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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Geschichte nicht so besonders. Im Zeichen der Vier dagegen, das ist mein Lieblingsbuch!« Es schien, dass der Alte sich einen Spaß daraus machte, Markby zu verblüffen.
    »Sie lesen gerne Bücher, Mr. Bodicote?«
    »Ah«, sagte Bodicote zufrieden.
    »Ich lese gerne gute Geschichten. Aber heutzutage schreibt niemand mehr gute Geschichten, keine Geschichten mehr wie damals, als ich noch ein junger Hüpfer war. Sexton Blake, das waren gute Geschichten! Und Dr. Fu Manchu ebenfalls! Dieser Bursche nebenan meint, er würde Bücher schreiben. Jede Wette, dass er niemals etwas zu Stande bringt wie Die neununddreißig Stufen oder Bei Nacht und Nebel! Ich hab sie alle in meinem Bücherschrank stehen, gleich da drüben!« Er nickte zur anderen Seite des Zimmers hin, wo Markby im Schatten und halb versteckt hinter einem Lehnsessel ein paar mit ehrwürdigen Wälzern voll gestopfte Bücherregale sehen konnte. Markby wäre zu gerne aufgestanden, um einen genaueren Blick darauf zu werfen, doch er riss sich zusammen und konzentrierte sich auf die vor ihm liegende Aufgabe.
    »Soweit ich weiß, schreibt Dr. Caswell keinen Roman, sondern ein Fachbuch. Es hat irgendetwas mit seiner Arbeit zu tun. Wussten Sie das nicht?«
    »Er arbeitet überhaupt nicht!«, protestierte Bodicote.
    »Er ist den ganzen lieben langen Tag zu Hause und tippt auf dieser Maschine herum! Seine Frau fährt mit dem Wagen zur Arbeit, aber nicht jeden Tag. Eine Teilzeitarbeit, schätze ich.«
    »Also wissen Sie nicht, wo Dr. Caswell arbeitet oder was er macht?«
    »Ich sag Ihnen doch, er arbeitet nicht! Nennt sich Doktor, der gute Mann, aber er hat überhaupt noch nie einen Patienten gehabt, hat er nicht!«
    »Er ist nicht diese Art von Doktor.«
    »Was für eine Art Doktor gibt’s denn noch?« Bodicote starrte seinen Besucher aufsässig an. Entweder wusste er wirklich nicht, was Liam Caswell von Berufs wegen machte, oder aber er war nicht bereit es zuzugeben.
    »Sie mögen Dr. Caswell nicht?«
    »Nein.« Bodicote starrte seinen Besucher durchdringend an.
    »Es gibt schließlich kein Gesetz, das mir sagt, ich müsste den Kerl mögen, oder?« Markby verzichtete darauf, dieses Thema weiter zu vertiefen, und wandte sich stattdessen einem zu, das dem alten Mann mehr am Herzen zu liegen schien.
    »Wenn ich recht verstanden habe, hatten Sie wegen der Ziegen Streit mit Ihren Nachbarn?«, begann er. Bodicote räusperte sich.
    »Sie hatten vielleicht Streit mit mir, nicht ich mit ihnen. Jedenfalls nicht zu Anfang. Ich war schließlich zuerst hier, oder etwa nicht? Ich und meine Ziegen. Die alte Frau, die vor diesen Leuten in dem Cottage gelebt hat, sie hatte nichts gegen meine Ziegen. Ich war freundlich zu diesen Caswells, als sie eingezogen sind. Die reinste Verschwendung bei ihm. Er ist ein mürrischer Teufel. Und was Ihre Frage angeht, warum ich nicht zu ihnen rübergelaufen bin und gefragt habe, ob alles in Ordnung ist – Sie werden sicher bemerkt haben, dass von denen auch keiner zu mir gekommen ist, um mir zu erzählen, was passiert ist, oder nachzusehen, ob ich mich nicht zu Tode erschrocken habe? Eh?« Markby musste Bodicote insgeheim zustimmen.
    »Mürrischer Teufel« war keine unpassende Beschreibung für Liam Caswell nach dem wenigen, was er bisher von dem Mann zu sehen bekommen hatte.
    »Dr. Caswell behauptet, Ihre Ziegen wären durch den Zaun in seinen Garten eingebrochen.«
    »Ein oder zweimal«, gestand Bodicote widerwillig.
    »Ziegen sind Wanderer. Es ist nun einmal ihre Natur. Sie haben niemandem etwas zu Leide getan. Ein wenig Gras gefressen und ein paar Blätter, weiter nichts. Es ist schließlich nicht so, als wäre es ein prachtvoller Ziergarten! Ich hab ihn noch nie draußen im Garten gesehen. Seine Frau macht alles alleine. Und es ist nicht meine Schuld, wenn sie lauter Sachen anbauen, die meine Ziegen mögen.«
    »Was für Sachen beispielsweise?«, hakte Markby nach.
    »Küchenkräuter, solches Zeug. Sie macht Tee aus diesen Kräutern, hat sie mir mal erzählt. Minze und Schwarzwurz und Beeren, aber sie hegt die Sträucher nicht, und sie wachsen nicht richtig. Aus Johannisbeerblättern kann man einen wohlschmeckenden Tee machen. Meine Mutter hat ihn auch gekocht.«
    »Sie kommen also mit Mrs. Caswell besser zurecht?«
    »Besser als mit ihm, zugegeben. Aber in letzter Zeit ist sie fast so schlimm geworden wie er. Und dabei war sie so nett.« Bodicote nickte. Markby unterdrückte ein Grinsen.
    »Ist Ihnen nie die Idee gekommen, Mr. Bodicote, Dr.

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