Ein Herz voll Liebe
würden?
Jedenfalls nicht in naher Zukunft. Mollie wandte sich ihnen zu, und Deke musste feststellen, dass sie gehört hatte, was Travis sagte. Auf ihrem Gesicht lag ein rosiger Schimmer.
„Oh, Travis, das wäre aber nicht nötig gewesen!” rief sie. Deke wollte ihr zustimmen, fand aber nicht die richtigen Worte.
Travis zuckte die Achseln. „Es ist mein Hochzeitsgeschenk. Ihr habt uns ja keine Chance gegeben, viel mehr für euch zu tun.”
Mollie sah zu Deke auf und wartete offensichtlich darauf, dass er die Sache in die Hand nahm. Doch was sollte er dazu sagen?
„Sehr nett von dir, Travis”, murmelte er und schüttelte seinem frischgebackenen Schwager die Hand. „Ich weiß das wirklich zu schätzen.” Wieder legte er Mollie den Arm um die Hüfte und drückte sie leicht an sich. „Hört sich doch gut an, Honey, oder?” meinte er, was sie veranlasste, ihn irritiert anzublinzeln.
Sie war froh, dass man ihr Erröten und ihre stotternd hervorgebrachte Antwort bräutlicher Schüchternheit zuschreiben konnte.
Travis lächelte Mollie an und klopfte Deke kurz auf die Schulter. „Sieht so aus, als könnte deine Braut noch erröten. Vermutlich gehört es einfach dazu. Während ihr weg seid, werden Megan und ich dafür sorgen, dass Mollies Sachen zu dir auf die Ranch gebracht werden. Wir werden uns auch um Mrs. Franzke kümmern. Sie kann uns jederzeit anrufen, wenn sie etwas braucht.”
Deke sah Mollie an, doch sie mied seinen Blick. „Ich weiß nicht, wie es dir geht, Honey, aber ich würde mich wesentlich wohler fühlen, wenn ich mich erst noch umziehen könnte, bevor wir losfahren. Nun?”
„Oh! Ja, natürlich. So kann ich nicht bleiben. Ich fürchte, es sähe zu eindeutig aus.” Sie ging in den hinteren Teil der Kirche. „Ich habe etwas zum Umziehen mitgebracht. Du auch?”
„Nein, ich war nicht darauf vorbereitet. Aber wenn du fertig bist, können wir kurz zur Ranch fahren. Dann sagen wir Mrs. Franzke Bescheid, und du kannst Jolene sehen. Ist das in Ordnung?”
Sie nickte und ging dann in den kleinen Nebenraum. Zuerst wollte Deke ihr folgen, um sie noch einmal zu fragen, ob es ihr auch recht sei, doch er entschied, dass jetzt dafür nicht die Zeit sei. Er sah, dass ihre Schwestern nach ihr den Raum betraten. Travis hatte Danny auf dem Arm. Das Kind strampelte und wollte sich befreien.
„Sie wachsen so schnell heran”, sagte Travis und ließ den Kleinen endlich hinunter, hielt ihn aber beim Händchen. „Er ist kaum zu bändigen, seit er laufen kann. Wir müssen ihn jede Sekunde beaufsichtigen.”
Deke betrachtete Danny. Er war mittlerweile schon ein richtiger kleiner Junge, dem nicht mehr viel babymäßiges anhaftete. Er besaß viel Ähnlichkeit mit seinem dunkelhaarigen, gutaussehenden Vater. Deke schluckte und wandte den Blick ab.
„Kann Jolene bereits laufen?”
„Ja, sie fängt gerade an.”
„Demnächst bringen wir die beiden mal zusammen, damit sie miteinander spielen können.
Megan und ich wollen eine große Familie. Tatsache ist, dass wir schon über das nächste Kind nachdenken”, fügte er grinsend hinzu.
Deke hatte kein Interesse an dieser Unterhaltung. „Ich gehe und schaue nach, ob Mollie fertig ist”, brachte er heraus. „Danke noch mal für euer Geschenk. Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, was wir nach der Hochzeit unternehmen könnten, es ging alles so schnell.” Er unterbrach sich, um nicht näher auf dieses Thema eingehen zu müssen. Dann zuckte er die Achseln und wandte sich zum Gehen.
Wenig später wartete er in der Vorhalle der Kirche, als er im Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Er drehte sich um und sah Mollie, die auf ihn zuging. Sie trug einen grob gestrickten blauen Pulli und einen gleichfarbigen Minirock, dazu hohe blaue Pumps. Ihr Anblick verschlug ihm fast den Atem. Blau war ihre Farbe, definitiv. Bisher war er nie dazu gekommen, ihre Beine zu bewundern. Jetzt bemühte er sich, seine Reaktion auf diesen Anblick unter Kontrolle zu bekommen.
„Ich bin fertig”, verkündete sie und vermied es, ihn anzusehen.
„Dann nichts wie raus hier”, erwiderte er und nahm ihre Hand. Er hörte Travis leise lachen.
Megan und Maribeth waren Mollie durch die Kirche nach draußen gefolgt, sie trugen das Brautkleid und den Schleier.
„Ruft uns an, wenn ihr wieder da seid”, sagte Megan mit bebender Stimme.
Maribeth grinste. „Na hör mal, sie fliegen doch nicht ans andere Ende der Welt.”
Mollie lachte und umarmte beide. „Ich danke euch für
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