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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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unglücklich über die Publicity. Die Polizei sieht das zwar anders, doch ich für meinen Teil ziehe Schlägereien und Hausfriedensbruch bei weitem dem vor, was sich heute zugetragen hat. Jede noch so gute Sache zieht unerwünschte Mitstreiter an. In der Tierschutzbewegung gibt es genauso Renegaten wie in jeder anderen Bewegung. Ihre Methoden sind widerlich und ihre wirklichen Ziele liegen im Dunkeln. Eine Briefbombe ist so ungefähr das Hinterhältigste, was man sich denken kann.«
    Er unterbrach sich mit einem entschuldigenden Lächeln.
    »Ich habe dich nicht zum Essen eingeladen, nur um mit dir über diesen Fall zu reden. Wir haben uns in letzter Zeit nicht besonders oft gesehen.«

    »Ich war krank, eine Virusgrippe.«
    »Das weiß ich. Ich wollte dich mit einem Blumenstrauß und Genesungswünschen besuchen, aber ein Drache in einer Kittelschürze war an der Tür und wollte mich auf gar keinen Fall reinlassen.«
    »Mrs. Harmer. Sie ist die Haushälterin von James Holland. Er hat sie liebenswürdigerweise zu mir geschickt, damit sie mich pflegt.«
    »Ich dachte mir doch, dass ich sie kenne! Auch eine Möglichkeit der Kirche, sich ihrer Schäfchen anzunehmen, schätze ich.«
    »Ich habe am nächsten Tag angerufen und mich für die Blumen bedankt!«, meinte Meredith beteuern zu müssen.
    »Und mir gesagt, dass ich wegbleiben soll.«
    »Mit den besten Absichten!« Beide lachten.
    »So«, sagte er schließlich.
    »Wie geht es dir jetzt?«
    »Viel besser, ehrlich. Ich erfreue mich bester Gesundheit, wie es so schön heißt.« Sie hegte den Verdacht, dass er ihr nicht glaubte. Seine blauen Augen blickten sie besorgt an und suchten ihr Gesicht immer noch kritisch nach verräterischen Spuren und Auswirkungen der Grippe ab. Doch er sagte nur:
    »Gut. Ahmed empfiehlt als Vorspeise gemischtes Gemüse.«
    »Sehr gut!«, meinte Meredith, betont munter. Doch so leicht ließ er sie nicht davonkommen. Ohne Vorwarnung kehrte er zum vorherigen Gesprächsthema zurück.
    »Sag mir nur, wenn dir nicht nach Reden zu Mute ist. Bist du sicher, dass du wieder völlig gesund bist? Ich denke, du brauchst ein richtiges Tonikum. Als wir Kinder waren, wurden wir immer mit geheimnisvollem Zeugs aus Flaschen aufgepäppelt, wenn es einen von uns erwischt hatte. So ein Tonikum brachte einen in null Komma nichts wieder auf die Beine!«
    »Ich glaube nicht, dass man diese Sorte Tonikum heutzutage noch bekommt. Wahrscheinlich waren Substanzen in diesen Säften, die heute kein Apotheker mehr ungestraft unters Volk bringen darf.« Sie beugte sich über den Tisch nach vorn und berührte flüchtig seine Hand.
    »Ich bin wirklich wieder gesund. Ich hatte vorhin bei Sally leichte Kopfschmerzen, aber mir hat nichts gefehlt außer frischer Luft.« Er wollte nach ihrer Hand greifen, doch sie zog sie wieder zurück.
    »Ich mache mir Sorgen wegen Sally. Mir ist durchaus bewusst, wie gefährlich diese Bombe heute war, auch wenn Liam das nicht zu merken scheint. Und ich bin wirklich wieder völlig gesund!« Es gab eine Unterbrechung, als der Kellner kam und fragte, ob sie nun zu bestellen wünschten und was sie trinken wollten. Als sie ihre Bestellungen aufgegeben hatten und der Kellner die Getränke gebracht hatte, fuhr Meredith fort:
    »Es ist eine Weile her, dass wir uns gesehen haben, genau wie du sagst. Erzähl mir doch, was du in der Zwischenzeit so gemacht hast!«
    »Polizeiarbeit, was sonst?« Er grinste sie an, und sein blondes Haar fiel ihm in die Stirn. Es war eine Bewegung, die sie sehr gut kannte und die stets die gleichen Reaktionen in ihr hervorrief.
    »Wahrscheinlich langweilt es dich nur. Aber du erinnerst dich an Pearce, meinen Sergeant in Bamford? Er hat seine Prüfungen abgelegt und ist zum Inspector befördert worden. Besser noch, er ist zu uns ins Bezirkspräsidium versetzt worden! Ich hoffe sehr, dass wir bei diesem Fall wieder zusammenarbeiten.« Damit waren sie wieder beim Thema angelangt.
    »Ich muss gestehen, ich habe immer noch ein eigenartiges Gefühl, so über Freunde zu reden«, gab Meredith nun zu und spielte nervös mit ihrer Serviette.
    »Vielleicht hilft es, ihnen das Leben zu retten.« Von dieser Seite hatte sie es noch nicht betrachtet. Es entkräftete jedes weitere Argument. Meredith nippte an ihrem Gin Tonic, während sie überlegte, wo sie anfangen sollte. Die Ankunft der Vorspeisen rettete sie fürs Erste. Sie nutzte die Chance und lenkte erneut ab.
    »Ich bin froh, dass du Pearce wieder hast. Ich weiß ja, dass du gerne

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