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Ein heißer Job Kommissar Morry

Ein heißer Job Kommissar Morry

Titel: Ein heißer Job Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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beiden."
     
    13
     
    Julia Ford lackierte sich die Nägel. Sie führte die Arbeit mit großer Sorgfalt aus und betrachtete von Zeit zu Zeit kritisch das Geleistete. Als es klingelte, blickte sie unwillig in die Höhe. Sie wedelte mit den Händen durch die Luft, um den Lack rascher trocknen zu lassen und erhob sich. Sollte sie überhaupt zur Tür gehen? Duff hatte einen Schlüssel, der konnte es nicht sein. Wahrscheinlich war es nur dieser aufdringliche Bürstenvertreter. Es klingelte ein zweites Mal, lauter, dringlicher.
    Julia seufzte und verließ das Zimmer. Sie durchquerte die kleine Diele und öffnete die Tür.
    „Hallo, Rex", sagte sie erstaunt. „Allein?"
    Er nickte. „Darf ich reinkommen?"
    Sie gab den Weg frei. „Ist etwas schiefgegangen?"
    Er blieb mitten in der Diele stehen und blickte Julia an. „Schiefgegangen?“
    Julia betrachtete ihn prüfend. „Sie wollten doch ein großes Ding drehen, nicht wahr? Wo ist Duff?"
    „Darüber wollte ich mit Ihnen sprechen."
    „Ist ihm etwas passiert?"
    Recznick wandte sich ab und betrat das Wohnzimmer. Er schaute sich um. Gar nicht übel, dachte er. Feine Bude. Duff hat Glück gehabt. Nur heute, da hat es ihn verlassen. Auf immer.
    „Wo ist Duff? Warum haben Sie ihn nicht mitgebracht?" fragte Julia und schloß die Tür hinter sich.
    Recznick blickte das Mädchen an. Sie hat Klasse, dachte er. Nur die Augen sind ziemlich hart. Vielleicht kann ich die Kleine trösten. Auf ein paar Scheine soll es mir dabei nicht ankommen. Sie hat rotes Haar, viel länger, als es die Mode vorschreibt, und sie hat Pfiff. Was kann ihr nur an Duff gefallen haben?
    „Duff wird nicht wiederkommen", sagte er.
    „Ist er tot?" fragte sie ruhig.
    Donnerwetter, dachte Recznick, die läßt sich so leicht nicht erschüttern.
    „Wieso sollte er tot sein?"
    „Ich frage nur."
    „Darf ich rauchen?"
    „Bitte. Aber sprechen Sie dabei. Oder wollen Sie Zeit gewinnen?" fragte Julia.
    Er lachte kurz und lustlos. „Sie machen mir Spaß, Julia. Weshalb sollte mir daran gelegen sein, Zeit zu gewinnen?"
    „Wo ist Duff?"
    „Abgehauen", sagte Recznick und fingerte sich eine Lucky-Strike aus einem Päckchen, das er seiner Jackettasche entnommen hatte.
    „Sie wollen damit sagen, daß er Sie gebeten hat, mir mitzuteilen, es sei aus zwischen uns?"
    „So ist es." Recznick steckte sich die Zigarette in Brand und inhalierte tief.
    „Ich glaube Ihnen kein Wort", sagte das Mädchen ruhig.
    „Daran kann ich Sie nicht hindern", meinte Recznick, der seine Blicke nicht von dem Gesicht des Mädchens nahm. „Aber Sie werden es erleben: Duff hat die Kurve gekratzt."
    „Er ist tot, ich weiß es."
    „Warum sollte er tot sein?"
    „Weil man auf ihn geschossen hat."
    Recznick senkte die Lider, weil er fürchtete, sein Blick könnte ihn verraten. „Ich frage mich, wie Sie auf diesen Unsinn kommen", meinte er.
    „Sie vergessen, daß Duff mir vertraute. Er sagte mir, daß heute ein sehr wichtiger Tag ist — und daß Sie mit ihm und Hogan ein großes Ding drehen werden. Ich habe den ganzen Tag lang am Radio gesessen und den Polizeifunk gehört. Sie brauchen mir also nichts vorzumachen. Ich weiß, wobei es ihn erwischt hat."
    „Sie sprechen in Rätseln", murmelte Recznick. Er war blaß geworden. Ihm gefiel nicht die Sicherheit, mit der das Mädchen sprach.
    Noch weniger gefiel ihm die Art, wie sie ihn anblickte. Verdammt noch mal, es war nicht seine Schuld, daß Duff getroffen worden war. Das hatte er selbst verpatzt.
    Am wenigstens aber gefiel ihm, daß sie sich nichts vormachen ließ. Es durfte keine Mitwisser geben.
    „Sie haben das Geld geraubt“, sagte Julia. „Anderthalb Millionen."
    „Sind Sie noch zu retten?"
    „Okay, wollen wir zur Polizei gehen?"
    Er zog die Luft durch die Zähne. „Ich bin noch nie ein Freund der Polizei gewesen", sagte er leise. „Das sollten Sie wissen."
    „Und ich war noch nie ein Freund der Lüge. Spielen Sie mit offenen Karten, Rex — vielleicht können wir uns arrangieren."
    „Arrangieren?" fragte er. „Das verstehe ich nicht ganz.“
    Julia wies auf einen Stuhl. „Wollen Sie sich nicht setzen?"
    Recznick nahm Platz. Julia ließ sich auf der Couch nieder. „Was ich jetzt tue, ist gewiß nicht sehr höflich", meinte sie und griff nach dem Pinsel des Nagellackfläschchens, „aber Sie werden es mir schon nicht übelnehmen —“
    „Arrangieren?" fragte er nervös. „Das sollten Sie mir genau erklären!"
    Julia tupfte etwas Lack auf einen Nagel und streckte dann die

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