Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)
ihm in einem halb durchsichtigen weißen Spitzen-BH präsentierte, sondern verweilte auf ihrem Gesicht.
Das verunsicherte sie. »Darf ich weitermachen?«
Er nickte, und erst jetzt glitt sein Blick tiefer.
Der BH war vorne zu öffnen. Sie griff nach dem Verschluss und hakte ihn auf. Sie liebte das Gefühl, ihre Brüste aus der Enge zu befreien. Sie ließ den BH auf die Bluse fallen, legte die Hände hinter dem Rücken zusammen und wartete, dass Ray etwas sagte.
Nein, wenn ich ehrlich bin, warte ich vor allem darauf, dass er mich anfasst.
Doch er tat es nicht. Ob er, ähnlich wie Blain, durch Abwarten seine Dominanz demonstrierte? Oder wartete er auf Blain, weil eine Sklavinnenübergabe die Anwesenheit des ehemaligen Gebieters erforderte? Es konnte auch sein, dass er testen wollte, ob sie die nötige Ruhe und Geduld aufbrachte, die eine Lustsklavin auszeichneten.
Vielleicht wollte er sie in eine Falle locken, sie dazu bringen, gegen ein Verbot zu verstoßen, um sie zu bestrafen. Dass er noch keine Verbote ausgesprochen hatte, spielte dabei keine Rolle. Blain hatte April bei ihrem ersten Besuch dafür bestraft, dass sie sechs Minuten zu früh geklingelt hatte. »Punkt sieben« hieß bei ihm auf die Sekunde genau sieben Uhr. Damit hatte sie nicht gerechnet, aber das hatte ihr keinerlei Strafmilderung eingebracht. Sie erinnerte sich immer noch mit wohligem Entsetzen an die brennenden Hiebe mit einer dünnen Reitgerte.
Auch wenn sie vor Bestrafungen Angst hatte, so wäre es ihr im Moment lieber gewesen, wenn Ray sie züchtigen würde, als dass er weiter so passiv blieb. So betrachtet, hatte sie nichts zu verlieren. Ja, sie würde ihn ordentlich provozieren und damit aus der Reserve locken.
Sie nahm ihre Brustwarzen, die vor Erregung steif waren, zwischen Daumen und Zeigefinger und drückte sie so fest, dass es wehtat.
Ray rührte sich zwar immer noch nicht, aber er quittierte ihre Initiative mit einem leichten Heben der Augenbrauen. Sehr schönen Augenbrauen, wie sie dabei feststellte. Sie hatte eine Schwäche für gut geformte Augenbrauen.
Das war es. Der letzte Rest ihrer Selbstbeherrschung schmolz dahin. Sie setzte sich rittlings auf Rays Schoß, drückte ihre Brüste an sein Hemd, fuhr mit den Händen durch seine Haare und leckte ihm über die linke Augenbraue. Als er sie gewähren ließ, wurde sie mutiger, küsste seine Stirn, den Nasenrücken, zog seinen Kopf an den Haaren nach hinten und wollte gerade ihre Lippen auf seinen Mund drücken, als er sie um die Taille fasste und von sich wegschob.
Gewohnt, auf jede Geste gehorsam zu reagieren, stand April auf und senkte den Kopf, damit er nicht sah, dass sich Tränen der Frustration und Demütigung in ihren Augenwinkeln sammelten. Er hatte sie zurückgewiesen!
Doch dann sagte er: »Zieh die Hose aus«, und alles war wieder gut. Sekunden später stand sie nur noch mit einem weißen Tanga bekleidet vor ihm und wartete diesmal brav auf weitere Befehle.
Er sah zu ihr auf, und an seinen Augen erkannte sie, dass die Situation sich verändert hatte. Da war nichts Nett-Entspannt-Unverbindliches mehr. Sein Blick war ernst, interessiert, wach. Er öffnete den Knoten seiner Krawatte und zog sie unter dem Kragen vor.
»Dreh dich um.« Seine Stimme enthielt keine Spur der Strenge, die Blains Markenzeichen war. Erstaunt stellte April fest, dass es sie noch viel mehr erregte, einem Mann zu gehorchen, der seine Dominanz nicht offen zeigte.
Sie drehte sich mit dem Rücken zu ihm. Er nahm ihre Handgelenke und führte sie zusammen, dann schlang er die Krawatte mehrmals darum und verknotete die Enden. Hatte er denn nichts in seiner Aktentasche, womit er sie fesseln konnte?
Er nahm sie an den Hüften und drehte sie wieder um. April drückte den Rücken durch und schob ihren Oberkörper etwas vor. Ray sah zu ihr auf. »Wie wäre es mit ein bisschen mehr Selbstkontrolle, hm?«
April stellte sich wieder aufrecht hin. Die Sehnsucht nach seinen Lippen erzeugte ein tiefes Ziehen in ihrem Innern. Blain hatte vielfältige und heftige Gefühle in ihr ausgelöst, aber nie eine solche Hingabe.
Ray hakte die Daumen seitlich in ihren Tanga und zog ihn runter. April hielt still. Nur ihr Brustkorb hob und senkte sich unter immer schnelleren Atemzügen. Als er ihre epilierte Scham entblößt hatte, streichelte er ihren Venushügel, nur mit den Fingerspitzen und so leicht, dass sie es kaum fühlte. Dennoch widerstand sie dem Drang, sich zu ihm hin zu bewegen, und war stolz darauf, ihm
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