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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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beladenes Schweigen folgte auf Emeralds unvermutete Bemerkungen.
    »Was auch immer mit Jay wird, ich glaube, das, was Mummy mehr Trost und Hoffnung geben würde als alles andere, wären das Überleben und der neuerliche Erfolg des Geschäfts in der Walton Street. Im Augenblick ist es auf dem absterbenden Ast, es muss neues Leben eingehaucht bekommen.«
    Emerald unterbrach sich, doch der tiefere Sinn ihrer Wortwahl war niemandem entgangen.
    »Die Entwürfe sind genauso altmodisch wie der Laden. Das ganze Geschäft muss aufpoliert werden, und dazu könnten wir alle etwas beitragen. Es müssen dringend neue Entwürfe für die Stoffe her. Darum könntet ihr beiden, Polly und Cathy, euch kümmern.«
    »Nein.«
    »Unmöglich.«
    Die Zwillinge sprachen gleichzeitig.
    »Ich lebe in Italien, Emerald, und selbst wenn ich mir die Zeit nehmen würde, es ist Jahre her, seit ich zum letzten Mal etwas entworfen habe«, erklärte Polly ihr.
    »Ich bin Künstlerin, Emerald«, protestierte Cathy aufgebracht.
    »Ich meine ja auch nicht, dass eine von euch die Stoffe selbst entwirft – wie ihr beide gesagt habt, seid ihr dafür nicht mehr qualifiziert –, aber du, Polly, bist mit einem Mann verheiratet, bei dem junge Stoffdesigner die beste Ausbildung bekommen, und dir, Cathy, traue ich zu, das Potenzial der jungen Abgänger von St. Martins und anderen Colleges zu erkennen. Nichts hindert dich daran, die besten neuen Stoffdesigner direkt nach dem Abschluss auszusuchen, und nichts hindert dich, Polly, und Rocco daran, ihnen die Chance zu geben, sechs Monate bei Angelli zu verbringen und das Geschäft von der Pike auf zu lernen. Mit der Aussicht, sie dann für mindestens ein Jahr in dem Laden in der Walton Street zu übernehmen, wo sie neue Stoffe entwerfen können.«
    Polly war seltsam ausgelassen zumute. Wie außergewöhnlich, dass ausgerechnet Emerald auf so eine innovative und aufregende Idee kam. In dem, was ihre Schwester da vorgeschlagen hatte, lagen so viele Möglichkeiten, so viele potenzielle Herausforderungen, dass sie unerwartet schnell ihr Herz daran hängte.
    »Und bevor du, Cathy, sagst, du könntest dich nicht von St. Ives aus um die Auswahl von Studenten von St. Martins kümmern, was hindert dich und Sim daran, einen Teil des Jahres in London zu verbringen und dort auch eine Galerie zu eröffnen?«
    »Ich will keine Galerie in London.«
    »Du vielleicht nicht, aber was ist mit Sim?«
    Emerald hatte einen Nerv getroffen. Sim war ein wunderbarer, kreativer Bildhauer, der, wie Cathy wusste, unbedingt ein breiteres Publikum brauchte. Er hatte es verdient.
    »Ihr könntet die beiden Mädchen aufs St. Paul’s schicken – schlau genug sind sie bestimmt –, und ihr könntet sogar einige deiner Arbeiten in dem Laden in der Walton Street ausstellen, bis wir das richtige Ladenlokal für eine Galerie gefunden haben, und die ganze Familie könnte in dem Haus in Chelsea wohnen, wenn ihr in London seid.«
    Sie war, wie Cathy erkannte, von einer Expertin entwaffnet und ausmanövriert worden. Doch so einfach würde sie nicht nachgeben, das war nicht ihre Art.
    »Du redest ganz schön viel darüber, was wir machen sollen, Emerald, aber was genau willst du persönlich tun, um dem Geschäft auf die Sprünge zu helfen, natürlich abgesehen davon, dass du uns sagst, was wir zu tun haben?«
    »Ich werde mein Adressbuch durchforsten, um neue Kunden für den Laden in der Walton Street zu gewinnen. Als Ausgangspunkt biete ich zwei oder drei von Londons bekanntesten Wohltätigkeitsorganisationen für ihren nächsten Wohltätigkeitsball als Preis eine Raumausstattung durch die Firma in der Walton Street.«
    Cathy keuchte protestierend auf. »Aber das kostet Tausende.«
    »Eine Investition, die mehr als hundertmal so viel einbringt«, brachte Emerald ihren Protest kurzerhand zum Verstummen.
    »Emerald hat recht«, fühlte Janey sich verpflichtet zuzustimmen – und nicht wegen des Geldes, das Emerald ihr versprochen hatte. Janey erinnerte sich gut, wie sie vor vielen Jahren die Nachfrage nach ihren Kleidern dadurch gesteigert hatte, dass auserwählte Freundinnen sie bei besonderen Gelegenheiten tragen durften. Sie setzte ein kleines, trauriges Lächeln auf. »Das klingt alles wunderbar aufregend. Ich bin ganz neidisch«, gab sie zu.
    »Du wirst auch deine Rolle zu spielen haben, Janey«, versicherte Emerald ihr. »Ich hoffe, Rose ist einverstanden, die Rolle der Innenausstatterin zu übernehmen, aber sie wird Hilfe brauchen, und ich glaube,

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