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Ein gutes Omen

Ein gutes Omen

Titel: Ein gutes Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Terry; Gaiman Pratchett
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haben
irgend etwas in Bewegung gesetzt.«
    »Vielleicht
gibt es hier einen Aus-Schalter«, bemerkte Newt hilflos. »Ich bin sicher, wenn
wir uns umsehen …«
    »Unsinn. Es
wird alles von Computerprogrammen gesteuert. Ich dachte, du wüßtest über solche
Dinge Bescheid.«
    Newt nickte
verzweifelt. Diese Sache war etwas ganz anderes als das, was im Handbuch Elektronik
für Anfänger stand.
    »Weltweite
Kommunikation«, sagte er dumpf. »Sie ermöglicht fast alles. Von hier aus kann
man die Stromversorgung manipulieren oder sich mit Satelliten in Verbindung
setzen. Ich meine, es ließe sich einfach, äh, alles bewerkstelligen. Man könnte« Zisch »autsch, ja, man könnte« Knister »au, den Rest der Welt« Knackknack »uuh, völlig durcheinander …« Prassel »aah.«
    »Kommst du da
drinnen voran?«
    Newt leckte
sich die verbrannten Fingerspitzen. Bisher hatte er nichts entdeckt, das auch
nur entfernt einem Transistor ähnelte. Er umwickelte die Hand mit einem
Taschentuch und zog einige Steckkarten aus ihren Anschlußleisten.
    Ein von ihm
abonniertes Elektronik-Magazin hatte einmal scherzhaft den Plan eines
Schaltkreises veröffentlicht, der garantiert nicht funktionieren sollte. Vielleicht wollten die Redakteure auch ihren
ungeschicktesten und unbegabtesten Lesern ein Erfolgserlebnis gönnen: Wenn sie
das Ding nachbauten und ohne konkrete Resultate unter Strom setzten, so konnten
sie sicher sein, daß ihnen kein Fehler unterlaufen war. Die Dioden saßen falsch
herum, und bei den Transistoren fehlte der Plus-Anschluß. Hinzu kam eine
entladene Batterie. Newt hatte es gebaut und damit Radio Moskau empfangen. Er
schrieb einen Beschwerdebrief an die Redaktion der Fachzeitschrift, bekam
jedoch nie Antwort.
    »Äh, ich
bezweifle, ob ich damit etwas erreiche«, sagte er niedergeschlagen.
    »James Bond
schraubt einfach irgendwelche Dinge ab«, entgegnete Anathema.
    »Es wird kaum
genügen, irgend etwas abzuschrauben«, sagte Newt, dessen Vorrat an Geduld
allmählich zur Neige ging. »Außerdem bin ich nicht« Zisch »James Bond. Wenn ich« Pfiieh »James Bond wäre, hätten mir die bösen Jungs ihre Megatod-Hebel
gezeigt und erklärt, wie alles funktioniert. « Whuuuh »Aber die Wirklichkeit sieht ganz anders aus! Ich habe keine Ahnung, was hier geschieht, und deshalb kann
ich nichts dagegen
unternehmen.«

Dunkle Wolken wogten am
Horizont. Weiter oben war der Himmel noch immer klar, die Luft wurde nur von
einer leichten Brise bewegt. Aber es war keine normale Luft. Sie wirkte so
kristallin, daß man den Eindruck gewann, das Schimmern einzelner Facetten zu
sehen, wenn man den Kopf drehte. Sie funkelte. Wer nach einem anderen Ausdruck
suchte, um sie zu beschreiben, hätte vermutlich das Wort brodeln benutzt. Ja, die Luft brodelte. Es lag an den
vielen substanzlosen Wesen, die in ihr darauf warteten, endlich Substanz zu
gewinnen.
    Adam blickte
auf. Einerseits herrschte nur Leere über ihm, aber andererseits … Die Heerscharen des Himmels und der Hölle
reichten bis in die Unendlichkeit, Schwinge an Schwinge. Wenn man genau hinsah
und wußte, wonach es Ausschau zu halten galt, konnte man die Kämpfer des Guten
von denen des Bösen unterscheiden.
    Stille hielt
die Seifenblase der Welt fest im Griff.
    Die vier
apokalyptischen Reiter verließen das Gebäude, und drei von ihnen sahen kaum
mehr wie Menschen aus. Ihre humanoiden Gestalten bestanden nun aus den Dingen,
die sie repräsentierten, und neben ihnen bot Tod einen wesentlich vertrauteren
Anblick. Das schwarze Leder und der mit einem dunklen spiegelnden Visier
ausgestattete Helm hatten sich in einen Kapuzenmantel verwandelt. Wie dem auch
sei: Solche Details sind eigentlich nicht weiter wichtig. Ein Skelett ist
wenigstens menschlich – selbst dann, wenn es aufrecht steht und sich bewegt.
Der Tod lauert in jedem lebenden Wesen.
    »Habt keine
Angst«, wandte sich Adam an seine Gefährten. »Sie sind überhaupt nicht richtig
real. Man könnte sie mit einem Alptraum vergleichen.«
    »A-aber wir
schlafen nicht«, sagte Pepper.
    Hund winselte
und versuchte, sich hinter Adam zu verstecken.
    »Der scheint
langsam zu schmelzen«, meinte Brian und deutete auf Umweltverschmutzung, der
kaum mehr war als ein Phantom.
    »Na bitte«,
brummte Adam. »So etwas kann doch nicht echt sein, oder? Der gesunde
Menschenverstand wehrt sich gegen derartige Vorstellungen, stimmt’s? In der
wirklichen Wirklichkeit schmelzen keine Leute, habe ich recht?«
    Die Vier
blieben einige Meter vor den Sie

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