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Ein gutes Omen

Ein gutes Omen

Titel: Ein gutes Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Terry; Gaiman Pratchett
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dumpf.
    »Aber es sind
Erwachsene, nicht wahr?« vergewisserte sich das Mädchen.
    »Ja«,
bestätigte Adam. »Ich schätze, erwachsener kann man überhaupt nicht sein.«
    »Es hat keinen
Sinn, gegen Erwachsene zu kämpfen«, murmelte Wensleydale niedergeschlagen.
»Dabei zieht man immer den kürzeren.«
    »Du brauchst
nicht gegen sie zu kämpfen«, erwiderte Adam. »Es genügt völlig, wenn du so
bist, wie ich es dir gesagt habe.«
    Die Sie
betrachteten ihre Ausrüstung. Wenn es darum ging, die Welt vor einer globalen
Katastrophe zu bewahren, dachte man normalerweise an andere Werkzeuge.
    »Und wie sollen
wir sie finden?« fragte Brian skeptisch. »Ich denke an den Tag der offenen Tür.
Hier gibt es massenweise Zimmer und Räume und Kammern und so. Und überall
blinken Kontrollampen und wasweißich.«
    Adam
beobachtete die Gebäude nachdenklich. Einige Sirenen heulten noch immer
fröhlich vor sich hin.
    »Nun«, sagte
er, » mir scheint …«
    »He, was habt
ihr hier zu suchen?«
    Die Stimme
klang nicht direkt drohend, aber sie machte deutlich, daß ihr Besitzer mit den
Nerven am Ende war. Der entsprechende Offizier hatte zehn Minuten lang
versucht, eine völlig verrückte Welt zu verstehen, in der sich keine Türen mehr
öffneten und dauernd irgendwo Alarm gegeben wurde. Zwei ähnlich abgespannte
Soldaten standen hinter ihm und fragten sich, wie sie mit vier minderjährigen
Weißen verfahren sollten, von denen einer vage weibliche Attribute aufwies.
    »Oh, seien Sie
unbesorgt«, erwiderte Adam lässig. »Wir sehen uns hier nur um.«
    »Nun, ich
befehle euch …«, begann der Lieutenant.
    »Schlafen Sie«,
sagte Adam. »Schlafen Sie einfach. Das gilt für alle Soldaten. Wenn Sie
schlafen, haben Sie nichts zu befürchten. Sie werden bereits müde, hm?«
    Der Lieutenant
starrte ihn groß an, blinzelte verwirrt und sank zu Boden.
    »Donnerwetter!«
entfuhr es Pepper, als die beiden anderen Uniformierten dem Beispiel des
Offiziers folgten. »Wie hast du das gemacht?«
    Adam zuckte mit
den Achseln. »Erinnerst du dich an das Kapitel über Hypnose in dem Buch
›Hundertundeins Dinge für aufgeweckte Jungen‹, das wir nie begriffen haben?«
    »Ja.«
    »Nun, ich weiß
jetzt, worauf es dabei ankommt.« Adam wandte sich zur Funkzentrale um.
    Er ließ nicht
mehr Kopf und Schultern hängen, straffte seine Gestalt und hielt sich
kerzengerade – Mr. Tyler hätte vielleicht seinen Glauben an die Jugend von
heute wiedergefunden.
    »Also los!«
sagte er.
    Er überlegte
eine Zeitlang.
    »Ich bin
soweit«, fügte er hinzu.
    Wenn man den Planeten
entfernt und nur die Elektrizität übrigläßt, so ergibt sich das erlesenste
aller Filigrangebilde: eine Kugel aus silbrig glitzernden Fäden, über der
gelegentliche Satellitensignale funkeln. Selbst in den dunklen Bereichen glühen
Radarstrahlen und kommerzielle Radiowellen. Die Erscheinung sieht aus wie das
Nervensystem eines exotischen, riesenhaften Wesens.
    Hier und dort
bilden Städte Knoten im Gespinst, aber der größte Teil des elektrischen
Potentials erfüllt die Aufgaben einer für grobe Arbeit bestimmten Muskulatur.
Andererseits: Seit fünfzig Jahren entwickelten Menschen Gehirne aus reiner
Elektrizität.
    Sie lebten nun,
und ihre Lebendigkeit entsprach der von Feuer. Schalter schmolzen und ließen
sich nicht mehr bewegen. Relais brannten durch. Im Herzen der Siliziumchips
(ihre mikroskopische Struktur erinnerte an eine Straßenkarte von Los Angeles)
entstanden neue Verbindungen. Tausende von Meilen entfernt heulte Alarm in
unterirdischen Kammern, und uniformierte Männer starrten entsetzt auf
Bildschirme und Monitore. In ausgehöhlten Bergen schlossen sich schwere
Stahltüren; Leute auf der anderen Seite hämmerten an die widerspenstigen
Barrieren und versuchten mit nur wenig Erfolg, vierhundert Grad heiße
Sicherungskästen zu öffnen. In Wüsten und Tundren schoben sich Teile des Bodens
beiseite. Frische Luft strömte in mit Klimaanlagen ausgestattete Gräber, in der
stromlinienförmige Gegenstände schwerfällig in Position gebracht wurden.
    Elektrizität
floß dort, wo sie gar nicht fließen sollte, und anderenorts verdünnte sie sich
zu einem trägen Rinnsal. In großen Städten fielen zuerst die Ampeln aus, dann
die Straßenlaternen, danach alle übrigen Lichter. Ventilatorflügel drehten sich
langsamer, ächzten und verharrten. Heizgeräte kühlten ab. Aufzüge blieben in
ihren Schächten stecken. In Radiolautsprechern knackte es mehrmals, und Stille
folgte.
    Es

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