Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03)
vorgestellt. Wie unhöflich von mir. Ich bin derjenige, der heute Nacht Ihr Leben beenden wird. Ihres und Parkers.«
»Tatsächlich?«, knurrte Quinn. »Und ich bin derjenige, der Ihres zuerst beenden wird.«
Der Chef lachte, ein trockenes Keckern, das wie üblich wie das eines Lungenkranken klang. »Früher einmal hätten Sie mich vielleicht amüsiert, jetzt aber bin ich lediglich müde und habe nur den Wunsch, das alles zu beenden.« Sein Blick fiel auf das Auge. »Endlich. Nach einem Jahrtausend ist es endlich wieder das Meine.«
»Ein Jahr... Jahrtausend?«
Es nervte Janie, dass dieser Mann es tatsächlich schaffte, sie vor lauter Nervosität zum Stottern zu bringen. So hatte sie sich ihr letztes Treffen mit dem Chef nicht vorgestellt.
Sie waren die Letzten, die sich noch im Casino befanden.
Es gab also keine Zeugen. Ihre Uhr war längst abgelaufen.
»Allerdings, Parker. Das hier«, er hielt den Stab mit dem Auge hoch, »gehörte mir, verstehen Sie? Ein Stamm von Menschen, der mich erst verehrt und dann betrogen hat, hat ihn mir weggenommen und den Aufbewahrungsort mit einem Zauber geschützt. Diese Menschen haben es geschafft, ihn bis heute vor mir zu verbergen, aber nun bin ich es, der zuletzt lacht.«
»Ihr Stab?«
»Er ist ein Teil von mir. Er ist ein Rest der geringen Macht, die mir noch geblieben ist, und steht für das, was man mir nahm, als ich verbannt wurde.«
»Verbannt?« Janies Verblüffung hatte sich mittlerweile zu einer ausgewachsenen Verwirrung gesteigert. »Von wo?«
»Aus der Hölle.« Er verzog seine schmalen Lippen zu einem humorlosen Grinsen. »Ich war einst ein mächtiger Dämon. Jahrtausendelang. Bis Luzifer höchstpersönlich mich meiner Macht beraubte. Ich wurde abgestraft und auf die Erde geschickt. Sie haben gedacht, ich würde unter diesen geistlosen, widerlichen Menschen verdorren, bis ich mich in Nichts auflöste. Nur mein Hass und mein tiefes Bedürfnis nach Rache haben mich die ganze Zeit über am Leben erhalten.«
»Sie sind ein Dämon?« Janie fröstelte bei dem Gedanken. Wieso war sie eigentlich nicht eher darauf gekommen? Hatte sie ihn nicht von Anfang an als ihren »höllischen Chef« bezeichnet? Doch woher hätte sie ahnen sollen, dass sie das wörtlich nehmen konnte?
»Mehr als ein Dämon«, verbesserte der Chef sie und hob
seine haarlose Braue. »Ich war nur Luzifer gegenüber Rechenschaft schuldig.«
»Und Ihr Wunsch?« Eine kalte Woge von Angst schwappte über Janie. »Sie wollen wieder zum Dämon werden, stimmt’s?«
»Dieser gebrechliche Körper wird mit jedem Tag schwächer. Schon bald jedoch werde ich meine alte Kraft wiedererlangt haben und kann mich an allen rächen, die mich betrogen oder enttäuscht haben.« Er zog drohend die Augen zusammen. »Und dazu gehören auch Sie, Parker.«
»Aber ich habe das Auge gefunden. Zählt das denn gar nicht?«
»Sie hatten vor, es Ihrem Geliebten zu überlassen. Trotz meiner Drohung gegen Ihre Schwester. Haben Sie etwa geglaubt, ich würde sie nicht wahr machen?«
Sie blickte zu Quinn. Ihr Geliebter .
Der Chef wusste wohl alles. Keine sonderlich angenehme Vorstellung.
Diese verdammten Seherinnen. Hoffentlich hatten sie nicht auch noch eine übersinnliche Verbindung zum Internet und stellten diese verquaste Nummer hier ins Netz.
Sie versuchte erst gar nicht, ihrem Chef zu widersprechen, weil es ohnehin zwecklos war, so viel war ihr klar. »Aber jetzt haben Sie es doch.«
»Allerdings.« Er lächelte und lachte dann auf eine Art und Weise, die Janie noch nervöser machte, als sie sowieso schon war. »Diese erbärmlichen Kreaturen, die all die langen Jahre nach dem Auge gesucht haben in der Hoffnung, es für ihre eigenen Belange nutzen zu können. Es erfüllt nur einen Wunsch, so lautete doch das Gerücht, richtig?«
Quinn zog Janie noch dichter an sich.
»So sagt man, ja«, antwortete er dann. »Sprich einen Wunsch aus, und das Auge wird ihn erfüllen.«
»Es ist schon amüsant, wie Informationen mit den Jahren pervertieren und zu Legenden und Mythen werden. Dennoch, es stimmt, das Auge erfüllt nur einen einzigen Wunsch. Aber ich bin der Einzige, der diesen Wunsch aussprechen kann.«
Diese Neuigkeit verblüffte Janie. Sie sah Quinn an, der ganz blass geworden war. » Sie? Sie sind der Einzige?«
Der Chef lächelte fast wehmütig. »Wartet nur, bis ihr mich in meiner Dämonengestalt zu sehen bekommt. Ich bin von grauenerregender Schönheit.«
Janie fand im Nachhinein Malcolms Wunsch nach Omnipotenz,
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