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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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Vergleich zu Jacks Reaktion würde mir Alex wie ein meditierender Mönch vorkommen.
    »Weil du seine Schwester bist, Lila. Und weil ich dich aus dem Land schaffen muss und dafür seine Hilfe brauche.«
    Ich warf die Decke zurück und setzte mich auf die Bettkante. »Aber er wird mich hassen, er wird mich so anschauen, wie du es eben getan hast! Wie ein … wie ein Ungeheuer, irgendetwas Schlimmes. Wie die Leute, die meine Mutter umgebracht haben.«
    Plötzlich sprang er auf. »Lila, das denke ich doch gar nicht! Und Jack wird das auch nicht glauben, wenn wir es ihm erst einmal erklären.«
    »Aber du traust mir nicht mehr. Ich sehe doch, dass du zweifelst. Und wie du mich jetzt anschaust …«
    »Nein, stimmt nicht. Natürlich bin ich wütend, aber doch nicht auf dich. Ich bin wütend auf die Typen, die dich überfallen haben. Ich könnte sie umbringen! Du hattest viel mehr Selbstkontrolle, als ich oder Jack in dieser Situation aufgebracht hätten.«
    Er setzte sich auf das andere Bett, sodass wir uns jetzt direkt gegenübersaßen. »Was letzte Nacht geschehen ist, tut mir sehr leid. Wie ich dich behandelt habe, meine ich. Aber das war alles nur … Schock.« Er schien nach Worten zu suchen. »Jahrelang ist mir eingetrichtert worden, was ich von Leuten wie dir zu halten habe. Dass ihr gewissermaßen keine vollwertigen Menschen seid. Dass ihr durch und durch schlecht seid. Dass es ein Gen gebe, das diese ganze Bösartigkeit in euch auslöse, eine Art Schurken-Gen, das wie Krebs wuchere und das Gute in den Menschen auslösche … Wenn ich dann dich anschaue … Das ist ein Gefühl, als hätte ich plötzlich den Boden unter den Füßen verloren, als gäbe es keine Schwerkraft mehr.« Er presste die Finger gegen die Schläfen. »Alles, alles hat sich dadurch verändert. Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll oder wem ich trauen darf.«
    Ich starrte ihn an. Vertraute er mir oder nicht? Schweigen breitete sich aus. Wir bewegten uns nicht, wir sprachen nicht. Meine Gedanken überschlugen sich, als ich versuchte, die Ereignisse der letzten Nacht aus dieser neuen Perspektive zu sehen.
    Ich räusperte mich. »Hast du Key deshalb fast umgebracht? Weil er ein Psygen ist?«
    »Was?« Er fuhr hoch, seine Augen blitzten und seine Stimme klang wütend. »Ich hätte ihn fast umgebracht, weil ich ihn dabei erwischt hatte, dass er dich aus dem Haus zerren wollte.«
    »Oh.« Ich stützte den Kopf auf die Hände.
    »Ich hatte keine Ahnung, wer der Bursche war. Ich sah nur, dass er dich in seiner Gewalt hatte und …« Er schaute mich entschuldigend an und mein Herz vollführte einen kleinen Hüpfer. Klar, er hatte nur versucht, mich zu retten. Das hätte eigentlich einen kleinen Ohnmachtsanfall verdient, aber so was Romantisches war jetzt wohl nicht angebracht.
    Und dann, ganz plötzlich, erschien alles in einem anderen Licht. Alex war nicht wütend auf mich. Er hasste mich nicht.
    »Wohin soll ich jetzt gehen?«, fragte ich.
    Er wich meinem Blick nicht aus. Und ich sah, wie müde er war. Er schien sich kaum noch auf den Beinen halten zu können. Schließlich hatte er lange nicht geschlafen. »Das weiß ich nicht. Ich denke ständig darüber nach.«
    Ein anderer Gedanke trieb an die Oberfläche wie eine Luftblase im Wasser. »Und was ist mit meinem Vater? Wie erklären wir es ihm, wenn ich plötzlich verschwinde? Er wird durchdrehen, wenn er die Wahrheit erfährt.«
    »Uns wird schon etwas einfallen. Wir können ihn besuchen, wenn alles überstanden ist. Wenn es sicher ist für dich.«
    »Es wird ihn nicht freuen, wenn ich meine Prüfungen verpasse.«
    »Ja, das ist mir klar. Tut mir leid. Vielleicht kannst du sie in ein paar Monaten nachholen.«
    »Hm. Vielleicht.« Eigentlich war es mir egal. Ich würde bedenkenlos meine Prüfungen zum Teufel jagen und stattdessen mit Alex in den Sonnenuntergang reiten.
    Aber schon kam mir ein weiterer Gedanke. Ich platzte einfach damit heraus. »Kommst du mit?«
    Es dauerte eine Weile, bis er antwortete. »Du glaubst doch nicht, dass ich dich allein gehen lasse?«
    Mein Herzschlag setzte kurz aus.
    Alex stand auf und kniete vor mir hin. »Lila, als du mich heute gefragt hast, warum ich dir helfe, habe ich dir gesagt, dass ich keine andere Wahl hätte. Und ich habe deshalb keine andere Wahl, weil du …«
    Ein schrilles Geräusch unterbrach ihn. Es kam vom Tisch, wo sein Handy vibrierte. Ich klammerte mich an seine letzten Worte. Weil ich …? Weil ich WAS ?
    Aber Alex war schon

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