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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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fragte Emerald, nachdem sie Robbie zur Begrüßung umarmt hatte.
    »Sie kommt sofort. Sie wollte vorher noch Rocco anrufen, um ihm zu sagen, dass sie sicher gelandet ist.«
    Emerald nickte. »Drogo, ich habe Durst, aber der Tee, den sie uns gebracht haben, ist schrecklich stark. Könntest du mir vielleicht ein bisschen Wasser besorgen?«
    »Ich schaue, was ich tun kann.« Drogo sah auf seine Uhr. »Aber zuerst muss ich die Sekretärin des Arztes noch einmal anrufen, um herauszufinden, wann genau er hier ist.«
    Als die Zwillinge praktisch gleichzeitig ins Wartezimmer traten, gab es eine neue Runde geschwisterlicher Begrüßungen und Umarmungen, gefolgt von einer frischen Flut ängstlicher Fragen.
    »Drogo telefoniert gerade mit der Sekretärin des Arztes« war alles, was Emerald ihnen sagen konnte. »Wir wissen erst mehr, wenn er Jay noch einmal untersucht hat.«
    »Können wir Daddy sehen, und wo ist Mummy?«, fragte Cathy, die Ältere der beiden.
    »Nein, und sie ist bei eurem Vater«, antwortete Emerald. Als sie sah, dass die Zwillinge protestieren wollten, ermahnte sie die beiden entschlossen: »Vergesst nicht, dass euer Vater auf der Intensivstation liegt und vermutlich ruhiggestellt ist.«
    »Emerald hat recht«, unterstützte Janey sie und schaute auf, als Drogo ins Wartezimmer zurückkam.
    »Der Arzt wurde aufgehalten«, erklärte er ihnen, »ein Notfall, aber er müsste bald kommen. Amber ist noch bei Jay und weigert sich rundheraus, ihn alleinzulassen.«
    »Arme Mummy«, sagte Cathy. »Sie und Daddy waren einander immer so zugetan.« In ihrer Stimme lag die Angst, die keiner von ihnen in Worte zu fassen wagte – Jay könnte es nicht überleben.
    Dank Drogo waren frischer Tee und Kaffee gebracht worden, zusammen mit Mineralwasser für Emerald und, laut Robbie, der bisher als Einziger eines gegessen hatte, überraschend guten Sandwiches.
    »Es ist doch völlig sinnlos, dass wir alle hier sind, wenn man uns doch nicht erlaubt, Daddy zu sehen«, ärgerte sich Cathy.
    Emerald atmete aus und sagte ruhig: »O nein, das ist es nicht. Es ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, uns mit bestimmten wichtigen Fragen zu befassen, obwohl ich es vorgezogen hätte, zu warten, bis Rose hier ist.«
    »Glaubst du, sie kommt?«, fragte Janey.
    Emerald wusste es nicht, aber sie wusste, dass das Problem, über das sie reden wollte, ohne Rose nicht besprochen und gelöst werden konnte.
    »Sie wäre es Mummy auf jeden Fall schuldig, herzukommen.« Cathys Stimme war scharf und so laut, dass sie durch die leicht geöffnete Tür drang, vor der Rose im Flur draußen stand und zögerte. »Besonders, wenn man bedenkt, was Mummy alles für sie getan hat.«
    »Sie hat nicht mehr für Rose getan als für uns andere auch …«, setzte Emerald an, hielt jedoch abrupt inne, als Rose die Tür aufdrückte und ins Wartezimmer trat.
    »Nur dass ihr alle entweder Ambers oder Jays oder beider Töchter seid und ich nicht«, sagte sie leise.
    »Oh, Rose, so hat Cathy das doch nicht gemeint«, sagte Janey rasch und stand eilig auf, um Rose stürmisch zu umarmen. »Wir sind alle bloß nervös, weil wir uns so schreckliche Sorgen machen.«
    Cathy, die jetzt befangen und schuldbewusst dreinschaute, fügte hinzu: »Janey hat recht. Es tut mir leid, Rose, es war wirklich nicht so gemeint, wie es rauskam.«
    »Nein? Wie war es denn gemeint? Vielleicht, dass ich, da mein Vater von unserer gemeinsamen Urgroßmutter enterbt wurde, nicht wie alle anderen einen Treuhandfonds haben sollte? Oder vielleicht, dass man mich in die Slums von Hongkong zurückschicken und dort meinem Schicksal überlassen sollte, wie dieselbe Urgroßmutter so gern sagte?«
    Rose sah, dass sie die anderen schockiert hatte. Das war nicht ihre Absicht gewesen, doch das Gespräch, das sie mit angehört hatte, hatte nicht nur einen Nerv getroffen, sondern eine Sprungfeder zusammengedrückt, die zerstörerische Selbstverteidigung wie einen Springteufel hatte hochschnellen lassen.
    »Jetzt muss ich mich entschuldigen.« Sie zuckte müde die Achseln und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
    »Uns zu benehmen wie kleine Kinder hilft niemandem«, sagte Emerald. »Jetzt, da Rose hier ist, sollten wir, denke ich, darüber reden, was zu tun ist. Wir haben einiges zu klären, während wir hier zusammen sind«, erinnerte Emerald die anderen.
    Janey erbleichte und sah aus, als würde sie jeden Augenblick in Tränen ausbrechen, während Robbie sich bemühte, möglichst erwachsen zu wirken, als er an ihre

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