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Ein heißer Job Kommissar Morry

Ein heißer Job Kommissar Morry

Titel: Ein heißer Job Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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einem unkonzentrierten Gegenangriff. Alan nutzte die Zerfahrenheit seines Gegners aus und feuerte ab, was er drin hatte. Und das war eine ganze Menge. Edwards brach in die Knie.
    Sein Oberkörper schwankte hin und her, als könnte er sich nicht entschließen, ob er sich wieder erheben oder einfach umfallen sollte. Plötzlich gab er sich einen Ruck.
    Edwards Augen waren noch immer glasig, aber er schien sich wieder in der Gewalt zu haben. Er griff in sein Jackett und holte einen Revolver hervor. Um seine Lippen geisterte ein diabolisches Lächeln.
    „Es geht auch anders", sagte er leise.
    Alan starrte in die dunkle, drohende Mündung der Waffe. Damit hatte er nicht gerechnet. Woher hatte Edwards den Revolver? Wie kam er als kleiner Mechaniker dazu, eine Waffe zu tragen?
    „Na, mein Freund?" fragte Edwards höhnisch. Er kam auf die Beine. Es war zu sehen, daß er Mühe hatte, sich aufrecht zu halten. „Das ist meine fünfte Kolonne. Ganz nett, was? Werden Sie sich auch diesem Argument widersetzen?"
    „Stecken Sie das Ding weg!"
    „Warum sollte ich das tun? Ich seh' es Ihrem Gesicht an, daß mein Revolver ein gutes Argument ist. Und genau das will ich erreichen."
    „Nachdem Sie es mit Ihren Fäusten nicht geschafft haben!" ergänzte Alan bitter.
    „So ein Fight hängt von der Tagesform ab", meinte Edwards leichthin. „Ich gebe zu, daß Sie mich ausgepunktet haben. Aber eine verlorene Schlacht bedeutet noch keinen verlorenen Krieg. Wie Sie bemerken können, halte ich noch immer alle Fäden in der Hand!"
    „Mit Ihrer Artillerie können Sie mir nicht imponieren", sagte Alan und brachte seine Kleidung in Ordnung.
    „Nein?" fragte Edwards. „Da wären Sie wirklich der erste!"
    Alan zog den Knoten seines Schlipses straff. „Operieren Sie oft mit dem Schießeisen?"
    „Das geht Sie nichts an!"
    „Schon möglich. Aber vielleicht interessiert sich die Polizei dafür!"
    „Sie sind doch ein verdammter Narr!" stieß Edwards wütend und verächtlich hervor. „Begreifen Sie nicht, in welche Gefahr Sie sich mit Ihrer idiotischen Haltung bringen? Je mehr Sie drohen, desto mehr bringen Sie mich auf die Palme. Wünschen Sie wirklich, daß ich abdrücke?"
    „Ich glaube nicht, daß Sie das tun werden.“
    „Wer sollte mich daran hindern? Sie etwa?"
    „Das nicht", erwiderte Alan. „Aber die Polizei!"
    „Sie mit Ihrer Polizei! Ich sehe keine."
    „Dann müssen Sie blind sein. Haben Sie denn noch nicht bemerkt, daß Sie unter Beobachtung stehen? Wenn mir hier etwas zustößt, wird man sofort wissen, wer dafür zur Verantwortung gezogen werden muß."
    „Hm", machte Edwards. „Schon möglich, daß Sie recht haben. Aber was hätten Sie davon, wenn man mich bestrafte und Sie selber tot wären?"
    „Machen Sie endlich Schluß mit dieser albernen Komödie!" sagte Alan. „Begreifen Sie denn nicht, daß Sie mich nicht einschüchtern können?"
    „Ein Jammer für Sie", meinte Edwards leise. „Menschen, die vor einer Gefahr die Augen verschließen, sind im allgemeinen dumm. Sie, mein Freund, wollen einfach nicht sehen, daß ich es ernst meine. Oder glauben Sie, es würde mir Vergnügen bereiten, den wilden Mann zu spielen. Ich warne Sie. Lassen Sie ab sofort die Finger von mir. Wenn Sie noch ein einziges Mal versuchen sollten, mir nachzuspionieren —" Er beendete den Satz nicht, sondern schnippte nur mit den Fingern. „Ich habe Freunde", sagte er dann, „Freunde, die mir gern einen Gefallen tun. Sie verstehen, worauf ich hinaus will? Wenn Ihnen etwas zustößt, habe ich ein Alibi. Vergessen Sie das nicht!"
    Er schob den Revolver in das Jackett zurück und ging hinaus. Sekunden später hörte Alan das Klappen der Wohnungstür. Er stand wie betäubt mitten im Raum. Es gab keinen Zweifel. Edwards hatte ihm mit Mord gedroht. Diese Tatsache ließ nur eine Schlußfolgerung zu. Edwards steckte bis zum Hals in dem Geldraub drin! Die Tür öffnete sich, und Eunice kam herein.
    Ihre Augen waren gerötet und verweint. „Oh, Alan —", würgte sie hervor und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. „Ist er endlich fort."
    „Was soll die Komödie?" fragte er.
    Eunices Augen weiteten sich. „Sie glauben doch nicht etwa —?"
    „Nun?" fragte er kühl.
    „Sie glauben doch nicht etwa, daß ich mit Roy gemeinsame Sache mache?"
    „Ich kann nicht annehmen, daß er durchs Schlüsselloch in die Wohnung gekommen ist."
    „Er ist über die Feuerleiter durch das offene Küchenfenster gestiegen!" sagte Eunice. „Als er plötzlich hereinkam,

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