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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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Krieg dich wieder ein, Lila!
    »Nur ihren Pass. Und Papiere für dich und mich.«
    Für beide? Wieso für beide?
    »Wann kannst du hier sein?« Pause. »Okay. Um acht Uhr in der Nähe von Palm Springs. Ich rufe dich an, dann vereinbaren wir den genauen Treffpunkt.«
    Ich warf einen Blick auf den Wecker. 23:13 Uhr.
    Alex legte auf und drehte sich zu mir um. Ich schaute ihn erwartungsvoll an. Er spitzte die Lippen.
    »Was sagt Jack über Demos?«
    »Dasselbe wie Key. Sie sind in San Diego und die Einheit ist ihnen dicht auf den Fersen. Sie glaubten, dass Demos uns gefangen genommen hat. Das hat alle in Panik versetzt. Die gesamte Einheit wurde auf Demos angesetzt.«
    »Aber hast du mir nicht gesagt, dass die Einheit keinen Finger rühren würde, wenn Demos einen von euch erwischt?«
    »Es geht nicht um mich«, sagte er und schaute mich vielsagend an.
    Ich starrte nur zurück.
    »Jack wollte wissen, was mit dem Audi ist.«
    Das glaubte ich ihm aufs Wort. Und ich wollte ganz bestimmt nicht in der Nähe sein, wenn Alex meinem Bruder die Wahrheit beibrachte.
    »Und Flanke zwei? Was heißt das?«
    Alex lächelte. »Nur ein Codewort – es bedeutet, dass wir nicht bedroht werden.«
    »Warum hast du behauptet, Demos bekomme Informationen direkt aus der Einheit?«
    »Damit Jack niemandem erzählt, was er vorhat, und allein zu uns kommt.«
    Ach so. Ich runzelte die Stirn. »Also treffen wir Jack morgen Früh?« Plötzlich fühlte ich mich wie am Abend vor einer Prüfung. Mir brach der Angstschweiß aus. »Bist du sicher, dass wir ihm alles erzählen müssen? Ich bin nicht so …«
    »Ja, das müssen wir.«
    Wütend starrte ich ihn an. »Warum denn?«, rief ich aufgebracht.
    »Tausend Gründe. Der wichtigste ist, dass ich ihm die Wahrheit sagen muss.«
    »Und was ist mit mir? Ich will nicht, dass er die Wahrheit erfährt! Spielt das denn keine Rolle?«
    »Lila, es ist doch nur Jack! Er muss es erfahren!« Alex sprach im selben Tonfall, den er immer anwandte, wenn er einen Streit schlichten wollte – weich und sanft und … Ja, in meinem Bauch kribbelte es.
    Super. Ich konnte nur hoffen, dass wir uns an einem belebten Ort mit Jack trafen, damit es jede Menge Zeugen gab, falls Jack ausrastete.
    Alex hatte sich wieder in seinen Gedanken verloren. »Komm, schlafen wir, solange wir dazu Gelegenheit haben. Wir müssen vor Sonnenaufgang aufstehen – ich muss noch mal einen Wagen klauen.«
    Er ließ sich auf das andere Bett fallen und schob den Revolver halb unter das Kopfkissen. Dann drehte er sich zur Seite und schloss die Augen.
    Ich stand da und wusste, dass ich mich endlich hinlegen und schlafen sollte. Viel lieber aber wäre ich zu ihm ins Bett gekrochen und hätte mich an ihn geschmiegt.
    »Darf ich bei dir schlafen?«, fragte ich leise. Ich schlug mir die Hand vor den Mund. Es war mir einfach herausgerutscht. So ungefähr, wie meine sonderbare Kraft ohne jede Kontrolle aus mir herauskam, wenn ich müde oder aufgewühlt war.
    Alex öffnete ein Auge, betrachtete mich leicht misstrauisch, doch schließlich hob er den Arm und ich schlüpfte zu ihm.

21
    Ich lag auf der Seite und spürte das Gewicht von Alex’ Arm auf meiner Hüfte. Vorsichtig öffnete ich die Augen und sah seine Hand direkt vor mir auf dem Bettbezug. Er hatte die Pistole locker umschlossen. Am Rücken spürte ich seine Wärme, obwohl er sich nicht gegen mich drückte – zwischen uns mochten mindestens ein, zwei Zentimeter Abstand sein. Mühsam unterdrückte ich den Impuls, mich enger an ihn zu schmiegen.
    Langsam verlagerte ich mein Körpergewicht und drehte mich um. Ich wollte ihn nicht aufwecken, wollte nicht riskieren, dass er den Arm zurückzog. Als ich endlich auf dem Rücken lag, ruhte sein Arm quer über meinem Bauch. Ich betrachtete Alex durch halb geschlossene Augen: Er war im Schlaf noch wunderbarer als im wachen Zustand. So nah war ich ihm noch nie gewesen und ich hatte ihn auch noch nie schlafend gesehen. Die paar Übernachtungen bei ihm zu Hause, als ich sieben war, zählten nun wirklich nicht. Außerdem hatte er damals im Stockbett über mir geschlafen.
    Ich war froh, dass sein Arm mich praktisch gefangen hielt. Sonst hätte ich der Versuchung nicht widerstehen können, ihm mit den Fingerspitzen sanft über das Gesicht zu streichen und die Konturen seiner Lippen nachzuziehen. Vergebens versuchte ich, meinen schneller werdenden Atem zu beruhigen.
    Sein Körper schien sich einen Augenblick lang anzuspannen, dann entspannte er sich wieder. Sein

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