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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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würdest, dass wir hier in London sind und …«
    »Charlie gehört nicht mir, und ich will auch nicht, dass er mir gehört. Ich will ihn nie wiedersehen.«
    Cindy zündete sich eine Zigarette an und zog langsam daran, bevor sie den Rauch ausstieß und verächtlich sagte: »Du reagierst völlig übertrieben.«
    »Ich erwische meine Geschäftspartnerin im Bett mit meinem Freund, und du sagst, ich würde übertrieben reagieren? Ihr hattet doch eindeutig … Sex.«
    »Ja, na und? Es hat nichts bedeutet.«
    »Vielleicht hat es dir nichts bedeutet, aber mir hat es eindeutig etwas bedeutet«, fuhr Janey auf.
    Cindy stieß ein kleines geringschätziges Lachen aus. »Ich wusste gar nicht, dass du so verzopft bist, Janey. Niemand schert sich um ein bisschen Sex unter Freunden. Alle tun’s. Der arme Charlie, du hast ihn richtig erschreckt.«
    Janey hatte den Verdacht, dass Cindy sich über sie lustig machte. Die Partnerin, die sie bewundert hatte, zeigte plötzlich eine Seite, die Janey gar nicht sympathisch war.
    »Ich will nicht mehr darüber reden«, entgegnete Janey.
    »Ist mir recht«, erwiderte Cindy. »Vergessen wir die Sache einfach.«
    »Das kann ich nicht«, meinte Janey. »Es tut mir leid, Cindy, aber ich möchte unsere Partnerschaft beenden.«
    »Weil Charlie mich gefickt hat? Hast du wirklich geglaubt, einer wie Charlie würde nicht mit anderen ins Bett steigen, nur weil er mit dir ausgeht?«
    Janeys Herz pochte wie schwere Hammerschläge. »Es ist eine Sache des Vertrauens, Cindy. Wenn ich dir nicht vertrauen kann, kann ich nicht mit dir zusammenarbeiten, und ich glaube, wir wissen beide, dass wir jetzt keine Geschäftspartnerinnen mehr sein können.« Es stimmte, und Janey war froh, dass sie gesagt hatte, was sie dachte.
    »Ich weiß, dass wir in unseren Vertrag einen Paragraphen eingefügt haben, der besagt, dass wir einander zwei Monate vorher Bescheid sagen müssen, wenn wir die Partnerschaft beenden wollen. Ich rede mit meinem Anwalt, damit er dir einen offiziellen Brief schickt. Für die verbleibenden zwei Monate wäre ich dankbar, wenn wir uns nur noch über Geschäftliches unterhalten würden und nicht mehr über persönliche Dinge.« Janey hielt die Luft an. Sie hasste Streit.
    Doch zu ihrer Erleichterung zuckte Cindy nur die Achseln und sagte lakonisch: »Mach doch, was du willst.«

49
    »Ich finde den Weg zu meinem eigenen Laden schon«, neckte Janey John.
    Er war geschäftlich in London – wie häufig in letzter Zeit – und hatte sie zum Mittagessen eingeladen, was er auch recht häufig tat, und nicht nur zum Mittagessen, sondern auch zum Abendessen. Er kam mindestens zweimal die Woche nach London und blieb meistens über das Wochenende in der Stadt. Janey hatte sich inzwischen so an seine Gesellschaft gewöhnt, dass sie ihn schrecklich vermisste, wenn er zurück nach Macclesfield fuhr.
    Er war ihr ein wunderbarer Freund und in den schwierigen Wochen, während Cindy und sie noch zusammenarbeiten mussten, eine echte Schulter zum Anlehnen.
    »Ich weiß, aber ein Gentleman ist dafür verantwortlich, dass eine Dame sicher nach Hause oder in deinem Fall zu ihrem Laden zurückkehrt.«
    Johns Worte mochten ernst klingen, doch er lächelte, und Janey konnte nicht anders, als sein Lächeln zu erwidern.
    Sie war angesichts dessen, was passiert war, erstaunlich glücklich und vermisste Charlie kein bisschen. Das hatte sie allein John zu verdanken. Es war entspannend, mit ihm zusammen zu sein, er war unglaublich nett, verwöhnte sie und behandelte sie mit einer altmodischen Höflichkeit, die unglaublich süß war.
    Heute hatte sie eine ziemlich ausschweifende Mittagspause gehabt, denn sie hatten darüber gesprochen, am Sonntag eine Bootstour nach Richmond zu machen, wenn das Wetter warm blieb. John war um kurz nach zwölf zum Laden gekommen, um sie abzuholen, und jetzt war es schon nach halb zwei. Sie verabschiedete sich von ihm und betrat lächelnd den Laden.
    Fiona, ihre erste Verkäuferin, wartete auf sie.
    »Ich muss mit dir über etwas reden«, erklärte sie.
    Janey nickte gedankenverloren. John würde erst am Sonntag spät nach Cheshire zurückfahren, und er hatte darauf bestanden, sie zum Ladenschluss abzuholen, um noch etwas trinken zu gehen. Vermutlich würden sie danach auch zusammen zu Abend essen.
    »Cindy hat uns gestern nicht unseren Lohn ausgezahlt, und heute war sie den ganzen Tag noch nicht da«, klagte Fiona.
    Janey verließ der Mut. Sie fand es im Augenblick natürlich schwierig, mit

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