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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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ausgezogen hatte. Es roch kräftig, wenn auch nicht unangenehm nach Pferd und Holzrauch. Lüften wir es ein wenig, beschloss ich, dann sehen wir ja, ob es noch eine Weile tragbar ist, ohne es zu waschen.
    »Was ist eigentlich ein Indianeragent?«, erkundigte ich mich. »MacDonald
schien ja den Eindruck zu haben, dass er dir einen gigantischen Gefallen getan hat, indem er dich dafür vorgeschlagen hat.«
    Er zuckte mit den Achseln und schnallte seinen Kilt los.
    »Das glaubt er zweifelsohne auch.« Er schüttelte das Kleidungsstück versuchsweise, und eine feine Schicht aus Staub und Pferdehaaren erschien darunter auf dem Boden. Er ging zum Fenster, öffnete die Läden, hielt den Kilt nach draußen und schüttelte ihn kräftiger.
    »Es würde ja auch stimmen -«, seine Stimme erklang schwach aus der Nacht vor dem Fenster, dann wurde sie lauter, als er sich wieder umdrehte, »wenn da nicht diese Sache mit deinem Krieg wäre.«
    » Mein Krieg?«, sagte ich entrüstet. »Du klingst ja so, als hätte ich vor, ihn höchstpersönlich anzufangen.«
    Er tat meine Reaktion mit einer kleinen Geste ab.
    »Du weißt genau, was ich meine. Ein Indianeragent, Sassenach, ist genau das, wonach es sich anhört – ein Mann, der zu den Indianern in seiner Nähe geht, mit ihnen Freundlichkeiten austauscht, ihnen Geschenke bringt und auf sie einredet, damit sie sich vielleicht hinter die Interessen der Krone stellen, ganz gleich, wie diese aussehen mögen.«
    »Oh? Und was ist dieses Department des Südens, das MacDonald erwähnt hat?« Ich blickte unwillkürlich zur geschlossenen Tür unseres Zimmers, doch gedämpftes Schnarchen von der anderen Flurseite deutete darauf hin, dass unser Gast bereits in Morpheus’ Arme gesunken war.
    »Mmpfm. Es gibt ein Department des Südens und ein Department des Nordens zur Klärung der Angelegenheiten der Indianer in den Kolonien. Das Department des Südens untersteht John Stuart, der aus Inverness stammt. Dreh dich um, ich mache das.«
    Ich drehte ihm dankbar den Rücken zu. Mit einer Fingerfertigkeit, die er jahrelanger Erfahrung verdankte, hatte er die Schnüre meiner Korsage in Sekundenschnelle gelöst. Ich seufzte tief, als sie sich lockerten, und er schob seine Hand unter das Kleidungsstück und massierte mir die Rippen, denn die Beinstangen hatten mir den feuchten Stoff meines Hemdes in die Haut gedrückt.
    »Danke.« Ich seufzte selig und lehnte mich mit dem Rücken an ihn. »Und weil er aus Inverness stammt, glaubt MacDonald, dass dieser Stuart automatisch dazu neigt, andere Highlander zu beschäftigen?«
    »Das könnte davon abhängen, ob dieser Stuart je einem meiner Verwandten begegnet ist«, sagte Jamie trocken. »Aber MacDonald geht davon aus, aye.« Er küsste mich geistesabwesend, aber liebevoll auf den Scheitel, dann zog er seine Hände zurück und begann, den Riemen aufzuknoten, mit dem seine Haare zusammengebunden waren.
    »Setz dich«, sagte ich. »Ich mache das.«
    Er setzte sich im Hemd auf den Hocker und schloss für einen Moment entspannt die Augen, während ich ihm die Haare entflocht. Er hatte sie zum
Reiten fest zusammengebunden gehabt und während der letzten drei Tage nicht gelöst; ich ließ meine Hände durch die warme, feurige Masse gleiten, die jetzt aus dem Zopf entwich und sich in Wellen aus Zimt, Gold und Silber im Feuerschein entfaltete, während ich ihm sanft mit den Fingerspitzen die Kopfhaut massierte.
    »Geschenke, sagst du. Stellt die Krone diese Geschenke zur Verfügung?« Mir war aufgefallen, dass die Krone die schlechte Angewohnheit besaß, Männer von Einfluss mit Ämtern zu »ehren«, die es mit sich brachten, dass sie große Summen ihres eigenen Geldes zur Verfügung stellten.
    »Theoretisch.« Er gähnte herzhaft und ließ entspannt die breiten Schultern hängen, während ich nach meiner Haarbürste griff und mich daran machte, seine Haare zu entwirren. »Oh, das ist schön. Das ist der Grund, warum MacDonald glaubt, er tut mir einen Gefallen; es besteht die Möglichkeit, gut Geschäfte zu machen.«
    »Abgesehen von den allgemeinen hervorragenden Möglichkeiten der Korruption. Ja, ich verstehe.« Ich bürstete ihn ein paar Minuten, bevor ich fragte: »Wirst du es tun?«
    »Ich weiß es nicht. Ich muss erst darüber nachdenken. Du hast vorhin den Wilden Westen erwähnt – Brianna hat mir auch schon davon erzählt und von Kuhhirten gesprochen -«
    »Cowboys.«
    Er tat meine Berichtigung mit einer Handbewegung ab. »Und den Indianern. Es stimmt, nicht

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