Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03)
das andere Blatt Papier.
»Wie meinst du das?«
Malcolm lächelte. »Der wahre Ort des Auges ist bis jetzt jedem, der danach gesucht hat, verborgen geblieben, jedem, der seine magischen Kräfte zu seinem eigenen Vorteil nutzen wollte. Nur zwei Unsterbliche, so wie du und ich, können es mithilfe dieses Steins finden. Das Auge ist irgendwo dort draußen, Quinn. Jene, die seine Kräfte nicht für sich selbst nutzen wollen, können es deutlich sehen, für die anderen jedoch bleibt es unsichtbar. Es wartet nur auf uns.«
Quinn beobachtete fasziniert, wie Malcolm den Stein mit dem in das Gold geritzten Symbol nach unten über die Schnittstelle zwischen den beiden Seiten rieb. Als er über die Oberfläche glitt, vereinten sich die beiden Blätter zu einem einzigen Papier, als wären sie schon immer miteinander verbunden gewesen.
»Auf diesen Moment habe ich sehr lange gewartet«, erklärte Malcolm. Seine blauen Augen funkelten. Er drehte
die beiden verbundenen Blätter mit der beschrifteten Seite nach oben und rieb erneut mit dem Stein darüber. Die Schrift verblasste, und stattdessen erschienen wie aus dem Nichts Linien und geometrische Figuren.
»Was tust du da?«
»Ich finde heraus, wo sich das Auge tatsächlich befindet. Meine Suche nach dem Auge hat mich zu diesem Stein geführt, der in dieses Papier eingewickelt war. Dabei handelt es sich um eine Karte. Was mir jedoch erst klar wurde, als ich herausfand, dass sie sich in eine Karte verwandeln würde, wenn zwei Unsterbliche im richtigen Moment bei diesem Ritual anwesend sind.« Er schüttelte den Kopf und blickte sichtlich gerührt auf das Papier.
Quinn traute seinen Augen nicht. Es war tatsächlich eine Schatzkarte. Die sich wie durch Zauberei gezeigt hatte, als Malcolm mit dem Stein darübergestrichen hatte, als wäre sie mit unsichtbarer Zaubertinte verfasst worden. Er schüttelte den Kopf und blickte fasziniert Malcolm an. Das hier schien der beste Tag seines Lebens zu werden. Er hatte das Auge und Malcolm gefunden, und das nach so langer Zeit. Quinn wusste nicht, was besser war.
Malcolm strahlte ihn an. »Verstehst du? Jetzt gehört das Auge uns, uns beiden. Wir haben eine großartige Zukunft vor uns.«
Quinns Blick zuckte zu Janie. Sie war den Ereignissen mit großen Augen gefolgt und starrte jetzt auf die Karte auf dem Tisch. Malcolm legte rasch die Hand darauf und wollte sie wegziehen, doch Janie erwischte eine Ecke des Papiers.
»Die werde ich brauchen«, erklärte sie.
Quinn stand auf. »Nimm deine Hände weg, Janie. Ich warne dich.«
Sie starrte ihn an, ließ die Karte aber nicht los. »Habe ich richtig gehört? Du warnst mich ?«
Malcolm verzog plötzlich das Gesicht und ließ die Karte los. Mit einem kurzen Schmerzensschrei fasste er sich an die Brust.
Janies Kopf ruckte zu ihm herum. »Was ist denn mit Ihnen los?«
»Es sind die Schmerzen«, stieß er zwischen den Zähnen hervor. »Sie sind unerträglich.«
»Aber Sie sind doch ein Vampir, oder?« Janie runzelte die Stirn, während ihre entschlossene Miene etwas weicher wurde.
Quinn wollte Malcolm zu Hilfe eilen, doch der alte Mann hob abwehrend die Hand.
»Nein, es geht gleich wieder«, sagte er. Er sah zu Janie. »Aber... Sind Sie vielleicht so nett und holen mir ein Glas Wasser, meine Liebe? Falls es Ihnen nichts ausmacht.«
Sie zögerte argwöhnisch, trat dann jedoch an den Küchenschrank, die Karte fest in der Hand. Sie reckte sich und nahm eine Flasche Wasser von oben herunter.
Als sie mit dem Rücken zu ihnen stand, richtete Malcolm sich auf, war mit einem raschen Schritt bei ihr, schwang mit einer ausholenden Bewegung den Stock durch die Luft und schlug ihn mit voller Wucht auf Janies Hinterkopf. Quinns erschreckter Schrei wurde von dem Geräusch übertönt, als Janies Körper dumpf auf den Küchenboden krachte.
Anschließend drehte sich Malcolm zu Quinn um. »Das war leider unvermeidbar.«
Quinn kämpfte um seine Fassung. Er blinzelte und hatte Schwierigkeiten zu begreifen, was da gerade passiert war.
Malcolm blickte auf die bewusstlose Janie. »Sie ist zwar eine Söldnerin, aber sie war nicht weiter gefährlich, jedenfalls bis sie Karte gesehen hat.«
Quinn befeuchtete seine trockenen Lippen. »Du hast recht, natürlich.«
Malcolm packte Quinns Schulter und drückte sie fest. »Wir beide können jetzt der Karte zu dem Auge folgen. Du und ich. Dann werden wir die Welt verändern.«
»Die Welt verändern?« Quinn streifte Janie mit einem Blick aus dem Augenwinkel. Sie
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