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Ein heißer Job Kommissar Morry

Ein heißer Job Kommissar Morry

Titel: Ein heißer Job Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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in Luft auflöst", versicherte Recznick.
     
    12
     
    Als Hogan nach Hause kam, hing seine Frau im Badezimmer ihre Nylons auf die Leine. „Hat's geklappt?" fragte sie.
    „Was soll geklappt haben?“
    „Ich denke, du wolltest dir heute Arbeit suchen?"
    „Ich war im Kino."
    „Das sieht dir ähnlich!" schimpfte Mary Hogan, eine junge, dunkelhaarige Frau mit resoluten Zügen.
    „Hör auf, ich kann dein Gezeter nicht vertragen.
    Er ging in die Küche. Seine Frau folgte ihm. Sie stemmte die Arme in die Hüfte. „Wovon sollen wir leben? Von der Luft? Oder von der Liebe?" Sie lachte höhnisch. „Liebe! Du weißt gar nicht, was das ist!"
    „Halt die Klappe", sagte er unwirsch. „Was gibt's zu essen?"
    Mary Hogan verkniff die Lippen. Sie schwieg.|
    „Kannst du nicht hören?" schrie er und setzte sich an den kleinen Küchentisch.
    „Ich denke, ich soll die Klappe halten?"
    „Du sollst mir nicht mit deinem Gezeter in den Ohren liegen, das ist alles."
    „Ich habe kein Geld mehr, Jerry Hogan", sagte sie. „Wenn du nichts flüssig machst, kann ich nicht mehr kochen. Geht das endlich in deinen Querschädel hinein?"
    „Ich habe dir erst vorige Woche —", begann er.
    Sie unterbrach, ihn. „Zwanzig Dollar! Das war wirklich eine Menge!" höhnte sie. „Glaubst du, das würde für einen ganzen Monat reichen? Ich mußte die Wäscherei bezahlen —"
    Er faßte in die Tasche und holte zehn Dollar hervor. „Das ist mein letztes Geld."
    „Das sagst du mir immer, wenn du mir was gibst!" schnappte die Frau und nahm den Schein an sich.
    „Jetzt bin ich wirklich pleite."
    „Und was gedenkst du dagegen zu unternehmen?" fragte Mary Hogan.
    „Das laß ruhig meine Sorge sein. Bis jetzt habe ich's noch immer geschafft, Geld aufzutreiben — oder?"
    „Zehn oder zwanzig Dollar die Woche!" höhnte sie. „Zum Leben zu wenig und zum Sterben zuviel."
    „Bis jetzt bist du nicht verhungert. Du kannst den Hals nicht voll kriegen!"
    Mary Hogan trat an den Tisch und stützte sich mit beiden Händen auf die Platte. „Darf ich mal deine Taschen durchsuchen?" fragte sie mit lauernder Stimme.
    Wütend blickte er zu ihr in die Höhe. „Taschen durchsuchen?" echote er. „Bei dir ist wohl ‘ne Schraube locker, was?"
    „Julia hat gesagt, daß ihr heute ein großes Ding drehen und eine Menge Geld kassieren werdet. Wo ist das Geld?"
    Er schluckte. „Julia Ford?"
    „Wer denn sonst?"
    „Seit wann verkehrst du mit ihr?"
    „Sie besucht mich schon seit Wochen regelmäßig. Hast du das nicht gewußt?"
    Er befeuchtete seine Lippen mit der Zunge. „Reizend", meinte er. „Wirklich reizend! Das ist also 'ne dicke Freundschaft, was?"
    „Wir Frauen können genauso Zusammenhalten wie ihr Männer!" erklärte sie.
    „Und die bezaubernde Julia hat dir gesagt, daß wir heute ein Ding drehen werden?"
    „Das weiß sie von Duff!"
    „Duff ist ein Idiot", sagte er schroff.
    „Nanu — so plötzlich? Bisher durfte ich gegen ihn nichts sagen. Duff Landon, das ist dein Freund, dein Kumpel — auf den hast du nichts kommen lassen. Weshalb die plötzliche Meinungsänderung?"
    „Ich war heute nicht mit ihm zusammen."
    „Das ist keine Antwort auf meine Frage. Worüber regst du dich auf? Bist du wütend auf ihn, weil er Julia vertraut?"
    „Du siehst ja, was dabei herauskommt! Weibergequatsche, das ist alles!"
    „Es trifft also zu, daß ihr heute ein großes Ding drehen wollt?"
    „Unsinn!"
    „Oder habt ihr's schon geschafft?"
    Er stand auf und streifte das Jackett ab. „Sieh nach, was drin ist", meinte er und hielt ihr die Jacke hin.
    Mary Hogan winkte ab. „Es ist also nichts."
    Er schlüpfte wieder in das Jackett. „Kümmere dich um das Essen", sagte er.
    „Warum bist du allein ins Kino gegangen?"
    „Ich war nicht allein. Rex war dabei."
    „Welchen Film habt ihr gesehen?"
    „Einen Western."
    Mary Hogan machte eine verächtliche Handbewegung. „Einen Western! Daran berauscht ihr euch, was? Naja, wenn man selber kein Mann ist, orientiert man sich gern an fremden Vorbildern."
    „Was dir fehlt", sagte Hogan, „ist eine gehörige Tracht Prügel."
    „Mir fehlt bloß Geld und nichts weiter."
    „Tja, wenn man den Dusel von diesen Transporträubern gehabt hätte", meinte er seufzend und trat ans Fenster.
    „Wovon redest du überhaupt?"
    „In der Stadt haben sie einen Geldtransport geknackt. Angeblich soll mehr als eine Million geklaut worden sein."
    „Um so was zu schaffen, braucht man Grips und Glück", sagte Mary Hogan. „Du hast keins von

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