feib?« brummte Shadwell, der sich noch immer nicht an die duale
Persönlichkeit Madame Tracys gewöhnt hatte. »Meine rechte Hand ischt eine gefährliche Faffe. Scholange du bei mir
bischt, Isebel, droht dir keine Gefahr.«
    »Gut gemacht«,
sagte Crowley. »Wußte gar nicht, daß du dazu fähig bist.«
    »Es ist auch
für mich eine Überraschung«, erwiderte der Engel. »Ich hoffe nur, daß er sich
jetzt nicht an irgendeinem schrecklichen Ort befindet.«
    »Gewöhn dich
daran, daß man sie einfach nur fortschickt«, sagte der Dämon. »Über das Wohin
sollte man sich besser keine Gedanken machen.« Er wirkte fasziniert. »Willst du
mich nicht deinem neuen Körper vorstellen?«
    »Wie? Oh, ja.
Ja, natürlich. Madame Tracy, das ist Crowley. Crowley, Madame Tracy. Freut
mich, Sie kennenzulernen. «
    Es fällt Ihnen ebenfalls auf, nicht wahr? Genau: Die verbalen
Prioritäten haben sich umgekehrt.
    »Gehen wir«,
sagte Crowley. Er bedachte die kläglichen Reste des Bentley mit einem traurigen
Blick, doch dann hellte sich seine Miene auf. Ein Jeep hielt zielstrebig auf
das Tor zu, und die Leute darin erweckten den Eindruck, als wollten sie Fragen
stellen und schießen, wobei die Reihenfolge keine Rolle spielte.
    Crowley
strahlte. Diese Sache fiel in seinen Zuständigkeitsbereich.
    Er zog die
Hände aus den Taschen, hob sie wie Bruce Lee und lächelte wie Lee van Cleef.
»Ah, da kommt ein Transportmittel für uns!«
    Sie stellten die Fahrräder
an einem der niedrigen Gebäude ab. Wensleydale verzichtete nicht darauf, sein
Speichenschloß einrasten zu lassen – typisch für ihn.
    »Wie sehen
deine Freunde …«, begann Pepper und verbesserte sich sofort. »Wie sehen
deine ehemaligen Freunde aus?«
    »Sie können
jedes beliebige Erscheinungsbild wählen«, erklärte Adam

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