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Ein heißer Job Kommissar Morry

Ein heißer Job Kommissar Morry

Titel: Ein heißer Job Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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das Geld wieder abjagen!"
    „Glaubst du, daß sie auch nur einen Cent in ihrer Wohnung zurückgelassen hat?"
    „Das nicht. Vielleicht aber finden wir einen Hinweis auf ihren sauberen Freund oder ihr Reiseziel."
    „Julia ist clever, die macht keine Fehler."
    „Warten wir ab“, sagte er und fuhr los.
     
    26
     
    „Gib mir etwas zu trinken, schnell", sagte Julia und ließ sich in den altmodischen, aber recht bequemen Sessel fallen, der unweit des Fensters stand. Sie streckte beide Beine weit von sich und schloß die Augen. „Gerechter Himmel, was für ein Tag!" seufzte sie.
    Clark Gibbons lächelte spöttisch. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und ging hinaus. Julia zuckte zusammen und öffnete erschreckt die Augen, als sie draußen einen Knall hörte. Wenig später kam Clark zurück.
    In der rechten Hand hielt er eine geöffnete Champagnerflasche. „Trinken wir auf den Erfolg unseres Unternehmens", sagte er.
    Julia seufzte erneut. „Wir haben das Geld", meinte sie. „Aber auch einen Toten."
    „Uns blieb keine andere Möglichkeit", erklärte Clark und stellte die Flasche auf den
    Tisch. „Heidsieck", fuhr er fort. „Beste französische Marke, habe ich mir sagen lassen. Na ja, ich verstehe nicht viel davon, aber ich finde, dieses Ereignis muß gefeiert werden!“
    „Der Mord?" fragte Julia.
    „Ach, hör schon auf damit. Denke daran, daß er dich zuerst töten wollte! Nein, ich denke an das Geld." Er trat an einen Wandschrank und entnahm ihm zwei Weingläser. „Mit Sektgläsern kann ich leider nicht dienen", meinte er. „Aber bald werden wir ja alles haben, aus purem Gold, falls uns der Sinn danach stehen sollte."
    Julia beobachtete, wie er die Gläser füllte. „Und was ist, wenn deine Rechnung nicht aufgeht?"
    „Sie wird aufgehen", sagte er ruhig. „Vorausgesetzt, daß du dich strikt an meine Worte gehalten und niemand etwas von mir gesagt hast."
    „Kein Mensch weiß, daß ich mit dir befreundet bin. Ausgenommen Mary Hogan, die dich gelegentlich gesehen hat. Aber sie kennt weder deinen Namen noch deine Adresse."
    „Das ist gut", meinte er und reichte ihr ein Glas, „Trinken wir auf die Zukunft!"
    „Auf die gemeinsame Zukunft", sagte Julia. Sie blickte ihm in die Augen und stieß mit ihm an.
    Sie tranken. Der Mann nahm nur einen Schluck, während Julia durstig den ganzen Glasinhalt leerte.
    „Du hast einen bemerkenswerten Zug!" meinte er lachend.
    „Ich bin durstig", erwiderte sie. „Vielleicht muß ich auch nur etwas hinabspülen."
    „Die Angst?"
    „Ich habe keine Angst."
    „Sondern?"
    „Ach, es ist nichts."
    „Recznick hat nur bekommen, was ihm zustand."
    „Mord ist Mord."
    „Es ging nicht anders. Nachdem wir ihn zum Sprechen gebracht hatten, mußten wir ihn mit der gleichen Konsequenz zum Schweigen bringen. Das siehst du doch ein? Niemand wird erfahren, daß wir ihn getötet haben."
    „Die Hogans wissen Bescheid!"
    Clark Gibbons lachte kurz und rau. „Sicher, die werden ihn sogar finden. Und sie
    werden für uns die schmutzige Arbeit erledigen, den Toten verschwinden zu lassen."
    „Das hoffst du!"
    „Nein, davon bin ich überzeugt. Hogan kann es sich schließlich nicht leisten, die Polizei zu informieren. Das würde sich für ihn als Bumerang erweisen."
    „Und was ist, wenn sich die Hogans gar nicht um Recznick kümmern? Was ist, wenn sie den Toten nicht finden?"
    „Sie werden ihn finden, verlaß dich darauf."
    „Ich bin gespannt, was morgen in den Zeitungen steht, das darfst du mir glauben!"
    Clark Gibbons setzte sich. Er schaute sich um. „Hier draußen entdeckt uns niemand — weder uns noch das Geld!"
    „Wann hast du das Häuschen gemietet?"
    „Erst gestern. Aber ich hatte Glück, der Verkäufer und ehemalige Besitzer ist heute morgen nach Venezuela geflogen."
    „Es ist eine ziemliche Bruchbude", meinte Julia.
    „Was tut das schon? In ein paar Tagen beginnt für uns das große Leben!"
    „Wie sieht es mit den Nachbarn aus?" fragte Julia mißtrauisch.
    „Links von uns wohnt ein Ex-Polizist", sagte Clark Gibbons lachend.
    „Ich finde das gar nicht so lustig!" meinte Julia.
    „Du weißt noch nicht alles. Er ist aus dem Dienst geflogen, weil man ihm einige Fälle von Korruption nachweisen konnte. Er hat sich schmieren lassen. Jetzt verdient er sein Geld als Rausschmeißer in einer Nachtbar."
    „Reizende Karriere", sagte Julia. „Bei solchen Leuten muß man vorsichtig sein, weißt du. Vielleicht. hat er eine Nase für das Verbrechen und wird versuchen,

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