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Ein Hippie-Traum

Ein Hippie-Traum

Titel: Ein Hippie-Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Young
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seit Kurzem wieder clean und erholte sich von seiner Freebase-Abhängigkeit, außerdem war er gerade aus dem Gefängnis entlassen worden, nach irgendeiner Sache mit einer geladenen Waffe in Texas, und er brauchte zwischen den Takes öfter mal ein Schläfchen. Er war körperlich immer noch ziemlich mitgenommen, aber er gab sein Bestes, weil er die Band und die Musik so liebte. Ich kenne niemanden, der mit mehr Herzblut Musik macht als David Crosby. Er und Graham Nash sind seit Jahren beste Freunde, gehen gemeinsam durch dick und dünn, und wenn sie zusammen singen, spürt man die Tiefe ihrer langen Beziehung.
    Sie lernten sich bei den Hollies und den Byrds kennen, zwei bedeutenden Bands in der Geschichte des Rock   ’n’   Roll, und kamen um 1970 herum mit Stephen Stills zu Crosby, Stills & Nash zusammen. Die erste Platte von CSN ist ein Kunstwerk. Sie definierte einen Klang, der jahrelang von anderen Gruppen nachgeahmt wurde, und auch wenn manche von ihnen größeren kommerziellen Erfolg genossen, ist das Bahnbrechende jenes ersten CSN -Albums unverkennbar. Stephen spielte damals die meisten Instrumenteselbst, indem er in der Nacht sämtliche Parts mit Dallas Taylor, dem Schlagzeuger, und Graham zusammen per Overdub einspielte. Stephen hatte in den Jahren unmittelbar zuvor mit Buffalo Springfield so viel vorgehabt – produzieren, schreiben, die Harmonien arrangieren und auch mehr Gitarre spielen –, und jetzt bei CSN bekam er erstmals die Gelegenheit, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen, und das ließ er sich nicht zweimal sagen. Aber dazu komme ich noch …
    Jedenfalls sah ich, wie David in eins meiner Eisenbahnzimmer voller Schienenfahrzeuge schaute und Graham mit einem Seitenblick bedeutete: Der Typ ist ja völlig durchgeknallt. Der hat sie nicht mehr alle. Guck dir diese Besessenheit an. Ich tat es achselzuckend ab. Ich brauche das. Für mich ist es ein Weg zurück.
    Wie dem auch sei, jetzt poliere ich die Scheibe einer meiner Vitrinen, in denen meine Sammlung steht. Das Glas ist blitzblank und sauber, und ich stehe hier ganz allein und bewundere die schönen Lionel-Modelle, allesamt perfekt angeordnet in einer Reihenfolge, die nur ich verstehe.
    Ich gehe aus dem Schuppen und etwa fünfzig Meter weiter zu Feelgood’s, meiner Garage. Feelgood’s ist vollgestopft mit meinen Verstärkern, größtenteils alte Fender, aber auch ein paar Magnatones, Marshalls und der eine oder andere Gibson. Ich erinnere mich heute noch an meinen ersten Fender-Verstärker: Ich hatte ihn von meiner Mutter geschenkt bekommen. Sie hat meine Musik immer gefördert. Es war ein Piggyback-Modell, das auf dem Lautsprechergehäuse stand. Aus zwei Zehn-Inch-Lautsprechern kam der röhrende Klang des kleinsten Piggyback-Verstärkers, den Fender je gebaut hat. Aber für mich war er riesig. Davor hatte ich einen Ampeg Echo Twin. Ich träumte in der Schule immer von Verstärkern und Bühnenaufbauten, zeichnete Diagramme und Bühnenpläne. In manchen Fächern war ich nicht besonders gut.
    In Feelgood’s stehen auch meine Autos. Ich habe ein Faible für Transportmittel. Autos, Boote, Züge. Reisen. Ich bin gern unterwegs. Als ich einmal mit zweiundzwanzig oder dreiundzwanzig in LA die Straße entlangschlenderte, entdeckte ich einen Laden namens Al Axelrod’s. Es war eine Autowerkstatt. Aus der Garage ragte das Heck eines roten Cabrios, das ich als 53er oder 54er Buick erkannte. Als ich klein war, wohnte nicht weit von uns in Peterborough, Ohio, ein Freund meines Vaters, der Schriftsteller Robertson Davies. An Weihnachten besuchten wir ihn immer, es wurde gefeiert, und wir spielten Scharade. Er hatte eine ganze Handvoll Töchter, sehr aufregend. Jedenfalls hatte der auch einen Buick Baujahr 54. Er war nagelneu und beeindruckte mich zutiefst, die elegante Form von Kühlergrill und Hecklichtern und diese Art Knick oder Welle an den Seiten, die an den Hinterrädern begann und durch einen Chromstreifen betont wurde. Nur Buicks hatten sie.
    Ich ging also zu Al Axelrod’s hinein und sah meinen ersten Buick Skylark. Er hat mich echt umgehauen. Dieses Modell wurde nur etwa 1690-mal gebaut! Man hatte das Dach ein paar Inch tiefer gesetzt, ungefähr zur selben Zeit, als GM mit dem Eldorado und der Corvette herauskam. Ich war daraufhin jahrelang auf der Suche nach einem Skylark, bis John McKeig schließlich in einer Karosseriewerkstatt in Pleasanton, California, einen fand. John war Vietnam-Veteran und kümmerte sich um meine Autos. Er hatte ein

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