Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
Vom Netzwerk:
gehurt hat, wo sie ihre Kinder wie Wölfe hat herumlaufen lassen, wo sie meinem Jungen Arme und Beine, sein ganzes Leben genommen hat?« Wütend fuchtelte er mit den knochigen Fingern. »Glauben Sie etwa, Sie können mit ein bisschen Holz und Farbe zudecken, wie dieses Haus zum Himmel stinkt? Ich hätte es vor Jahren schon anzünden sollen. Es bis auf die gottverdammten Grundmauern abfackeln sollen.«
    »Es ist ein Haus, Mr. Hennessy. Es ist nur Holz und Glas.« Und du, dachte sie, ohne jedes Mitgefühl, du bist ein Irrer.
    »Es ist genauso verflucht wie sie. Und wie Sie.« Er spuckte aus dem Fenster, verfehlte nur knapp Cillas Stiefel. »Gehen Sie dahin zurück, wo Sie hergekommen sind. Wir wollen Sie und Ihresgleichen hier nicht.«
    Er fuhr so schnell los, dass Cilla zurückspringen musste. Sie rutschte die Böschung herunter und fiel auf die Knie. Angie kam über die Straße gerannt.
    »Bist du okay? Du lieber Himmel, er hat dich doch nicht geschlagen, oder?«
    »Nein, nein.« Mit zusammengekniffenen Augen schaute sie dem Kombi hinterher. »Es geht mir gut.«
    »Ich rufe die Polizei.« Bebend vor Empörung zog Angie ein rosa Handy aus der Tasche. »Er hat dich angespuckt. Ich habe es gesehen, und er hat dich fast überfahren, und …«
    »Nicht.« Cilla legte die Hand auf das Handy, als Angie es aufklappte. »Lass es. Seufzend rieb sie sich das Knie. »Lass es einfach.«
    »Bist du verletzt? Du bist hingefallen. Wir müssen uns dein Knie ansehen.«
    »Ist schon okay, Mom.«
    »Im Ernst. Ich fahre dich zum Haus, und dann schauen wir nach, ob du es untersuchen lassen musst. Dieser Bastard!«
    »Meinem Knie geht es gut. Ich bin nicht verletzt, nur stinksauer.«
    Angie stieß die Luft aus. »Du siehst aber gar nicht stinksauer aus.«
    »Doch, das kannst du mir glauben. Huren, Wölfe, verflucht, Ihre Sippe . Arschloch.«
    Angie lachte. »Ja, das klingt schon eher so. Ich fahre dich jetzt zum Haus, kein Widerspruch.«
    »Gut, danke. Benimmt er sich dir gegenüber auch so?«, fragte Cilla, als sie zu Angies Honda gingen.
    »Er knurrt und starrt einen böse an, murmelt vor sich hin. Spucken tut er nicht. Ich weiß, dass er mal auf Dad losgegangen ist. Und ich meine, Gott, kennst du jemanden, der mitfühlender ist als Dad? Nur weil er mit Mr. Hennessys Sohn und den anderen befreundet war, war er doch noch lange nicht dafür, was passiert ist, verantwortlich, oder? Er war ja an dem Abend noch nicht mal dabei . Und du warst noch nicht mal auf der Welt.«
    »Ich denke, ihm geht es um dieses Gerede von den ›Sünden der Väter‹. Wenn er hier vorbeifahren, anhalten, finster glotzen und schlechte Gedanken denken will, soll er doch.«
    Als sie am Haus angekommen waren, öffnete Cilla die Autotür. Sie holte tief Luft und stellte fest, dass sie sich viel besser, viel gelassener fühlte, wenn Angie da war. »Danke, Angie.«
    »Ich möchte mir noch dein Knie anschauen, bevor ich fahre.«
    »Dem Knie geht es gut.« Um es zu beweisen und um die Stimmung fröhlicher zu machen, legte Cilla rasch einen kleinen Stepptanz auf dem Rasen hin und wirbelte zum Abschluss herum. Angie kicherte.
    »Wow. Na ja, es wird wohl tatsächlich in Ordnung sein.«
    »Gut gemacht, Puppe.« Steve kam auf die Veranda, mit nack tem tätowiertem Oberkörper und Werkzeuggürtel. »Und wer ist deine Freundin?«
    »Wir sind keine Freundinnen«, erwiderte Angie. »Wir sind Schwestern.«
    »Angela McGowan, Steve Chensky. Steve ist ein Freund aus L. A. . Er hilft mir für ein paar Tage.«
    »Vielleicht auch länger.« Steve lächelte breit.
    »Angie ist gerade vom College gekommen und will sich jetzt mit ein paar Freunden treffen.«
    »Ja, das stimmt. Ich bin spät dran. Erzähl ihm von Mr. Hennessy«, befahl Angie und stieg wieder ins Auto.
    »Ja, das mache ich. Viel Spaß.«
    »Bestimmt. Ich komme wieder. War nett, dich kennen zu lernen, Steve.« Sie winkte aus dem Fenster, wendete und fuhr davon.
    »Deine Schwester ist heiß.«
    »Und gerade erst volljährig, also Finger weg. Wie läuft’s im Speicher?«
    »Es ist tierisch heiß. Sie sind gerade dabei, die Stromleitungen zu legen. Aber es geht voran. Hol dein Werkzeug, Puppe. Wir müssen das Tageslicht nutzen.«
    »Ich bin schon da.«
    Mit der Hitze hatte er recht gehabt. Cilla schätzte, dass sie min destens zwei Pfund an Schweiß verloren hatte, als sie am Ende des Tages ihren Gürtel ablegte. Sie gönnte sich eine lange, kalte Dusche in ihrem fast fertiggestellten Badezimmer. Es musste noch gestrichen und

Weitere Kostenlose Bücher