Ein Herz voll Liebe
wenigstens unterstützen.”
Maribeth zuckte die Achseln. „Es geht mich aber nichts an.”
Mollie beugte sich zu ihr und umarmte sie kurz. „Vielen, vielen Dank. Jetzt müssen wir nur noch die große Schwester davon überzeugen, dass auch sie sich um mich keine Sorgen machen muss.”
Megan zerknüllte ein Stück Papier und warf es nach Mollie. „Ach ja, ich mische mich also in deine Angelegenheiten, wie? Oder wie lautet die Anklage?”
„Ich möchte bloß, dass du dir keine Gedanken um mich machst”, sagte Mollie besänftigend. „Wenn ich einen Fehler begehe, dann ist es mein Fehler, und ich muss allein zusehen, wie ich damit fertig werde.”
„Aber er ist viel zu alt für dich!”
„Wer sagt das? Ich finde, er hat genau das passende Alter für mich, die passende Größe, und das passende …”
„Aha, hier ist Liebe im Spiel”, mischte sich Maribeth ein, griff sich theatralisch an die Brust und ließ sich in gespielter Ohnmacht in ihrem Sessel zurücksinken. „Ist es nicht göttlich?”
Megan griff sich an den Kopf. „Oh, ich gebe es einfach auf.”
Mollie und Maribeth begannen sofort, zu johlen und in die Hände zu klatschen, bis alle drei in lautes Gelächt er ausbrachen.
„Hört sich an, als fände hier eine Party statt, zu der ich nicht eingeladen wurde”, rief Travis, der plötzlich in der Tür erschien. Alle drei drehten sich um. Danny erkannte seinen Daddy und begann zu quengeln, während er versuchte, über den Rand des Laufstalls zu klettern. Travis ging zu ihm und nahm ihn auf den Arm. Dann kitzelte er ihn mit der Nase im Nacken, was Danny so gut gefiel, dass er anfing zu quieken.
Megan, die auf dem Boden gesessen hatte, bemühte sich, auf die Füße zu kommen. „Du darfst hier nicht rein! Hier gibt es Dinge, die du vor Heiligabend nicht sehen darfst.”
Mollie hatte bereits die meisten Geschenke eingepackt, die Megan für ihn gekauft hatte, aber nun bedeckte sie schnell alles, was noch offen herumlag. Schon immer hatten Maribeth und sie das Einpacken der Geschenke für Megan übernommen, die dafür einfach kein Geschick und keine Geduld aufbrachte. Sie hatte auch heute nur dabeigesessen, um ihnen moralische Unterstützung zu gewähren.
Megan ließ ihre Arme unter den dicken Wintermantel gleiten, den Travis trug, und umarmte ihn, obwohl er beide Hände voll hatte. Die beiden Schwestern waren diese Szene so gewöhnt, dass sie sich nichts dabei dachten. Travis trat einen Schritt zur Seite, um Danny wieder in den Laufstall zu setzen, dann zog er seine Frau in die Arme, ließ sein Kinn auf ihrem Scheitel ruhen und sah aus, wie ein zufriedener, glücklicher Ehemann.
Mollie verspürte einen neidvollen Stich in der Brust, als sie die Vertrautheit sah, die zwischen den beiden herrschte. Würde sie jemals ähnliches mit Deke verbinden? Würde er jemals eine solche Nähe überhaupt zulassen?
„Also, was war hier eben los, bevor ich hereinkam?” wollte Travis nun endlich wissen. Er strich Megan zärtlich über den Rücken und fügte hinzu: „Ich konnte eure Stimmen draußen deutlich hören.”
Maribeth lachte und deutete mit einem Kopfnicken auf ihre Schwestern. „Megan hat nur mal wieder mit Mollie geschimpft.”
„Meine sanfte Frau soll tatsächlich jemanden angeschrien haben? Warum… aua! Das hört sich nicht besonders an wie - autsch! - meine süße … Hey, hör auf, mich zu kneifen, Frau!”
„Dann hör du zuerst auf, dich über mich lustig zu machen”, forderte Megan mit zuckersüßer Stimme.
„Ach, lass mir doch mein liebstes Vergnügen, Weib! Es macht einen solchen Spaß. Aber lenk nicht vom Thema ab. Was habt ihr Mädels ausgeheckt?”
Megan seufzte und löste sich zögernd aus der Umarmung. „Mollie hat gerade verkündet, dass sie vorhat, gleich nach Weihnachten Deke Crandall zu heiraten.”
„Was?” rief Travis entsetzt. Die drei Schwestern brachen prompt in helles Gelächter aus.
„Das kann nicht dein Ernst sein, Mollie! Du kennst den Mann doch kaum. Das ist der größte Schwach…” Er sah die drei Frauen einen Moment nachdenklich an, dann grinste er. „Darum habt ihr so ein Spektakel veranstaltet?”
Megan nickte immer noch lachend.
„Nun, ich kann es euch nicht verdenken.” Er ging zu Mollie hinüber. „Wie lange geht das schon mit euch? Hast du dich mit ihm seit letztem Sommer getroffen?” Dann, als käme ihm gerade ein entsetzlicher Gedanke, fragte er: „Mollie, du bist doch nicht etwa …?”
„Sprich es nicht aus, Travis”, unterbrach
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