Ein Herz voll Liebe
schlug bis zum Hals. Er zerrte an seinem Kragen und schluckte hart. Hier kam die Braut. Sie trug ein langes Kleid, das ihre schmale Taille und ihre wohlgerundeten Brüste hervorragend zur Geltung brachte. Ein kurzer Schleier fiel über das Gesicht, so dass er ihre Miene nicht erkennen konnte. Deke bemühte sich, nicht zu verraten, wie unwohl er sich fühlte. Glücklicherweise waren nur wenige Leute gekommen, um sich die Zeremonie anzuschauen.
Dann stand Mollie auch bereits neben ihm. Er wartete, dass der Pastor beginnen würde.
Gleich darauf hörte er die vertrauten Worte der traditionellen Eheschließung. Sie lullten ihn ein, waren voller Wärme, Gefühl und vermittelten Sicherheit. Aus dem Segen des Pfarrers schöpfte er Mut und Vertrauen. Dies hier war ganz anders, als jene raschen, amtlichen Worte, die bei seiner ersten Trauung gesprochen worden waren.
Er erfuhr, dass Mollies richtiger Name Mary Katherine war, und alle Anwesenden erfuhren nun, dass er Dewayne Kenneth hieß. Dieser Name war ihm stets äußerst peinlich gewesen.
Travis erhob nun seine dunkle, feste Stimme, als der Geistlicher wissen wollte, wer die Braut dem Bräutigam zuführe, und schwieg diplomatisch, als der Pastor fragte, ob jemand da sei, der gegen diese Heirat Gründe vorzubringen habe. Ehe Deke richtig zu sich kam, ertappte er sich dabei, wie er einen Ring an Mollies Finger steckte. Es war ein goldener Reif, den er an jenem Tag in Austin gekauft hatte, als sie einwilligte, ihn zu heiraten.
Jetzt musste er die Braut küssen. Es erschien ihm merkwürdig, dass er sie nie zuvor geküsst hatte, aber es hatte schließlich gute Gründe dafür gegeben, es zu lassen. Im vergangenen Sommer wäre es einfach nicht in Ordnung gewesen, mehr als neutrales Interesse an ihr zu zeigen, und die Treffen in Austin hatten eher geschäftlichen als romantischen Charakter gehabt.
Doch egal, wie es zustande gekommen war, jetzt musste er der Tatsache ins Auge sehen, dass Mollie O’Brien seine rechtmäßig angetraute Ehefrau war.
Ihm wurde heiß. Vorsichtig hob er den Schleier und stellte fest, dass seine Finger zitterten.
Als er Mollie in die Augen blickte, begann sein Herz zu rasen. Sie sah gefasst und vertrauensvoll zu ihm auf. Nie zuvor hatte sie ihn mit soviel Wärme angeblickt.
Sanft senkte er seine Lippen auf ihre. Er fühlte, wie sie erbebte. Für einen Moment erlaubte er seinem Mund, auf ihrem zu verweilen, da sie den Kuss erwiderte. Er war froh, dass sie es nicht kalt geschehen ließ oder sich gar von ihm abwandte.
Dann richtete er sich langsam wieder auf, wobei er ihre Hände nicht losließ. Gleich darauf ertönten mächtige Orgelklänge. Die Anwesenden erhoben sich, und der Pastor geleitete das neuvermählte Paar zu den Gästen, um sie zum ersten Mal als Mr. und Mrs. Crandall vorzustellen.
Ein Blitz erhellte den Kirchenraum, und Deke sah, dass Megan eifrig Fotos schoss.
Maribeth hatte Danny auf dem Arm, während Travis mit einigen Freunden auf das Paar zuging und ihnen lachend viel Glück wünschte.
Es ist vorbei, dachte Deke erleichtert, als die Gäste ihnen beiden die Hände schüttelten und Mollie auf die Wange küssten. Es schien ihm das Natürlichste von der Welt, seinen Arm um ihre Taille zu legen und seine Hand auf ihrer Hüfte ruhen zu lassen.
Bildete er es sich nur ein, oder lehnte sie sich tatsächlich ein wenig gegen ihn? Er blickte auf sie hinunter, doch sie hörte aufmerksam einer Dame zu, die im letzten Sommer an der Babysitter-Aktion für Jolene beteiligt gewesen war.
Glücklicherweise würde sich die Gesellschaft gleich zerstreuen. Die Leute hatten selbst genug zu tun, doch Deke verkündete, dass er vorhabe, eine große Party zu veranstalten, wenn das Wetter endlich wärmer sei. Nie zuvor hatte er etwas Ähnliches getan, doch die Idee gefiel ihm immer besser, je länger er darüber nachdachte.
Nachdem alle außer den engsten Verwandten gegangen waren, nahm Travis Deke beiseite.
„Ich habe etwas arrangiert, damit dies Hochzeit doch noch halbwegs schön für euch wird”, sagte er leise zu ihm. „Daher habe ich in einem dieser schicken Hotels in San Antonio für Mollie und dich für zwei Nächte ein Zimmer reserviert. Alles ist bereits bezahlt.
Dachte, es sei ganz nett, wenn ihr ein bisschen Zeit füreinander habt, ohne dass das Baby dabei ist.”
Deke war völlig überrascht. Es fiel ihm keine Erwiderung ein. Wie konnte er auch erklären, dass Mollie und er auf der Ranch kein gemeinsames Zimmer haben
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