Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03)
Hüften. »Fang schon an zu buddeln.«
»Womit?«
»Du besitzt doch Vampirkräfte. Also, benutze deine Hände.«
Er betrachtete das Kreuz. Es entsprach den Hinweisen. Sie waren in Malcolms Haus in Garden Ridge; die Koordinaten stimmten. Und sie standen vor einem Kreuz.
Er ging auf die Knie und fing an zu graben.
Nach zehn Minuten war er ungefähr einen halben Meter tief gekommen. Er sah aus der Kuhle zu Janie hoch. »Hier unten ist nichts.«
»Grab weiter.« Dann runzelte sie die Stirn und zeigte auf etwas im Dreck. »Warte mal. Was ist das da?«
Er sah dorthin, wohin sie zeigte. Da glänzte etwas in der Sonne, etwas Kleines. Er griff nach unten, wischte den Dreck darüber weg und legte es frei.
»Ist es das Auge?«, fragte Janie atemlos. »Zeig her!«
Es war ein glänzender roter Stein von zirka fünf Zentimeter
Durchmesser. Er sah aus wie ein Rubin, der jedoch in einer Goldfassung saß, in die ein Symbol eingraviert war. Ein Kreis umschlossen von einem größeren Kreis.
Es hatte sicher etwas zu bedeuten, aber Quinn war überzeugt, dass es nicht das Auge war. »Verdammt. Das ist es nicht.« Janie verschränkte die Arme. »Also gut, weitergraben.«
»Das wird euch nichts nützen«, sprach eine Stimme hinter ihnen. »Dieser Stein ist das Einzige, das dort vergraben liegt. Das weiß ich, weil ich selbst ihn dort vergraben habe in der Hoffnung, dass ihr irgendwann kommt und ihn findet.«
Quinn drehte sich langsam um. Er erkannte die Stimme sofort. Selbst nach all den Jahren.
Es war Malcolm. Er stand in dem verwilderten Garten. Und wirkte nicht ganz so wie der Malcolm Price, den er gekannt hatte – ein gut gekleideter, wortgewandter, gepflegter Mann mit dunklen Haaren und ergrauten Schläfen. Nein, dieser Malcom Price hatte einen langen weißen Bart und die langen, ebenfalls weißen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Unter den Augen hatten sich tiefe Falten eingegraben. Er trug ein dunkelblaues Hemd und braune Cargohosen.
Nur die Augen waren noch dieselben blassgrünen Augen, die Quinn niemals böse oder abwertend angesehen hatten. Als er ihn anstrahlte, legte sich die Haut darum in tausend Fältchen. »Ich habe sehr lange auf dich gewartet, mein Junge.«
In Quinn tobten so viele unterschiedliche Gefühle, dass er nicht wusste, welchem er zuerst Raum geben sollte. Verwirrung,
Glück, Erleichterung, Misstrauen. Er war vollkommen geschockt und konnte nicht glauben, dass der Mann, den er seit acht Jahren für tot gehalten hatte, nun direkt vor ihm stand. Und das war nur ein kleiner Ausschnitt des Tumults in seinem Inneren.
Er schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht fassen.«
»Wer sind Sie?« Janie trat ein paar Schritte zurück.
Quinn warf ihr einen Blick zu. »Das ist Malcolm.«
»Ich dachte, er sei tot.«
»Ich wollte, dass das alle denken, die nach mir suchen könnten.« Malcolm musterte sie.
»Das ist eine Falle.« Argwohn sickerte aus jedem ihrer Worte.
Sie hatte wieder die Waffe in der Hand und tastete mit der anderen nach ihrem Handy.
»Steck die Pistole weg, Janie. Ich habe dir doch gesagt, dass Malcolm ein alter Freund der Familie ist.« Quinn betrachtete Malcolm. »Was zum Teufel ist hier eigentlich los? Du müsstest tot sein.«
Er lächelte, und tiefe Falten erschienen um seine Augen. »Bin ich aber nicht, oder?«
Quinn musste unwillkürlich lächeln. Er schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter und ging vorsichtig auf Malcolm zu, ließ ihn dabei jedoch nicht aus den Augen. Sie klatschten sich ab. »Schön, dich zu sehen. Du siehst echt mies aus, alter Mann.«
»Aber ich fühle mich wunderbar.« Malcolms Lächeln verstärkte sich. »Nehmt den roten Stein mit und kommt rein.«
Sie folgten ihm ins Haus, das von innen nicht so heruntergekommen
wirkte wie von außen. Der Fußboden war sauber, die Arbeitsplatte ebenso und die Haushaltsgeräte waren modern. In den offenen Regalen in der Küche stapelten sich genug Konserven und Wasserflaschen, um eine kleine Armee zu versorgen.
»Wie lange bist du schon hier?«, fragte Quinn, wobei er immer noch gegen seinen Unglauben ankämpfte.
Malcolm zuckte zusammen. »Seit... seit diesem Unfall. Das heißt, kurz danach bin ich hierher gezogen.«
»Welcher Unfall?«, fragte Janie knapp und beäugte den Mann mit skeptischer Neugier. Sie ließ eine Hand unter ihrer Jacke in der Nähe des Schulterhalfters.
»Ich hatte einen kleinen Zusammenstoß mit der Reißzahn-Spezies. Sie haben mir heimgezahlt, was ich ihnen all die Jahre über angetan
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