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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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keine minderwertige Menschenart war. Dass ich immer noch Lila war.
    »Er braucht sie gar nicht abzufeuern. Es reicht schon, dass er sie besitzt – die Drohung allein reicht vollkommen.«
    »Aber wir haben doch eine Riesenarmee – warum schicken wir nur ein Miniteam von vierundzwanzig Männern gegen ihn los? Warum jagen wir ihm nicht die gesamte Armee auf den Hals?« Die Leute, die dafür zuständig waren, mussten gefeuert werden. Sie hatten offenbar von einer guten Strategie keinen blassen Schimmer.
    »Weil nichts davon an die Öffentlichkeit geraten darf, Lila. Willst du denn, dass jeder darüber Bescheid weiß, welche Fähigkeiten manche besitzen? Was, glaubst du, würde passieren, wenn die Menschen auch nur ahnten, dass es Leute wie euch gibt? Dass da Typen herumlaufen, die sich in das Denken und Handeln anderer Menschen einmischen, ihre Gedanken lesen und ihr Gedächtnis manipulieren können?«
    War ein Sifter jemand, der das Gedächtnis anderer Menschen manipulieren konnte? Ich war nicht sicher, was geschehen würde, wenn das in der Öffentlichkeit bekannt würde. Würden wir gelyncht werden? Von Männern in weißen Kitteln eingefangen und sterilisiert? Oder würde man Versuche mit uns durchführen?
    Instinktiv hatte ich meine Fähigkeit immer geheim gehalten, selbst vor Menschen, die ich liebte. Andererseits schien mir die jetzige Situation auch nicht viel sicherer. Die Einheit war hinter uns her wie Kammerjäger hinter Kakerlaken, und von der Einheit in »Sicherheitsverwahrung« genommen zu werden, schien mir keineswegs die bessere Alternative zu sein.
    »Keine Ahnung«, gab ich zu. »Aber wenn ich wählen müsste, ob ich lieber von der Einheit gefangen genommen werden möchte oder zulasse, dass die Öffentlichkeit von meiner Kraft erfährt … ich würde mich eher für die Öffentlichkeit entscheiden.«
    Alex starrte mich mit einer Miene an, die ich nur als Entsetzen bezeichnen konnte. »Okay, aber du hast nun mal nicht die Wahl. Der Befehl kommt von höchster Stelle. Die Angelegenheit muss unter allen Umständen geheim bleiben, Punkt.«
    »Von höchster Stelle? Vom Präsidenten?«
    »Nein. Noch höher.«
    Es gab eine höhere Autorität als den Präsidenten? Meinte er etwa Gott oder so?
    Er bemerkte, wie ich unwillkürlich zur Decke schaute, und brach in lautes Gelächter aus. »Nein, nein, nicht diese Art von Autorität. Aber du glaubst doch nicht etwa, dass der Präsident wirklich die höchste Macht hat, dass er den Oberbefehl über alles ausübt?«
    »Äh … tut er das denn nicht?« Wenn nicht der Präsident, wer dann?
    »Lila, meine Einheit ist eine sogenannte Black Operation Unit. Black Ops sind so geheim, dass nicht mal der Präsident weiß, dass es so etwas gibt.«
    Ich schaute ihn ungläubig an.
    »Wir haben nur einen einzigen Auftrag – Demos und seine Leute zu verfolgen und auszuschalten. Nichts davon darf an die Öffentlichkeit gelangen.«
    Ich konnte nicht glauben, was er mir erzählte. Mein kindlich naives Weltbild erhielt tiefe Risse.
    »Die Einheit hat schon zwei dieser Leute gefangen genommen. Irgendwann wird sie auch Demos erwischen. Wir werden sie alle kriegen.«
    Plötzlich wurde ihm klar, was er da sagte. Er brach erschrocken ab. Eine Weile starrten wir uns schweigend in die Augen. Dann wandte ich den Blick ab und schluckte den Kloß herunter, der sich in meiner Kehle gebildet hatte.
    »Lila, das habe ich nicht so gemeint … Ich …«
    Ich schloss die Augen. Ich wollte es nicht hören.
    Dann spürte ich seine Hände auf den Schultern. Ich schüttelte sie ab. Es war klar, auf welcher Seite er stand.
    »Wie wollt ihr Demos denn überhaupt unschädlich machen? Du sagst doch, dass er ganz besondere Kräfte hat.«
    Alex zögerte. »Hm, na ja, aber er kann sie immer nur gegen ein paar Menschen gleichzeitig richten. Deshalb braucht er eine ganze Gruppe von Leuten um sich. Seine Mitstreiter haben unterschiedliche Fähigkeiten, und solange er eine solche Truppe um sich hat, ist es schwer, ihn aufzuspüren, und noch schwieriger, gegen ihn zu kämpfen. Unsere Waffen sind dagegen bescheiden. Du hast sie schon zu sehen bekommen, mehr haben wir nicht.«
    Ja, ich hatte sie gesehen – große Kanonen und schrille Sirenen.
    »Wir können unsere Waffen immer nur ganz kurz einsetzen. Meistens werden sie von seinen Leuten ausgeschaltet, bevor wir sie überhaupt abfeuern können. Sie sehen uns kommen. Suki hört uns schon meilenweit voraus. Demos hat Leute, die Veränderungen in der Atmosphäre

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