Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03)
strömte. Janie und Malcolm standen etwas abseits an einer Reihe von Spielautomaten, die für ein bevorstehendes Turnier reserviert waren.
»Sie kommen aus dem Theater.« Malcolm runzelte die Stirn, während er beobachtete, wie Männer und Frauen panisch umherliefen und den Ausgang suchten.
Ein Stich fuhr durch Janies Herz. Sie stellte sich vor, wie dreihundert Jäger einen einsamen Vampir in ihrer Mitte fanden; sie selbst zählte nicht, denn ohne einen konkreten Hinweis konnte momentan noch niemand erkennen, dass sie zu den Reißzähnen gehörte. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Die Jäger würden Quinn in Stücke reißen. Oder ihn foltern, um an Informationen zu kommen.
Jetzt hätte sie wirklich sehr gerne eine Waffe gehabt. Selbst ihre hochhackigen Schuhe mit den messerscharfen Absätzen waren oben auf ihrem Zimmer. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, während sich jeder Muskel ihres Körpers anspannte.
Wenn Quinn wirklich tot war – nach dem, was zwischen ihnen vorgefallen war, schnürte ihr der Gedanke fast die Kehle zu -, wollte sie ebenfalls sterben.
Allerdings erst, nachdem sie diesen Morast aus Jägern trockengelegt und Malcolm umgebracht hatte, versteht sich.
Sie beobachtete ihn und sah, dass er den Knopf des Zünders
drückte. Er wirkte enttäuscht. Ohne nachzudenken trat sie ihm das Gerät aus der Hand, das quer durch den Raum flog.
»Seien Sie kein schlechter Verlierer«, erklärte sie.
»Ich wollte nur sichergehen.« Er grinste. »Aber wo steckt dein Liebhaber jetzt? Er mag ja die Bombe entschärft haben, aber dafür haben ihn die Jäger aus dem Verkehr gezogen.«
»Ich muss ihn finden«, sagte sie leise, mehr zu sich als zu Malcolm.
Im selben Moment kam Quinn um die Ecke und näherte sich ihnen.
Janie kamen vor Erleichterung die Tränen. Schon wieder!
Sie war prämenstruell. Ganz klar. Obwohl, war das überhaupt noch möglich, jetzt, da sie ein Vampir war? Würde sich ihr Körper so verändern, dass sie keine normalen menschlichen Probleme mehr hatte, wie zum Beispiel ihre Periode? Sie wusste es nicht. Sie wusste nur, dass sie ein totales emotionales Wrack war. Wollte sie Quinn tatsächlich, wenn dieses Chaos damit verbunden war, dieser ständige Aufruhr der Gefühle?
Wenn das die Bedingung war... ja.
Sie holte tief Luft und riss sich zusammen, um ihm nicht spontan die Arme um den Hals zu werfen. Sie musste stark und ungerührt wirken.
»Da bin ich«, sagte Quinn und warf einen nervösen Blick über seine Schulter zurück.
Die Stimme des Hotelmanagers drang aus der Lautsprecheranlage und forderte alle Gäste ruhig auf, das Gebäude
wegen einer Bombendrohung kurzzeitig zu verlassen.
Die Stimme klang besonnen, die Wirkung seiner Worte dagegen war alles andere als das. Die Gäste des Casinos rafften ihre Chips zusammen und flohen in blanker Panik zum nächsten Ausgang.
»Du hast also mein kleines Geschenk für die Jäger gefunden?«, erkundigte sich Malcolm gelassen.
»Habe ich.«
»Die Bombe war genau da, wo ich gesagt habe?«
»Das war sie.«
»Dann habe ich meinen Teil der Abmachung erfüllt.« Malcolm streckte die Hand aus. »Dann hätte ich jetzt gern den Rubin, wenn ich bitten darf?«
Quinn griff in seine Tasche.
»Quinn«, fragte Janie beklommen, »was tust du da? Du darfst ihm den Stein nicht geben!«
Ihre Blicke trafen sich. Nach außen hin wirkte er vielleicht nur etwas angespannt, doch seine Augen verrieten etwas ganz anderes. In Quinn tobte ein Sturm von Gefühlen. Aber er schien ein wenig ruhiger zu werden, als er Janie betrachtete.
»Ich habe eine Abmachung getroffen«, erklärte er.
»Pfeif auf die Abmachung.«
»Das kann ich nicht.«
»Weißt du überhaupt, was dieser Mistkerl mit dem Auge vorhat? Ich gebe dir einen Tipp. Er will jedenfalls keine Kinderkrankenhäuser in Indien bauen.«
Quinn zögerte. Er umklammerte den Stein mit der Faust.
»Ich sollte ihn umbringen«, sagte er.
» Wir sollten das tun.«
»Falls ihr es vergessen habt, ich stehe hier«, warf Malcolm ein. »Und ich reagiere sehr ungehalten auf gebrochene Versprechen.«
Im nächsten Moment fuhr der alte Mann herum und nahm Janie in den Würgegriff. Er war gut. Er wusste sogar, auf welche Punkte an ihrem Hals er drücken musste, um damit ihre Glieder lahmzulegen.
Schlaues Kerlchen.
Sie dagegen... hätte es kommen sehen müssen. Janie könnte es dem heftigen Blutverlust in die Schuhe schieben, der plötzlichen Verwandlung in eine andere Spezies oder ihren aufgewühlten Gefühlen,
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