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Ein heißer Job Kommissar Morry

Ein heißer Job Kommissar Morry

Titel: Ein heißer Job Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Bekanntenkreis!"
    Der Streifenwagen rollte wenige Minuten später mit heulender Sirene auf den Garagenvorplatz. Flapper stieg aus und unterrichtete die Besatzung des Wagens von dem Fund in der Garage. „Warten Sie hier, bis die Mordkommission kommt", schloß er. „Ich versuche inzwischen, diesen Mr. Jerome zu schnappen."
    „Was geschieht jetzt?" fragte Mr. Brown, als Flapper sich wieder zu ihm setzte.
    „Wir fahren zurück zu Ihrem Büro", sagte Flapper.. „Dort steige ich in meinen Wagen um."
    Eine halbe Stunde später kletterte Sergeant Flapper in der Calloway Street aus seinem Wagen. Er war nicht überrascht, daß es in dem Haus Nummer 14 gar keinen Mr. Jerome gab. Es war klar, daß die Gangster die Garage unter einem angenommenen Namen gemietet hatten.
     
    28
     
    Eunice öffnete auf sein Klingeln. „Donnerwetter", sagte sie lächelnd. „Die personifizierte Pünktlichkeit!"
    „Komme ich zu früh?" fragte er.
    „Keineswegs. Treten Sie nur ein!"
    Sie führte ihn durch die kleine Diele in das Wohnzimmer. „Es ist nicht gerade fürstlich —", begann sie.
    Alan blickte sich um. Er fand die Einrichtung des Raumes dezent, geschmackvoll und gemütlich. Das Zimmer gefiel ihm, und er sagte es.
    „Es ist wirklich nichts Besonderes. Wollen Sie nicht Platz nehmen? Ich habe den Tisch schon gedeckt", sagte Eunice. Sie trug ein türkisfarbiges Kleid mit einem goldenen Gürtel und kleinen, goldenen Knöpfen. Im Tageslicht sah sie jünger aus als er sie in Erinnerung behalten hatte.
    „Ich weiß wirklich nicht, wie mir geschieht", murmelte Alan. „Hoffentlich mache ich Ihnen keine Umstände."
    „Aber nein!" lachte Eunice. „Hätte ich Sie sonst zum Kaffeetrinken eingeladen? Es ist so selten, daß man mal einen wirklich netten Menschen kennenlernt."
    „Sie finden mich nett?" fragte er erstaunt.
    Eunice lächelte ihm in die Augen. „Nicht nur das", erwiderte sie. „Auch männlich."
    „Aber das ist doch Unsinn!" murmelte er verlegen und setzte sich an den Tisch. Er bewunderte das Arrangement des hübschen Service. „Prima gedeckt", meinte er. „Nicht einmal die Blumen fehlen! Man sollte nicht meinen —" Er unterbrach sich und schwieg.
    Eunice lachte. „Ich weiß, was Sie sagen wollen. Von einem Taxigirl nimmt man an, daß sie sich bestenfalls mit Parfüms und Männern auskennt. Hausfrauliche Tugenden traut man ihnen natürlich nicht zu. Aber die Wahrheit ist, daß ich wahnsinnig gern Hausfrau spiele." Sie wurde plötzlich rot und sagte: „Was ich so daherrede! Am Ende glauben Sie, ich wollte Sie einfangen!"
    „Nein, das glaube ich nicht", meinte Alan mit einem schwachen Lächeln. „Sie können bessere Männer haben. Ausgerechnet einen Arbeitslosen, dazu noch einen mit abstehenden Ohren! Nein, ich weiß, was ich wert bin, Eunice."
    „Abstehende Ohren! So ein Unsinn! Leiden Sie etwa unter Minderwertigkeitskomplexen? Sie sind viel netter als all die geschniegelten Lackaffen, die sich etwas darauf einbilden, wie Hollywoodkopien auszusehen."
    Er blickte sie an und merkte, wie es ihm warm ums Herz wurde. „Es gibt eine Menge gut verdienender und gut aussehender Männer, die keine Lackaffen sind", sagte er.
    Eunice ging zur Tür. „Bitte entschuldigen Sie mich ein paar Minuten. Ich muß mich um das Kaffeewasser kümmern!"
    Nachdem sich die Tür hinter Eunice geschlossen hatte, fühlte Alan sich versucht, zu glauben, daß er träumte. Konnte es sein, daß er, Alan Heflin, der Mann, der bei den Mädchen kein Glück hatte, wirklich Kaffeegast bei der reizenden Eunice Pearce war? Konnte es sein, daß sie ihn tatsächlich so nett und anziehend fand, wie sie behauptete? Er holte tief Luft. Eunice Pearce! Sie war reizend. Das spürte er. Sie war ein prima Kerl. Er bereute nicht, ihr am Vorabend erzählt zu haben, warum er in das „Roseland" gegangen war. Sie hatte das Vertrauen, das ihr auf diese Weise entgegengebracht worden war, mit dieser Einladung zum Kaffeetrinken honoriert. Er war glücklich.
    Plötzlich hörte er das Brechen von Glas oder Porzellan. Das Geräusch kam aus der Küche. Er stand auf, nahm aber sofort wieder Platz, um seine Lippen spielte ein leises Lächeln. Na ja, sie war wohl ein wenig aus der Übung — das Hausfrauenspiel hatte seine Tücken. Er blickte zur Tür, als sie sich öffnete.
    In ihrem Rahmen stand nicht Eunice, sondern Roy Edwards. Edwards trug einen eleganten, silbergrauen Anzug mit einer dazu passenden Krawatte in blauen, freundlichen Tönen. Im Gegensatz dazu wirkte das Gesicht

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