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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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dachte, vielleicht würde mir etwas gelingen. Aber nichts klappte. Ich kann es einfach nicht.«
    »Jetzt halt mal die Luft an«, befahl Ford so streng, dass sie ihn verwirrt anblinzelte. »Du warst ein süßes Kind, ein süßes, talentiertes Kind im Fernsehen.«
    »Ach, zum Teufel.«
    »Halt mal eine Minute den Mund. Ich weiß zwar nicht, wie diese Dinge genau funktionieren, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Sendung einfach ausgelaufen war.«
    »Und alles andere auch.«
    »Aber niemand dachte daran, dass hier ein Kind beteiligt gewesen war, ein Kind, das in dieser Serie großgeworden war, und das sich deshalb so fühlte, als habe man ihm seine Familie genommen. Ein Kind, das glaubte, es wäre alles seine Schuld.«
    »Ja, genau so war es. Natürlich weiß ich, dass es nicht stimmt, aber …«
    »Jeder, der einer Vierzehnjährigen Tranquilizer anbietet, damit sie auftreten kann, gehört erschossen. Meiner Meinung nach gibt es da keine Grauzone. Und diese Ereignisse kannst du dir nicht selber ankreiden. Tut mir leid, aber ich muss sie von der Liste streichen. Eigentlich ist es doch ganz klar«, fuhr er fort. »Das College funktionierte nicht, Schreiben, Fotografieren, was auch immer du versucht hast. Das hat nichts mit Scheitern zu tun, Cilla. Du hast Dinge ausprobiert, erforscht. Deine Ehe hat nicht funktioniert, aber ihr seid Freunde geblieben – echte Freunde. Ist das ein Versagen? Nein, für mich steht das eher auf der Plus-Seite. Und was ist mit den Häusern in Kalifornien, die du renoviert und verkauft hast? Wenn du auf ein Hindernis stößt, musst du es eben wegräumen.«
    »Nein, das ist ja gar kein Hindernis.« Sie fuhr sich durch die Haare und atmete tief durch. »Eigentlich läuft ja alles gut im Moment. Es tut mir leid. Entschuldigung. Ich kann es gar nicht glauben, dass ich das alles bei dir abgeladen habe. Ich bin eben zu Hause einfach so in Tränen ausgebrochen, hatte aber gedacht, es wäre vorbei. Aus irgendeinem Grund jedoch haben die Skizzen die Schleusen wieder geöffnet.«
    Sie bückte sich und streichelte Spock. Dann hob sie den zerfetzten Bären auf. »Das ist ja eklig.«
    »Ja. Er hat ihn schon eine Weile. Er gibt ihn nur Menschen, die er liebt.«
    »Nun.« Sie beugte sich vor und gab Spock einen Kuss. »Danke, Baby. Hier, ich gebe ihn dir besser zurück.«
    Der Hund wedelte mit dem Schwanz, als wolle er sagen, Krise vorbei, und schleppte den Bären wieder zu seinem Körbchen.
    »Und warum bist du zu Hause in Tränen ausgebrochen?«
    »Oh, Mann.«
    Sie trat ans Fenster. Die Sonne war schon tief hinter den Bergen versunken und tauchte die Gipfel in ihr rosiges Licht. Ihr Anblick – fern und ein wenig erhaben – war tröstlich.
    »Meine Halbschwester ist heute kurz vorbeigekommen. Angie, die so ganz die Tochter meines Vaters ist. Mich sehe ich eigentlich weniger so, jedenfalls bis jetzt, weil es einfacher für mich war. Sie ist so lebendig . Glücklich, klug, hübsch. Ein nettes Mädchen, aber nicht so nett, dass man es nicht aus halten kann. Ich habe mich nie besonders um sie bemüht, ebenso wenig wie um meine Stiefmutter. Hin und wieder eine Karte und an Weihnachten und zum Geburtstag ein Geschenk. Eine Minute lang habe ich sie gar nicht erkannt. Sie hat sich die Haare schneiden lassen, aber das war nicht der Grund. Ich habe es einfach ausgeblendet. Ich kam mir steif und unbeholfen vor, und sie war ganz natürlich. Also hatte ich ein schlechtes Gewissen deswegen, und das machte mich noch steifer und unbeholfener, während sie sich einfach nur freute, mich zu sehen.«
    Sie seufzte gereizt. Du benimmst dich wie ein großes Baby, dachte sie. Wenn nicht alles so läuft, wie du es dir vorstellst, dann jammerst du. »Ich hatte mich gerade dazu beglückwünscht, dass ich statt der Eisentore Bäume gepflanzt habe, sozusagen als Symbol dafür, dass alles geöffnet wird, in die Zukunft schaut, und sie hat mir vor Augen gehalten, dass ich mit Menschen und Beziehungen immer noch umgehe wie ein Stein, den man über eine Wasserfläche hüpfen lässt. Ich will nicht einsinken.«
    »Vielleicht hast du jetzt eher eine Zeitlang Wasser getreten.«
    Sie warf einen Blick über die Schulter. Er sah so gut aus, dachte sie, in dem uralten Sweatshirt, den zerrissenen Jeans und mit den zerzausten Haaren. »Vielleicht. Auf jeden Fall, während wir da standen und redeten, hielt Mr. Hennessy auf der anderen Straßenseite. Ich habe seinen Kombi schon einmal da stehen sehen. Angie kannte ihn.«
    Sie drehte sich um.

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