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Ein heißer Job Kommissar Morry

Ein heißer Job Kommissar Morry

Titel: Ein heißer Job Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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des Mechanikers keineswegs freundlich. Es sah düster und entschlossen aus. Alan merkte, wie die Hochstimmung, die ihn eben noch getragen hatte, in sich zusammenfiel. Das also steckte hinter der Einladung zur Kaffeetafel!"
    Eunice hatte ihn in eine Falle gelockt. Er spürte die Bitterkeit dieser Erkenntnis wie einen Schlag.
    Edwards zog hinter sich die Tür ins Schloß. Langsam kam er näher. „Überrascht?" fragte er.
    Alan stand auf. „Ein wenig", meinte er ruhig.
    Edwards blieb dicht vor Alan stehen. „Ich hab's nicht gern, wenn man mir nachschnüffelt."
    „So?" fragte Alan.
    „Was wollen Sie eigentlich von mir?"
    „Das werden Sie sich gewiß denken können."
    „Sie wollen schlauer sein als die Polizei, was?"
    „Schlauer? Das traue ich mir nicht zu. Aber vielleicht habe ich mehr Glück als sie."
    „Nicht mit mir!"
    „Ich begreife nicht, worüber Sie sich aufregen. Man hat mich auf die Straße gesetzt. Ich fühle mich in meiner Ehre gekränkt. Es ist nur natürlich, daß ich mich darum bemühe, den Fall klären zu helfen. Sie sind einer der wenigen Ansatzpunkte. Daraus mache ich keinen Hehl."
    „So", sagte Edwards höhnisch. „Sie fühlen sich in Ihrer Ehre gekränkt! In Ihrer Kraftfahrerehre, was? Was würden Sie davon halten, wenn ich das Gefühl habe, daß meine Mechanikerehre von Ihrem Handeln verletzt wurde? Sie spionieren hinter meinem Rücken herum!"
    Eunice hat ihm alles erzählt, dachte Alan. Was war ich doch für ein Narr, daß ich auch nur eine Sekunde lang glauben konnte, sie würde mich nett finden!
    „Wenn Sie unschuldig sein sollten, braucht Sie mein Vorgehen ja nicht zu beunruhigen."
    „Es macht mich aber nervös!" sagte Edwards mit leiser, scharfer Stimme. „Ich hab's nicht gern, wenn sich Schnüffler an meine Fersen heften."
    „Soll das heißen, daß Sie etwas zu verbergen haben?"
    „Nicht das Geld, das verschwunden ist", meinte Edwards. „Nicht das, woran Sie denken. Aber es macht mich nervös. Das ist alles. Und deshalb empfehle ich Ihnen, ab sofort die Finger von der Geschichte zu lassen."
    „Das hört sich beinahe an wie ein Befehl", sagte Alan spöttisch.
    „Es ist ein Befehl!" stieß Edwards hervor.
    Alan grinste. „Und was ist, wenn ich mich nicht daran halte?"
    „Sie werden sich daran halten!"
    „Ich fürchte, Sie unterschätzen mich. Oder Sie überschätzen die Kraft Ihrer Drohungen. Eines von beiden."
    „Es sieht beinahe so aus, als müßte ich meine verletzte Ehre auf andere Weise verteidigen", sagte Edwards. Im nächsten Moment schoß seine Faust nach oben, genau auf Alans Kinn zu. Alan sackte in die Knie. Vor seinen Augen drehte sich alles. Nur ein paar Sekunden. Dann hatte er sich wieder gefangen. Er kam auf die Beine und rieb sich das Kinn. „Sie haben keine schlechte Handschrift", murmelte er.
    Edwards grinste eitel. „Das hab' ich schon oft gehört", erklärte er. „Sie können davon
    noch mehr haben. Sagen Sie nur ein Wort —"
    Diesmal schlug Alan zu. Er traf Edwards am Kopf. Der Mechaniker taumelte zurück, eher überrascht als ernstlich getroffen. Edwards nahm die Deckung hoch und näherte sich Alan, der gleichfalls die Fäuste in die Höhe gezogen hatte. Alan war ganz kühl.
    Es war lange her, daß er geboxt hatte — vor sieben oder acht Jahren in einer Amateur- Boxriege. Er hatte es damals nicht weit gebracht, aber er hatte gelernt, wie man mit seinen Fäusten umgeht, wenn es darauf ankommt. Und jetzt kam es darauf an. Edwards schlug zu. Seine Faust schoß ins Leere. Alan konterte mit einer trockenen Linken; es war nichts Besonderes, aber es war zu merken, daß Edwards Respekt bekommen hatte. Alan spürte, daß dieser Fight ihm im Augenblick wie gerufen kam. Der Kampf bot ihm die Möglichkeit, seine Bitterkeit und Enttäuschung über Eunices Verrat abzureagieren. Er gab sich keine Blöße und wartete Edwards Angriff ab.
    Der kam sehr bald und mit konzentrierter Wucht. Alan fing nicht alle Schläge ab; er mußte einige harte Körpertreffer einstecken, die ihm etwas Luft nahmen. Aber auch Edwards mußte einstecken. Er atmete laut und keuchend. Alan kam einmal mit seiner Linken durch. Edwards Blick wurde glasig. Alan erkannte seine Chance. Er setzte nach, lief aber in eine gerade Rechte seines Gegners. Der Kampf war wieder völlig offen. Sie tasteten sich eine Minute ab, ohne daß einer der Männer einen entscheidenden Treffer anzubringen vermochte. Dann schaffte es Alan, eine schulmäßige Dublette loszuwerden. Edwards japste und versuchte es mit

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