Ein Happy End für unsere Liebe
begnügte sich nicht damit.
Er griff nach einem großen Stoffhund mit langen Ohren und einer albernen Fliege statt eines Halsbands.
Penny schüttelte den Kopf. „In dem Zimmer müssen wir zwei Betten, einen Wickeltisch und wahrscheinlich einen Schaukelstuhl unterbringen. Für den albernen Hund ist kein Platz.“
Jason runzelte die Stirn, stellte den Hund jedoch zurück.
Wenig später griff sie nach einem kleinen Schlafanzug. Er war weiß mit gelben Küken und das Süßeste, was sie je gesehen hatte. Mit der Fingerspitze strich sie über die flauschigen Schwänze.
„Da passt ein Baby hinein?“, fragte er ungläubig. „Er ist winzig.“
„Babys auch“, entgegnete sie und hängte ihn zurück. „Aber wir wissen noch nicht, ob wir Jungen oder Mädchen oder beides bekommen.“
„Der Schlafanzug ist weiß und gelb.“ Er nahm gleich zwei vom Ständer und warf sie in den Einkaufswagen. „Möchtest du es herausfinden?“
„Was?“
„Ob wir Jungen oder Mädchen oder beides bekommen.“
„Ich weiß nicht.“ Sie war noch unentschieden. „Du?“
„Ja“, antwortete er ohne Zögern. „Dann würde das hier noch mehr Spaß machen. Und es wäre einfacher, Namen auszusuchen.“
„Hast du eine Vorliebe?“
„Für Namen?“
Penny schüttelte den Kopf. „Für ein Geschlecht.“
Jason überlegte. „Ich weiß, ich sollte Nein sagen. Und Hauptsache, sie sind gesund. Das ist am wichtigsten. Aber wenn ich wählen könnte, würde ich mir mindestens ein Mädchen wünschen.“
„Du willst ein Mädchen?“
„Warum überrascht dich das?“
„Ich dachte nur … Ich meine, die meisten Männer wollen einen Stammhalter. Um den Familiennamen zu erhalten und so …“
„Viele Frauen behalten ihren Familiennamen, wenn sie heiraten. Du auch.“
Etwas in seiner Stimme – vielleicht Enttäuschung – traf sie unerwartet. „Stört es dich?“
„Das sollte es nicht. Aber irgendwie macht es unsere Ehe unwirklich. Ich bin immer noch Jason Foley, und du heißt nach wie vor Penny McCord.“
„Du könntest deinen Namen ändern.“
„Ja, das würde bei meiner Familie toll ankommen.“
Sie war nicht sicher, warum sie ihren Namen behalten hatte. Vielleicht aus dem Grund, den er gerade erraten hatte – weil ihre Ehe sich nicht real anfühlte.
Oder weil sie vermutete, dass sie nicht sehr lange verheiratet bleiben würde.
Zuerst war Penny seine Liebhaberin gewesen, dann war sie seine Ehefrau geworden. Und auf dem Weg dorthin auch eine gute Freundin. In wenigen Monaten würde sie auch noch die Mutter seiner Kinder sein. Und je mehr Zeit sie miteinander verbrachten, desto mehr verschwammen die Grenzen zwischen den Rollen, die sie in seinem Leben spielte.
Aber es gab eine Grenze, die Jason bisher nicht überschritten hatte. Denn wenn er das tat, wenn er seinem Verlangen nachgab und mit Penny schlief, wäre sie für ihn alles auf einmal – seine Frau, seine Freundin, seine Liebhaberin.
Und wenn er sie verlor, würde er alles verlieren. Genau wie damals, als Kara gestorben war.
Das war ein Risiko, das er nie wieder eingehen würde.
Deshalb ignorierte er ihre Signale. Ihre Blicke und Berührungen. Es war nicht einfach, aber er schaffte es.
Am Dienstagabend saß Jason mal wieder in seinem Arbeitszimmer und starrte auf eine E-Mail, ohne die Worte richtig wahrzunehmen. Denn er wusste, dass Penny in der Tür stand und darauf wartete, dass er sie ansah. Langsam drehte er sich zu ihr um.
„Störe ich?“, fragte sie.
„Nein.“ Das stimmte. Aber sie ver störte ihn. Genauer gesagt, das Verlangen, das sie in ihm auslöste.
„Weißt du, wo unsere Heiratsurkunde ist?“
„Im Aktenschrank. Warum?“
„Ich brauche eine beglaubigte Kopie, um meinen Namen zu ändern.“
„Warum willst du das?“, fragte er überrascht.
„Um dir zu beweisen, dass mir diese Ehe etwas bedeutet.“
Grenzen, dachte er. Dass sie auch nach der Hochzeit Penny McCord hieß, war eine symbolische Barriere, und diese brauchte er jetzt. „Du musst mir nichts beweisen.“
„Ich tue es nicht für dich, sondern für uns.“
Das hatte er befürchtet. Dass sie von „uns“ sprach, während er noch versuchte, ihr und sein Leben so weit wie möglich auseinanderzuhalten.
„Hast du damit ein Problem?“, fragte Penny, als er nicht antwortete.
„Ich mache mir nur Sorgen, dass ich zu schnell zu viel von dir verlangt habe.“
„Damit meinst du mehr als die Namensänderung“, erriet sie.
„Ja.“
„Die Erkenntnis kommt etwas zu spät,
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