Ein Herz voll Liebe
der Vorstellung, dass Deke ihr etwas Netteres sagte, als ihren Kaffee zu loben, nicht zu kichern. „Oh, ab und zu überkommt es ihn”, meinte sie leichthin.
„Weißt du, Mollie, dass Megan immer noch ganz unglücklich darüber ist, dass ihr mit der Hochzeit nicht bis zum Sommer wartet? Ich finde, wenn er dich wirklich liebt, könnte er doch warten, bis du das Collegejahr beendet hast. Bist du sicher, dass du keinen Abschluss machen willst? Natürlich müsstest du dann wahrscheinlich sogar noch fast zwei Jahre warten.”
Mollie sah, dass Maribeth besorgt war. „Ich weiß, aber ich kann es nicht ändern”, antwortete sie.
„Dass du sofort heiraten musst oder dass Megan unglücklich ist?”
„Beides”, gab Mollie seufzend zu.
Ein erneutes Klopfen ertönte an der Tür.
„Megan, komm rein”, rief Mollie und blickte zur Tür.
Megan trat ein. Sie trug Danny auf dem Arm. „Deke ist angekommen. Er wartet mit dem Pastor in der Kapelle. Du kannst also jetzt kommen.”
„Ist Mrs. Hobson da, um die Orgel zu spielen?”
„Ich nehme an, sie ist im Kirchenbüro.”
„Also gut. Sobald sie bereit ist, soll sie das Präludium spielen, das wir ausgesucht haben, dann komme ich. Ist Travis fertig?”
„Er wartet am Eingang zur Kirche.”
Mollie holte tief Atem, dann lächelte sie ihre Schwestern an. „Na schön, jetzt kann es losgehen. Wünscht mir Glück.”
Megan legte ihren freien Arm um Mollie und drückte sie an sich. „Du siehst einfach wunderschön aus. Ich wünschte, wir hätten einen Fotografen bestellen dürfen.”
„Ich glaube nicht, dass Deke sich darüber gefreut hätte. Es ist besser, die ganze Sache nicht zu sehr aufzubauschen.”
„Zu schade. Nur weil Deke das alles schon mal mitgemacht hat, muss man doch nicht …”
„Das habe ich damit nicht sagen wollen. Außerdem fand seine erste Hochzeit auf dem Standesamt statt.”
„Oh.”
„Mir ist einfach klar, dass er sich äußerst unbehaglich fühlt, weil er eigentlich nicht kirchlich heiraten wollte. Darüber hinaus weiß er genau, dass ihr alle nicht besonders erfreut darüber seid, dass wir überhaupt und so schnell heiraten. Daher hat es keinen Sinn, daraus eine pompöse Feier zu machen. Es wäre nur peinlich.”
„Wie du meinst. Ich habe jedenfalls meinen Fotoapparat mitgebracht. Hast du etwas dagegen, wenn ich nach der Zeremonie ein paar Aufnahmen mache?” fragte Megan.
„Überhaupt nichts. Ich würde mich freuen”, gab Mollie zu.
Maribeth stand auf und kam herüber. „Geh und such Mrs. Hobson, damit wir diese Show über die Bühne bringen”, sagte sie zu Megan. Dann blickte sie an ihrem Kleid hinunter und meinte: „Es wird Zeit, dass ich wieder in meine Jeans steige. Ich fühle mich irgendwie nackt in diesem Ding.”
„Du hast tolle Beine, Maribeth”, ermutigte Mollie sie. „Du solltest Spaß daran haben, sie zu zeigen.”
„Tatsächlich?” meinte Maribeth verwundert.
„Allerdings”, bestätigte Megan. „Sie sind äußerst wohlgeformt und attraktiv.
Maribeth verzog das Gesicht. „Beine sind halt Beine, oder?”
Mollie und Megan tauschten einen vielsagenden Blick und lächelten. „Bis gleich”, sagte Megan und drückte Mollie aufmunternd die Hand. Dann schlüpfte sie hinaus.
Maribeth richtete den kurzen Schleier, der Mollies Gesicht bedeckte. „Du siehst so gelassen aus.”
„Gut so. Deke soll nicht denken, dass ich mir Sorgen mache, ob es richtig ist, ihn zu heiraten.” Aber um ehrlich zu sein, tat sie dies auch gar nicht. Alles, was sie wusste, war, dass sich in wenigen Minuten ihr ganzes Leben von Grund auf ändern würde. Wenn sie diesen Raum verließ, würde nichts mehr so sein, wie es war.
Deke konnte es kaum fassen. Nun stand er tatsächlich hier im dunklen Anzug mit Krawatte vor all diesen Leuten. Normalerweise trug er niemals eine Krawatte, doch Mollie hatte ihn darum gebeten. Diesen Wunsch konnte er ihr nicht abschlagen.
Er stand neben dem Pastor, den er seit Jahren kannte, und blickte zur Tür, wo gleich Mollie mit Travis erscheinen würde.
Die Familie der Braut hatte ihn relativ kühl begrüßt, als er heute morgen hier erschienen war. Wahrscheinlich hatten sie gehofft, er würde seinen Entschluss noch ändern. Er wusste von Mollie, wie sie auf die Hochzeitspläne reagiert hatten, und er konnte ihnen keinen Vorwurf daraus machen.
Am anderen Ende des Ganges gab es eine Bewegung, und dann ging die Organistin von der bisherigen Hintergrundmusik in den Hochzeitsmarsch über.
Sein Herz
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