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Ein heißer Job Kommissar Morry

Ein heißer Job Kommissar Morry

Titel: Ein heißer Job Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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gelauscht hat!"
    „Wieviel Menschenkenntnis besitzt du eigentlich? Seine Visage spricht Bände! Das ist ein ganz Ausgekochter! Der läßt sich keine Gelegenheit entgehen, anderen Leuten ein Bein zu stellen. Ich wette, er hat erst geklopft, nachdem er genug gehört hatte."
    „Beruhige dich, Julia."
    „Du scheinst zu vergessen, worum es geht! Um anderthalb Millionen."
    Er legte ihr eine Hand auf den Mund. „Schweig! Wenn du schon fürchtest, daß man uns belauert, solltest du kein Wort zuviel sagen!"
    „Wir müssen weg von hier, Clark."
    „Wohin? Ich bin froh, dieses Versteck gefunden zu haben", meinte er.
    „Ein schönes Versteck!" höhnte Julia.
    Gibbons holte ein Päckchen „Camel" aus der Hosentasche. Er schob sich eine Zigarette zwischen die Lippen und knipste sein Feuerzeug an. Dann, nachdem er einen tiefen Zug gemacht hatte, meinte er spöttisch: „Die Leute behaupten immer, daß der Besitz von Geld eine Menge Probleme mit sich bringt. Ich dachte immer, das sei perfekter Unsinn. Jetzt weiß ich es besser."
     
    27
     
    Sergeant Flapper gähnte. Ein entsetzlich langweiliger Job! Aber das war nun mal sein Polizistenschicksal. Immer mußte er die billigen Routineaufträge erledigen. Auf seinem Plan waren die Häuser und Grundstücke angekreuzt, die er bereits abgegrast hatte. Jetzt kam der Garagenkomplex dieser stillgelegten Fabrik dran. Der Konkursverwalter, ein Mister Brown, befand sich in schlechter Laune. „Ich verstehe ja, daß die Polizei diesen dreisten Raub untersuchen muß", meinte er, „aber ich finde, sie sollte dabei auf die Zeit und die Arbeit völlig Unbeteiligter verzichten! Ihretwegen mußte ich eine wichtige Verabredung in der Stadt absagen."
    „Sie brechen mir das Herz!" spöttelte Flapper. „Wie viele der Garagen sind vermietet?"
    „Alle sechzehn."
    „Ausschließlich für Pkws?" fragte Flapper.
    „Woher soll ich das wissen?"
    „Fangen wir an", sagte Flapper, „öffnen Sie der Reihe nach die Türen."
    „Die meisten Garagenbesitzer werden mit ihren Wagen unterwegs sein."
    „Die interessieren uns nicht", meinte Flapper.
    Brown, ein hagerer, nervös wirkender Mann, der eine randlose Brille trug und schmale, nahezu farblose Lippen hatte, öffnete mit dem mitgebrachten Schlüsselbund die einzelnen Garagentore.
    „Hier ist ein Lieferwagen. Aber nicht der, den Sie suchen", sagte er, als er Recznicks Garage öffnete.
    Flapper zog die Luft durch die Nase. „Moment mal — dieser Wagen ist erst vor kurzem gespritzt worden. Riechen Sie das nicht?"
    „Na und?" fragte Brown, sagte aber sofort darauf: „Sie glauben, es könnte das gesuchte Fahrzeug sein?"
    Flapper ging um den Wagen herum. Er beugte den Oberkörper nach vorn und wies mit der Hand auf eine winzige Öffnung in der Blechverkleidung des Wagens. „Hier, sehen Sie mal. Das ist der Einschlag einer Kugel!"
    Brown zog die Luft durch die Nase. „Demnach ist das Geld in diesem Wagen?"
    „Das ist nicht gesagt", meinte Flapper. „Aber ich wette, daß es sich hier um das Fahrzeug handelt, mit dem die Geldsäcke abtransportiert wurden. Wer ist der Mieter der Garage?"
    „Moment mal", sagte Mr. Brown und zog nervös einen betippten Bogen aus der Tasche. „Nummer 12 — das ist ein gewisser Mr. Jerome aus der Calloway Street 14."
    Flapper öffnete die hinteren Wagentüren und schreckte zurück. „Sehen Sie sich das mal an", sagte er.
    „Um Himmels willen, ein Toter!"
    „Wo kann ich hier telefonieren?"
    „Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist ein Drugstore", sagte Brown.
    „Warten Sie hier, ich bin gleich zurück."
    „Sie wollen mich mit dem Toten allein lassen? Kommt gar nicht in Frage!"
    „Okay, setzen Sie sich meinetwegen solange in Ihren Wagen", erklärte Flapper und ging davon.
    Mr. Brown folgte der Aufforderung. Er nahm in seinem cremefarbigen Fleetwood-Cabriolet Platz. Drei Minuten später kam Flapper zurück. „Wir müssen warten, bis der Streifenwagen kommt", sagte er. „Erinnern Sie sich an diesen Mr. Jerome?"
    „Flüchtig", meinte Brown und gab eine kurze Beschreibung des Garagenmieters.
    „Ist Ihnen nicht aufgefallen, daß dieser Bursche eine verteufelte Ähnlichkeit mit einem der Leute hat, die an dem Überfall beteiligt waren, und deren genaue Beschreibung in allen Zeitungen veröffentlicht wurde?"
    „Du lieber Himmel! Wer liest denn schon solche Beschreibungen?" fragte Mr. Brown. „Oder wer denkt sich etwas dabei, wenn er sie überfliegt? Einen solchen Gangster sucht man doch nie im eigenen

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