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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Gesellschaft leisten konnte. Der Gedanke zauberte Emerald ein Lächeln auf die Lippen.
    Der junge Herzog von Kent, der im Jahr zuvor seinen einundzwanzigsten Geburtstag gefeiert hatte, stand in dem Ruf, sehr schwer festzunageln zu sein, wenn es darum ging, Einladungen anzunehmen, aber Emerald war gewiss, dass sie keine Probleme haben würde, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Er würde gar nicht anders können, als sich in sie zu verlieben. Kein Mann konnte ihr widerstehen.
    Nur schade, dass der Herzog von Kent kein anständiges imposantes Heim besaß, etwa wie Blenheim oder Osterby. Sie würde ein Wort mit ihrem Treuhänder Mr Melrose wechseln müssen, der auch der Anwalt ihres verstorbenen Vaters gewesen war. Als Gemahlin eines Herzogs von königlichem Geblüt würde es doch sicher nur recht und billig sein, dass sie Haus und Anwesen ihres verstorbenen Vaters nutzte, als da wären Lenchester House in London, wo sie ihren Debütantinnenball halten würde, und der Familiensitz. Ihre Mutter war dagegen, dass sie ihren Debütantinnenball in Lenchester hielt, sie hatte gesagt, rein formell habe sie nicht das Recht, das Haus zu nutzen, denn es sei zusammen mit allem anderen, was zu dem Herzogstitel gehörte, durch das Erstgeborenenrecht an den neuen Erben gefallen, den Enkel des Großonkels ihres verstorbenen Vaters, des schwarzen Schafs der Familie, der als junger Mann ein Schiff nach Australien bestiegen hatte. Ursprünglich war man davon ausgegangen, das schwarze Schaf wäre gestorben, ohne zu heiraten, doch dann hatte sich herausgestellt, dass er verheiratet gewesen war und einen Sohn hatte, der wiederum ebenfalls einen Sohn hatte. Den versuchte Mr Melrose jetzt zu finden. Wie auch immer, Mr Melrose war mit Emerald einer Meinung gewesen, es gebe wirklich keinen Grund, warum die Tochter des verstorbenen Herzogs ihren Ball nicht in Lenchester House halten sollte. Ihr Vater hätte es so gewollt, davon war Emerald überzeugt. Wie sie auch davon überzeugt war, dass ihr Vater es lieber gesehen hätte, wenn sie in Osterby und Lenchester House lebte statt irgendein Erbe, von dessen Existenz er nicht einmal etwas gewusst hatte. Und der jetzt Osterby und alles andere erben würde, und das nur, weil er ein Mann war.
    Lenchester House war einfach phantastisch. Es war bis vor kurzem an einen griechischen Millionär vermietet gewesen, und Emerald sah keinen Grund, warum sie und der Herzog von Kent nicht darin leben sollten, sobald sie verheiratet waren.
    Mademoiselle Jeanne war immer noch mit der Mona Lisa zugange. Emerald bedachte das Porträt mit einem abschätzigen Blick. Sie war viel hübscher. Und überhaupt fand sie das Porträt langweilig. Sie bevorzugte die kühnen Pinselstriche und die strahlenden Farben moderner Künstler, auch wenn ihre Mutter solche Gemälde nicht im Traum in Denham an die Wand hängen würde. Emerald fand, sie könnte eine Gönnerin moderner Kunst werden, sobald sie verheiratet war. Sie hörte schon förmlich das Lob, mit dem die Presse sie wegen ihres exzellenten Auges und ihres hervorragenden Geschmacks bedachte, und die Kommentare in den Klatschspalten würden ihren Status bestätigen: »Ihre Königliche Hoheit, die Herzogin von Kent, ist Londons bedeutendste Gastgeberin und darüber hinaus eine bekannte Gönnerin moderner Kunst.«
    Ihre Königliche Hoheit, die Herzogin von Kent. Emerald brüstete sich und dachte, wie gut ihr der Titel doch stand.
    Ella zitterte, als sie das Gebäude verließ, in dem Dr. Williamsons Praxis lag, und auf die Harley Street trat, nicht so sehr wegen des rauen, beißenden Winds wie in schockiertem Unglauben und Aufregung darüber, dass sie es tatsächlich gewagt hatte.
    Eine adrett gekleidete Arzthelferin hatte sie gewogen und gemessen, und dann hatte Ella ein langes Formular ausgefüllt. Der ernst dreinblickende Dr. Williamson hatte ihr anschließend gesagt, zum Wohle ihrer Gesundheit müsse sie unbedingt die von ihm verordneten Medikamente nehmen, um abzunehmen.
    Sie sollte zwei Pillen am Tag nehmen, eine nach dem Frühstück und eine am späten Nachmittag, und in einem Monat sollte sie wiederkommen, um erneut gewogen und gemessen zu werden und ein neues Rezept zu erhalten.
    Es war nicht geschummelt, redete Ella sich zu. Die Diätpillen halfen ihr nur, ihren Appetit zu zügeln. Und wenn sie ihn gezügelt hatte und ein wenig Gewicht verloren hatte, dann würde niemand mehr hinter ihrem Rücken über sie lachen – besonders nicht Oliver Charters.

3
    »Janey, ich weiß

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