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Ein Herzschlag bis zum Tod

Ein Herzschlag bis zum Tod

Titel: Ein Herzschlag bis zum Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara J. Henry
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selbst zu laufen, als die Türen des Krankenwagens geöffnet wurden, und dass wir uns auf einen Rollstuhl einigten. Mir tat alles weh, doch ich wusste inzwischen, dass nichts gebrochen war. Als Teenager war ich oft mit dem Fahrrad hingefallen, wenn ich zu riskant fuhr, hatte aber in der Zwischenzeit vergessen, wie weh man sich dabei tun kann.
    An der Rezeption des Krankenhauses wartete ein Mann, der wie Detective Jameson aussah. Ich kniff die Augen zu und öffnete sie wieder. Es war tatsächlich Jameson.
    »Was machen Sie denn hier?«, fragte ich im Vorbeirollen.
    Er musterte mich. »Das Gleiche könnte ich Sie fragen.«
    Als ich ihn das nächste Mal sah, hatten mich Krankenschwester und Arzt auf mögliche Brüche abgetastet, auf Gehirnerschütterung untersucht und meine Wunden gesäubert und verbunden, was nicht sonderlich angenehm war. Ich war über das Auto katapultiert worden und über den Gehweg gerutscht, wobei Stücke von Kleidung und Haut draufgegangen waren. Die Wunden waren verschmutzt und mussten sorgfältig gereinigt werden. Meine gepolsterten Handschuhe waren ruiniert, hatten aber meine Handflächen gerettet.
    »Was machen Sie hier?«, fragte ich ihn wieder; jetzt saß ich schon auf der Kante der Untersuchungsliege.
    »Anscheinend sind Sie ohnmächtig geworden und konnten im Krankenwagen keine Fragen beantworten. Sie hatten meine |229| Visitenkarte bei sich. Daher hat man mich angerufen.« Er hielt mir eine Plastiktüte hin.
    »Was ist das?« Ich schaute hinein und entdeckte ein T-Shirt aus dem Krankenhausladen. Ich muss wohl ziemlich verwirrt ausgesehen haben.
    »Für den Heimweg.« Er deutete auf mein Krankenhaushemdchen.
    »Ach so.« Mein T-Shirt war beim Sturz völlig zerfetzt worden. Ich war verblüfft, dass er daran gedacht hatte. »Danke.« Etwas Besseres fiel mir nicht ein.
    Stille. »Was ist passiert?«
    Ich schloss die Augen und sah alles wie einen Film vor mir ablaufen. »Jemand ist genau auf mich zugefahren«, erklärte ich langsam. »Ein großes Auto, das nach links abgebogen ist. Ich konnte nicht ausweichen. Ich bin nach rechts ausgeschert und auf ein parkendes Auto geprallt.« Ich öffnete die Augen. Er sah mich ungerührt an. »Ich fuhr auf der Cumberland in nördlicher Richtung, und er kam mir entgegen. Dann ist er plötzlich nach links abgebogen.«
    »Sie haben Glück gehabt.« Jameson hielt meinen Fahrradhelm hoch, der zerkratzt war und einen deutlichen Riss aufwies.
    Ich zuckte zusammen. Gute Helme waren teuer. Jetzt brauchte ich einen neuen.
    »Wissen Sie, wer es war?«, fragte Jameson.
    »Wer was war?«
    Er sah mich an, als wäre ich ein Idiot. Was vielleicht sogar stimmte. »Wer Sie beinahe angefahren hat.«
    »Nein
, ich weiß nicht, wer es war. Wie sollte ich auch? Sicher irgendein Spinner, der halb blind ist oder dachte, er wäre schneller als ich.« Ich war zu wütend, um es netter zu formulieren.
    »Sie sagen
er.
Saß ein Mann am Steuer?«
    »Keine Ahnung. Ich meine einfach den Fahrer.«
    |230| »Haben Sie ihn nicht gesehen?«
    »Nein, die Scheiben waren getönt. Ich konnte nicht mal sehen,
ob
es überhaupt einen Fahrer gab«, erwiderte ich gereizt.
    »Was für ein Auto war es?«
    »Es hat nicht angehalten, oder?« So etwas war mir schon einmal passiert, nachdem mich ein Fahrer von der Straße gedrängt hatte.
    Er wiederholte langsam und betont, als spräche er mit einem zurückgebliebenen Kind: »Was – für – ein – Auto – war – es?«
    »Herrgott noch mal, ich weiß es nicht.« Mir tat der Kopf weh. »Es war groß, mit einem breiten Kühlergrill. Ein dunkler Wagen, schwarz oder dunkelgrün. Ich habe nur diesen Kühlergrill gesehen, der viel zu schnell auf mich zukam.«
    »Nummernschild?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Habe ich nicht gesehen. Ich weiß nicht mal, ob es ein kanadisches war.«
    »Fahren Sie immer eine bestimmte Strecke zu einer bestimmten Uhrzeit?«
    »Na ja, ich fahre jeden Tag dieselbe Strecke um etwa die gleiche Zeit.« Ich überlegte. »Sie meinen, jemand wollte mich mit Absicht überfahren«, folgerte ich in scharfem Ton.
    Er erhob sich. »Die Ärzte sagen, Sie können gehen. Ziehen Sie sich an, ich bringe Sie nach Hause.«
    »Sie meinen, jemand hatte es auf mich abgesehen?«
    Jameson schaute mich nur an.
    Verdammt, der Mann machte mich verrückt. Warum fragte er nicht:
Soll ich Sie nach Hause fahren, Troy?
Warum sagte er nicht:
Es tut mir leid, dass Sie verletzt sind; wir tun unser Bestes, um den Kerl zu finden.
Immerhin hatte er mir etwas zum

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