Ein Happy End für unsere Liebe
sie es im Gästezimmer tat.
War das eingetreten, was sie befürchtet hatte? Sie trug seinen Ring am Finger, und damit hatte er bekommen, was er wollte? Er war mit der Mutter seiner Kinder verheiratet, und an mehr war er nicht interessiert?
Am Ende der Woche hatte Penny noch immer keine Antworten.
Es war nicht so, dass Jason sie bewusst ignorierte. Er hatte nur immer einen Grund, auf Distanz zu bleiben. Wenn sie kochte, telefonierte er. Wenn sie im Wohnzimmer fernsah, arbeitete er an seinem Schreibtisch. Wenn sie spazieren gehen wollte, hatte er ein Dutzend Ausreden parat, weswegen er sie nicht begleiten konnte.
Penny war immer ein fröhlicher Mensch gewesen, aber die Situation deprimierte sie so sehr, dass selbst Jason es bemerkte.
Als sie am Samstagmorgen in der Küche an einer Scheibe Toast knabberte, kam er herein.
„Alles in Ordnung?“, fragte er und goss sich einen Kaffee ein. „Du siehst traurig aus.“
„Ich fühle mich nur ein bisschen einsam.“
„Autsch.“
Sie lächelte matt. „Vielleicht trifft Heimweh es genauer.“
„Du vermisst deine Familie.“
„Ich weiß, du gehörst jetzt auch dazu, aber du bist ja kaum hier. Und wenn doch, behandelst du mich nicht wie deine Frau, sondern wie eine Mitbewohnerin.“
„Weil ich nicht nach dem Abendessen verlange, sobald ich durch die Tür komme?“
Es sollte ein Scherz sein, aber Penny fand das gar nicht lustig. „Weil du überhaupt nichts verlangst“, erwiderte sie. „Weil du selten vor acht Uhr abends zu Hause bist, und wenn du es bist, nimmst du mich gar nicht richtig wahr.“
„Es tut mir leid, dass du dich vernachlässigt fühlst. Aber in der Firma stehen einige Großprojekte an, und …“
„Ich will nicht unterhalten werden, Jason, nur anerkannt. Bis mein Büro in der hiesigen Filiale renoviert ist, arbeite ich hier. Tagaus, tagein sehe ich nichts als diese Wände.“
„Du brauchst etwas Abwechslung.“
Wollte er sie nicht verstehen?
„Ich brauche etwas Zeit mit dir.“
„Na gut“, sagte er. „Lass uns Shoppen gehen?“
Shoppen?
Jason konnte kaum glauben, dass er das Wort über die Lippen brachte. Aber alles – selbst Shoppen – war besser, als den ganzen Tag mit Penny allein in der Wohnung zu sein. Sicher, er könnte sich in seinem Arbeitszimmer verstecken, aber das schien er in letzter Zeit häufig zu tun. Und früher oder später würde sie merken, dass er ihr absichtlich aus dem Weg ging. Aber nur so konnte er der Versuchung widerstehen, die sie für ihn darstellte.
Jetzt wollte er zwischen sich und ihr eine zusätzliche Barriere errichten – die Öffentlichkeit. So heftig sein Verlangen auch war, dass es ihn ausgerechnet am Samstagnachmittag mitten in einem Einkaufszentrum überwältigen würde, war äußerst unwahrscheinlich.
Sie begannen in einem großen Einrichtungsgeschäft, und er folgte ihr bereitwillig umher, von den Gardinen über die Zierkissen bis zu den Lampenschirmen.
„Wie findest du den?“, fragte Penny und zeigte auf einen Teppich, der an der Wand ausgestellt war.
Jason zuckte mit den Schultern. „Wohin würdest du ihn legen?“
„Ins Esszimmer.“
„Gut.“
„Du hast nicht mal aufs Preisschild geguckt.“
Wieder zuckte er mit den Schultern. „Wenn du ihn möchtest, spielt der Preis keine Rolle.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich will gar keinen Teppich.“
„Was denn?“
„Du hast dein Penthouse von einem Profi einrichten lassen. Wie könnte ich da etwas verändern?“
„Du bist meine Frau“, erinnerte er sie. „Und es ist jetzt auch dein Zuhause.“
Dazu sagte Penny nichts. Jason fragte sich, was sie dachte. Sie war einer der offensten und ehrlichsten Menschen, die er kannte, doch in letzter Zeit verstand er sie nicht mehr. Aber vielleicht lag das nicht an ihr, sondern an der Distanz, die er zu ihr wahrte. „Es gibt zumindest ein Zimmer, das ganz bestimmt anders eingerichtet werden muss“, fuhr er fort.
„Das Kinderzimmer?“ Ihre Miene schien sich ein wenig zu erhellen.
Und so landeten sie bei Baby World.
Penny bezweifelte sehr, dass Shoppen zu Jasons Lieblingsbeschäftigungen gehörte. Umso mehr verblüffte es sie, wie fröhlich er bei Baby World durch die Gänge schlenderte.
Und nicht nur das – er bestand sogar darauf, dass sie schon jetzt Sachen für die Babys kauften. Obwohl sie noch mehrere Monate Zeit hatten, stimmte sie ihm zu. Vielleicht würde es sogar Spaß machen, mit ihm Kinderbetten, Laufgitter und Hochstühle auszusuchen. Das machte es, aber Jason
Weitere Kostenlose Bücher